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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Eine schöne Geste.«
    »Wann, mein lieber Procopio, habe ich mich je anders verhalten?«
    Procopio sah sich um und entdeckte die Ratgeberin des Königs. Er lächelte breit und schien nicht überrascht. »Willkommen. Dem König geht es gut, nehme ich an?«
    Die Frau mit dem schwarzen Haar glitt nach vorne und gestattete dem Magier, ihre Fingerspitzen zu küssen. »Zalathorm geht es gut wie immer, der Herrin Mystra sei gedankt. Es ist die Königin, deren Wohlergehen mir Sorge bereitet.«
    »Ist das wahr?« fragte der Erkenntniszauberer unschuldig. Er deutete auf den Berg toter Vögel. »Dabei konnte ich bei den Augurien kein Zeichen von Not erkennen.«
    Cassia warf einen kurzen, geringschätzigen Blick auf den Korb. »Wie ich sehe, habt Ihr für den zweiten Gang des Abendessens gesorgt. Gut. Schade, daß Ihr nicht statt dessen den letzten Gang beschworen habt. Ich bin auf Süßes versessen.«
    Der Magier erstarrte angesichts der subtilen Beleidigungen in den Worten seiner Besucherin. Zephyr hob eine Hand an den Mund und hustete leise – nicht nur, um sein Mißfallen kundzutun, sondern auch, um einen Vorwand zu haben, damit er das Lächeln auf seinen Lippen verbergen konnte. Beschwörer waren nicht so angesehen wie Erkenntniszauberer, und mit einem Magier dieser Schule verglichen zu werden, war für seinen ehrgeizigen Patron höchst unerfreulich. Es war Zephyr nicht entgangen, daß Cassia ihn nicht begrüßt hatte, doch das störte ihn nicht. Ganz im Gegenteil: Je weniger er die Aufmerksamkeit Cassias erregte, desto besser.
    »Ich vergeude für solche Dinge keine Magie«, erwiderte Procopio hochmütig. »Wie Ihr seht, habe ich Diener, die für mich Wein und Honigkuchen holen. Aber wie ich höre, ist es nicht mein Küchenpersonal, das Euch interessiert, sondern einer meiner Ratgeber. Ihr glaubt, der junge Matteo könnte unserer Königin von Nutzen sein?«
    Die Jordain lächelte kühl. »Laßt uns offen sprechen. Euer neuer Ratgeber ist ein Grünschnabel, der zu hitzig ist für komplizierte Angelegenheiten am Hof, und allem Anschein nach mangelt es ihm an Urteilsvermögen. Er hat gelacht, als eine gewöhnliche Gauklerin einen anderen Jordain verspottet hat, was den Mann zu der Herausforderung veranlaßte. Würde er Eure Interessen und Bestrebungen wirklich begreifen, hätte er diese Situation um jeden Preis vermieden. Hier mein Rat: Werdet ihn los. Diese Debatte wird für Euch nicht gut sein, aber Beatrix wird keinen Schaden nehmen.«
    Procopio strich sich übers Kinn, während er diesen Weg durchdachte, der hn aus seinem Dilemma führen könnte. »Aber braucht die Königin wirklich einen neuen Ratsherrn?«
    »Ja. In letzter Zeit ist sie regelrecht davon besessen, mechanische Konstrukte zu erschaffen. Eines von ihnen lief auf spektakuläre Weise Amok, und dabei wurde ihr liebster Bote getötet. Nun braucht sie einen zuverlässigen Nachfolger. Glaubt Ihr, die Talente des jungen Jordain werden dieser Aufgabe gerecht?«
    Der Magier dachte an die Himmelsschiffwette, an die vielen Stunden, die Matteo damit verbracht hatte, ihn in Militärgeschichte und Taktik einzuweihen, an den unglaublichen Umgang mit dem Gedächtnis und der Logik, die ihm über den jungen Jordain zugetragen worden waren – zähneknirschend vorgetragen von den Männern, die er wahrscheinlich ersetzen würde.
    »Ich behaupte, daß seine Fähigkeiten weit darüber hinausgehen«, sagte er kühl. »Zephyr? Hat Matteo alle Sendschreiben richtig und gut weitergegeben?«
    »Vollkommen, Herr. Welche anderen Fehler er auch haben mag, sein Gedächtnis ist bewundernswert«, gab der Elf zurück und reagierte genau so, wie sein Patron es mit seinem Tonfall von ihm gefordert hatte.
    »Dann bin ich zufrieden«, sagte Cassia. »Das ist alles, was Beatrix braucht.«
    »Wenn sie Matteo in ihren Dienst nehmen will, werde ich ihn freigeben«, sagte der Magier. »Und ich muß sagen, daß ich Euer Interesse am Wohlergehen der Königin höchst bewundernswert finde.«
    »Und überraschend?« fragte Cassia mit einer Offenheit, die sich nur sehr mächtige Personen leisten können. »Überhaupt nicht überraschend, wenn Ihr Euch an Keturah erinnert.«
    Zephyr gelang es nur mit Mühe, nicht nach Luft zu schnappen. Er war hergekommen, um Procopio von jeglichem potentiellen Interesse an Tzigone abzulenken, und nun sah es so aus, als verfolge Cassia genau die gegenteilige Absicht.
    Procopio hob eine Augenbraue, dann erkannte er den Namen wieder, der seit Jahren nicht mehr in seiner

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