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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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war. Der erste Magier, der den Würfel verließ, hatte verloren. Sie hatte die Arena in der Hoffnung betreten, Procopio Septus in Verlegenheit zu bringen, aber nicht in der Erwartung, als Siegerin hervorzugehen. Doch nun änderten sich ihre Ziele, ihr Entschluß war gefaßt.
    Sie war eine Hexenmeisterin wie ihre Mutter vor ihr. Auch wenn Basel in ihrem Herzen der einzige war, den sie als ihren Vater bezeichnete, floß durch Adern dennoch das Blut des halruaanischen Königs.
    Tzigone streckte die Hand aus und richtete sie auf eine der Standarten, die über der Bühne des Königs wehten – eine schwarze seidene Flagge mit einem schmuckvollen Feuervogel. Die riesige Arena umschloß diese Flagge, und alles, was sich in ihr befand, war in diesem Wettstreit zugelassen.
    Auf ihren Ruf sprang der Feuervogel von der Seide und wurde größer.
    Mit jedem Schlag seiner brennenden Flügel wuchs das Tier. Hitze erfüllte die Arena, als der Feuervogel begann, um Procopio Septus’ Kreatur zu kreisen. Das Licht seiner Flügel wurde von dem Elementar reflektiert und verlieh den Wolken die Farbe eines strahlenden Sonnenuntergangs. Das Wesen schlug nach ihrem kreisenden Widersacher, während es sich in farbigen Nebel auflöste.
    Tzigone sah zu Procopio Septus und hob eine Braue, da sie auf seinen nächsten Angriff wartete. Sie war nicht darauf gefaßt, das erstaunte Gesicht des Magiers zu sehen, das im nächsten Moment wutverzerrt war.
    Er schritt zu Zalathorms Thron und ließ die Barriere aus flimmernder Magie hinter sich. Sie folgte ihm neugierig.
    »Das war kein gerechter Wettbewerb«, begann Procopio wutentbrannt. »Ich habe diese Herausforderung nicht ausgesprochen, aber meine Ehre zwang mich, sie anzunehmen. Doch ich kämpfe hier nicht gegen einen Magier, sondern gegen zwei!«
    Der König betrachtete ihn kühl. »Beschuldigt Ihr die junge Frau des falschen Spiels?«
    »Ich beschuldige Euch, zugunsten Eurer Tochter in den Kampf einzugreifen!«
    In diesem Moment bestätigte sich Tzigones Verdacht. Dhamari Exchelsor hatte gewußt, daß Keturah und Beatrix eins waren, und auch Kiva wußte das. Procopio Septus machte mit einem von beiden gemeinsame Sache.
    »Ich habe in den Kampf nicht eingegriffen«, erwiderte der König ruhig. »Was Eure andere Behauptung angeht, werde ich Meister Basel nicht in Verlegenheit bringen, indem ich seine Worte leugne.«
    »Basel Indoulur ist tot«, sagte Tzigone mit ausdrucksloser Stimme. »Er war ein ehrlicher Mann, aber er log, um mich zu beschützen. Er tat für seine Schüler alles, und letztlich würde er wohl auch wollen, daß man sich so an ihn erinnert. Wenn Ihr wollt, daß ich seine Tochter bin, habe ich dagegen nichts einzuwenden. Aber tut, was immer erforderlich ist.«
    Der König betrachtete Tzigone nachdenklich. Sie fragte sich, was er in ihr sah, bis sie seinen entschlossenen Gesichtsausdruck bemerkte. Er erhob sich und wandte sich der flüsternden, verwirrten Menge zu. Alle hatte sehen können, daß sich etwas merkwürdiges abspielte, doch nur wenige hatten Procopio Septus’ Vorwurf hören können.
    Zalathorm hob seine Stimme und rief: »Meister Procopio unterstellt, daß der Vogel, den diese junge Frau heraufbeschwor, nicht ihr, sondern mein Zauber war. Das war nicht so. Ich schwöre es bei Wind und Wort. Ich wirke keine Magie durch einen anderen Magier, so wenig, wie ich das Werk eines anderen Magiers für mich beanspruche.«
    Sein Blick schweifte über die Menge. Mit einer knappen Geste ließ er die flimmernde Magie der Arena verschwinden. »Die Herausforderung wurden angenommen und ausgetragen. Ich erkläre Tzigone, die rechtmäßige Tochter Zalathorms und Beatrix’, zur Siegerin.«
    Der König brachte den fassungslosen Procopio Septus mit einem einzigen Blick zum Schweigen. »Ihr unterschätztet Eure Gegnerin. Ihr wart Euch ihrer begrenzten Fähigkeiten so sicher, daß Ihr die Grenzen der Arena verließt. Damit habt Ihr per Gesetz verloren, Procopio.«
    »Stolz und arrogant«, wiederholte Tzigone. Sie sah betont nach unten. »Nicht zu vergessen: klein.«
    Procopio Septus preßte die Lippen aufeinander. Er verbeugte sich beherrscht vor Tzigone, um ihren Sieg anzuerkennen, und schritt davon – ohne sich vor dem König zu verbeugen.
    »Er wird zurückkommen, um Euch zu beißen«, murmelte sie, während sie dem Magier nachsah.
    »Das ist jetzt nicht mehr so schlimm«, entgegnete der König, »jetzt, da ich Halruaa in die Hände einer Erbin legen kann.«
    Tzigone starrte den König mit

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