Ratings, Ratings, Ratings (German Edition)
einfach so und er hat mit seinem Büro echt die Arschkarte gezogen. Finde ich.
Mit heißen Bechern in der Hand zogen wir dann wieder los. Und ich hatte nicht nur Kaffee, sondern auch die Infos, die ich wollte. Und der Inhalt von meinem Becher ging auch in mir rein, aber wie John das machte, war mir echt ein Rätsel. Bei seiner Zimmerlage.
I ch bin echt kein Freund größeren Tratschens am frühen Morgen, denn ich habe hier fast nur männliche Kollegen, die schließlich zu den größten Tratschern unter sich werden, wenn es darum geht, Infos aus mir heraus zu bekommen. Das hatte ich ja erst vorgestern und vor-vorgestern erlebt.
Natü rlich freue ich mich umso mehr, dass Chris heute beim Kunden ist, wie John mich gerade erinnert hatte. Und bei diesem Termin, bei dem er war, hatte er noch nicht mal mich als Grund vorgeschoben, denn die jährlichen Rating-Überprüfungstermine waren schon lange festgesurrt gewesen.
Daher zog ich endlich gut gelaunt an meinen Schreibtisch. Denn heute wird Chris mir nicht die Laune verderben und die anderen werden den Ball daher auch flach halten. Das wusste ich einfach. Meine wichtigste Aufgabe war es heute, Schwächen der Firma, die ich noch raten musste, herauszufinden, die ich mir auch traute, aufzuschreiben.
Die Klimaanlage schmiss mal wieder eiskalte Luft auf mich herab, und nachdem ich den Hausmeister angerufen hatte und mal wieder nur de ssen AB erwischte, wurde mir klar, dass ich auch heute mal wieder frieren musste. In der Tat schmiss die Klimaanlage so viel Kälte auf mich ab, dass ich irgendwie Sternchen sah und im Mund einen Eislutscher anstelle meiner Zunge trug.
Auch vor der T ür und mit Bewegung wurde es nicht besser. Schlittschuhlaufen ging heute einfach nicht. Laut, trotz ohne Headset flüsterte ich mir selber zu, dass das nun mal so sei und verschwand auch schon im wagamama. Und wenn ich schon am dritten Tag versage, dann auch so richtig, ermunterte ich mich. Die Dumplings sind mittlerweile schon vertilgt. Eine Hauptspeise muss heute auch dran glauben und wandert mehr als glücklich in mich rein. Und da es mir so gut geht, gibt es heute sogar Nachtisch. Coconut Rice Brulee. Süßer als süß. Daher nahm ich auf dem Rügweg auch den Umweg von einer Minute an der frischen Luft in Kauf und war meinen Kollegen damit immerhin Bewegung und auch Sauerstoff voraus.
Am Abend bei Tristan aß ich dann aber doch nichts mehr, obwohl ich schon wieder hungrig war. Denn der lag um kurz vor 22 Uhr schon wieder in der Falle. Daher haute ich mich auch direkt hin und lauschte ganz entzückt seinen Erzählungen aus dem Zoo, die seinen Tag so spannend gemacht hatten.
Ich kam mir mit meinem Job echt total langweilig vor und ließ ihn daher einfach erzählen. Lachend erzählte er mir von dem Elefantenbaby, das ich mir schon bald ansehen sollte und schlief dann auch schon ganz glücklich ein. Ich dahingegen kam mir mit meinem Analystenjob immer kleiner vor und freute mich umso mehr auf meinen Afrikaurlaub.
Elefantenbabies, die bald für mich alleine tanzen würden , tauchten dann auch endlich vor meinen Augen auf. Langsam schaltete ich ab und schlief dann auch irgendwann ein.
Trotzdem machte mich mein Job gerade ganz schön fertig.
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…………… Am nächsten Tag musste ich Chris dann wohl oder übel ins Auge sehen. Daher ging ging ich auch mit ihm in die Kantine auf der anderen Etage, um leckeren Kaffee zu holen, als er das Thema dann auch schon wieder ansprach, das ich nicht hören wollte.
I ch ignorierte es aber gekonnt, schluckte tief und reihte mich wacker in die lange Schlange ein, kroch nach und nach Meter für Meter vor und war dann irgendwann auch endlich dran. Die Runde ging somit auch auf mich. Ich mochte das Schlangestehen hier nicht, auch wenn ich damit eine verlängerte Pause bekam.
Chris war nun auch wieder sehr still und man kann mir vorwerfen, was man will, aber auch ich ließ das Thema Liebe einfach unter den Tisch fallen. Während wir zum Schreibtisch zurückfahren, den leckeren Kaffee dabei durch den kleinen Schlitz nippen, schätze ich auf einmal seine erneute Schüchternheit. Ich liebe nun mal einen anderen und muss ihm das ja nicht am frühen Morgen auf die Nase binden.
Aber ich hatte mich schon wieder geirrt. Und der Mann gab nicht auf.
Er sei schon mal in Kenia gewesen, sagte e r gerade. Und dort sollte man unbedingt eine Safari machen und einen Abstecher nach Tansania.
Ich ignorierte den erneuten Wink mit dem Zaunpfahl, eröffnete aber mein
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