Ratings, Ratings, Ratings (German Edition)
seinem eigenen Hausboot durch die Gegend fahren oder es von erfahrenen Einheimischen fahren lassen, wenn man sich das dann doch nicht zutraut. Den Koch gibt es auch immer und gerne dazu. Und das Essen, das diese hier so zaubern, kann sich echt mehr als sehen lassen.
Tiere, und das sind hier die Big 5 (Elefant, Leopard, Nashorn, Löwe und Büffel) präsentieren sich dir hier auch überall und oft und mehr als gerne. Und die Hippos sorgen insbesondere nachts für viel Tamtam, und glaubt man den Geschichten der Einheimischen, haben diese echt schon viele auf den Gewissen.
Wir frühstückten heute an einem Flussufer, und d ieses Frühstück hätte es auch in ein 5 Sterne Restaurant in Europa geschafft. Es gab alle möglichen Früchte, wahnsinnig leckeres fluffiges weißes Brot und selbstgeschlachteten „Gemsbok-Braten“.
Wir hauten alle kräftig rein, waren wir doch auf dem Weg ins Okavangodelta. Dann stiegen wir vollgefressen auf ein anderes Boot und fuhren endlich weiter. Vorbei an Buschfeuern und noch mehr davon. Alle angeblich mit Absicht gelegt. Als wir schließlich unseren Zeltplatz erreichten, standen unsere Zelte schon und auch ein paar Bedienstete huschten herum. Was für ein Camperleben.
Es war mittlerweile bereits 9 Uhr wir wollten die Mokuru-Tagesfahrt im Einbaum noch im Hellen erleben und sputeten uns daher. Platt, aber aber glücklich, saß ich nach 5 Stunden, im Mokuru und die Elefanten ließen auch nicht lange auf sich warten. Einer schwamm gerade einfach so an mir vorbei. Uns sollte ich sagen.
Denn wir ahten und ohten alle im Takt. Ich möchte hier nie mehr weg.
Das 20.000 Quadratkilometerriesige Feuchtgebiet des Okavangodeltas ist von Kanälen, Seen und Inseln umgeben und mir war schon jetzt nach nur einer Stunde klar, dass ich meinen Platz im Leben gefunden hatte.
Auch Flusspferde sahen wir viele, aber keine Krokodile. Ab und an kamen uns Boote entgegen, die auch mit Touristen vollgestopft waren, aber das störte hier niemanden. Dieses Gebiet hier ist beliebt bei den Touristen trotz seiner Abgeschiedenheit oder gerade deswegen. Und teuer ist es hier und die Reichen leben hier in Lodges, die es selbst in Europa als Luxus-Bleibe ins Hochpreissegment geschafft hätten.
Nach zwei weiteren Stunden Fahrt wollte ich nicht mal mehr aus meinem Mokuru weg. Ich hatte mich meiner Truppe angepasst. Wir waren alle total angetan. Zusammen ohten und ahten wir immer noch gemeinsam im Takt. Wir sahen nach vorne, nach hinten, nach links und nach rechts. Wir sahen viele süße Hippoköpfe, hörten viele Pruster und wussten sonst nichts.
„Hippos sind gefährlich“, flüsterte mir Tristan auf Englisch zu. „Wir müssen die Gäste ein wenig warnen“.
„Hier gibt’s viele kleine süße Hippos“, übersetzte ich. „Die tun uns echt nichts“, dachte ich auch laut. Will ja keine schlafenden Hunde wecken.
Kaum waren wir wieder am Zeltplatz, ging auch schon die Sonne weg und kaum war dieser gelbe Schalter aus, knackste es auch schon im dunklen Gebüsch. Und hier stand auch das Klo. Sah aus wie eine Kühltasche, war aber ein Chemieklo. Kaum saß ich auf dieser Box, da trötete es auch schon neben mir. Dann nochmal lauter und dann ein drittes Mal ganz leise. Dann knackste es im Gebüsch direkt neben mir.
Ich saß mittlerweile auf der ekeligen Box und war trotzdem wahnsinnig gut drauf. Als ich ins Lager zurückkam, hatte niemand mehr Interesse an meiner Geschichte. Alles schlief schon und das um kurz nach sechs und das auch noch im Urlaub. Selbst Tristan lag mit offenen Mund im geschlossenen Sack.
Die Ratings hatte ich bereits vergessen und mir hatte mein erster Arbeitstag im Urlaub mehr als gefallen. So glücklich war ich auf der Arbeit noch nie gewesen. Ja, G L Ü C K L I C H war ich. 9 glückliche Buchstaben. G L Ü C K L I C H! Dann schlief ich ein.
Von 7 bis 4 schlief ich. Es waren 9 Stunden zu ungewöhnlichen Zeiten, aber sie kamen mir vor wie eine 9-wöchige Kur. Am nächsten Morgen holperte mein Herz ganz freudig dem Tag entgegen und nach einem erneuten Wahnsinnsfrühstück ging es auf wieder auf Pirsch.
Dieses Mal zu Fuß . Mit bewaffneten und erfahrenen Guides, die mir aber gar keine Angst einjagten. Abends hatte ich meinen ersten Löwen ohne Zaun (zwischen ihm und mir)auf keine 20 Meter Distanz getroffen. Mit den vielen Hippos und Elefanten will ich gar nicht angeben oder an dieser Stelle von anderen Viechern weiter berichten. Und überhaupt hatte ich schon wieder den besten Tag meines Lebens
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