Ratschlaege für ein erfuelltes Leben
einverstanden sind, Schritt für Schritt. Nach einer Zeit werden Sie feststellen, dass Ihr Geist sich verändert und Ihr Leben unkomplizierter wird.
Ein winziger Anflug von Zorn genügt,
um alle Verdienste aus heilsamen Handlungen,
die wir in der Vergangenheit
während zahlloser Existenzen angesammelt haben,
zunichte werden zu lassen.
Ich muss meine zahllosen Fehler beseitigen.
Doch bis ich jeden einzelnen ausgemerzt habe,
werden viele Äonen verstreichen.
Shantideva
Alles ist der Vergänglichkeit unterworfen
D amit wir nicht vergessen, wie wichtig und unaufschiebbar es ist, zu praktizieren und positive menschliche Eigenschaften zu entwickeln, sollten wir uns immer wieder bewusst machen, dass alles vergänglich ist und wir jederzeit sterben können. Das Gefühl, dass wir keine Zeit zu verschwenden haben, macht jeden Augenblick kostbar. Uns wird bewusst, dass die menschliche Existenz sehr selten ist und wir sie nicht mit sinnlosen Beschäftigungen vergeuden dürfen.
Dennoch sollten wir nicht übersehen, dass jede wirkliche Veränderung zum Guten nicht von heute auf morgen geschieht. Wir müssen einem strikten Plan folgen und uns diszipliniert jeden Tag zur Meditation hinsetzen, um eine geistige Wandlung herbeizuführen. Dies braucht seine Zeit. Doch wenn Sie nach einigen Jahren zurückblicken, werden Sie feststellen, dass Sie durch diese beständige Anstrengung ein anderer Mensch geworden sind.
Gewinn und Ehre
erzeugen Verwirrung und machen Achtsamkeit
zunichte.
Gewinne, die wir für uns erzielt haben,
machen uns eitel, stolz und selbstgefällig.
Kein Erwachter kann dies gutheißen.
Gewinn und Ehre
lassen uns die Wurzeln des Guten verlieren.
Sie sind wie Dornen, wie Treibsand.
Geben wir ihrem Lockruf nach,
können wir ihnen kaum noch entkommen.
Nagarjuna
Sich in freudiger Vergebung üben
F reudige Begeisterung ist die Frucht von Geduld und der Einsicht, dass diese menschliche Existenz ebenso selten wie kostbar ist.
Sind wir uns zudem der schädlichen Auswirkungen von Zorn und Groll bewusst und wünschen uns, die unserer grundlegenden Natur eigene Freude zu bewahren, werden wir uns vor dem Hass, unserem wahren Feind, schützen.
Geduld hängt von unserer Fähigkeit ab, einen unerschütterlichen Geist zu bewahren. In ihr spiegelt sich unsere innere Kraft. Geduld ist das Ergebnis eines disziplinierten Geistes. Sie ist weder ein Zeichen von Schwäche noch von Verzicht.
Der Geist der Vergebung entsteht aus Geduld und Toleranz. Zu vergeben bedeutet nicht, dass wir vergessen, was passiert ist, sondern dass wir in uns keine Gefühle von Hass und Wut nähren.
Jemandem zu verzeihen bedeutet, freiwillig auf jede Form von Aggression und Negativität zu verzichten, die uns jeglicher Chance auf geistigen Frieden berauben würde.
Das Hinayana, auch »kleines Fahrzeug« genannt, lehrt,
dass es im Nirvana zwei Formen des Aufhörens gibt:
das Aufhören mit karmischen Spuren, also das Aufhören
des Arhats, des Entsagenden,
und das endgültige Aufhören ohne karmische Spuren.
Ersteres wird erlangt, indem man sich von Verlangen und
dem falschen Glauben an ein Ich freimacht,
das zweite wird erlangt, wenn alle Begriffe sich auflösen
und alle Gefühle entschwunden sind,
die Neigungen zur Ruhe gebracht und das Bewusstsein
erloschen.
Chandrakirti
Selbstloses Handeln beruht auf Selbstvertrauen
S elbstgefälligkeit und Überheblichkeit haben stets negative Konsequenzen. Hat unser Selbstvertrauen jedoch ein gesundes Fundament, dann ist es positiv zu werten. Doch was verstehen wir darunter, Selbstvertrauen zu besitzen? Von welchem Selbst ist hier die Rede?
Denken wir dabei an unser Ego, so sind dies nur unsere egoistischen Wünsche. Selbstvertrauen, das sich auf die echte Sorge um das Wohl anderer und den Wunsch, ihnen nützlich zu sein, gründet, ist hingegen eine positive Kraft. Aufrichtigkeit und Selbstvertrauen hängen eng zusammen. Je aufrichtiger Sie sind, desto mehr Selbstvertrauen haben Sie, denn dies gestattet Ihnen, Großes für andere zu leisten, ohne unbesonnenen Stolz zu entwickeln.
Aus buddhistischer Sicht ist Selbstvertrauen das Gegenteil von Mutlosigkeit und Niedergeschlagenheit. Solche Gefühle sind häufig Ausdruck eines überwertigen Ich-Gefühls, von Stolz und Egoismus. Sie werden zum Hindernis bei der Verwirklichung unserer uneigennützigen Ziele. Als Buddhist können Sie Gefühlen von Selbsthass und Resignation den Boden entziehen, indem Sie darüber nachdenken, dass alle
Weitere Kostenlose Bücher