Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer
Miss Amanda Barker war Josh nicht gerade entspannt und ausgeglichen.
Was verschwieg diese Frau nur?
Zwischen den einzelnen Traumsequenzen hatte Josh gegrübelt. Normalerweise verschwendete er keine Zeit mit Grübeln, aber Amanda brachte ihn dazu.
Er hatte sich alle möglichen und unmöglichen Dinge überlegt, die einer Frau passieren konnten, und wurde mit jeder Überlegung unruhiger. Sie war in irgendeiner Weise verletzt worden, und Josh hoffte stark, dass der Verantwortliche noch lebte, damit er ihn sich vorknöpfen konnte.
Das hieß, falls sie sich ihm jemals anvertraute.
Allein die Tatsache, dass er sie rächen, sie beschützen wollte, war etwas Neues und Ungewohntes für ihn. Ebenso neu und ungewohnt wie das Grübeln.
Amanda war bei ihm, ob er träumte oder wach war. Josh überlegte, was er tun würde, wenn Amanda sich ihm gegenüber nicht öffnete. Was, wenn sie ihn weiterhin abblitzen ließ und ihr abgeschiedenes, freudloses Leben weiterlebte?
Was, wenn sie sich niemals von ihm küssen ließ?
Nein, so durfte er nicht denken. Sie war ihm bereits einen kleinen Schritt entgegengekommen, und darauf wollte er aufbauen. Gestern Abend hatte sie sich sogar amüsiert, bis ...
Er schnaubte. Die zwei Anrufe waren wirklich sehr unpassend gekommen.
Amanda hatte sich gerade entspannt und mit ihm reden wollen, als dann diese Frauen anriefen.
Das Restaurant war noch fast leer, als Josh überpünktlich zehn Minuten vor der verabredeten Zeit eintraf, und er beschloss, vor der Tür auf Amanda zu warten.
Er war gerade tief in Gedanken über Amanda, als er ein zartes Kitzeln im Nacken spürte. Josh drehte sich um - und erblickte Vicki, eine der Frauen, die gestern Abend angerufen hatten. Er machte ein enttäuschtes Gesicht, aber sie lachte los und fiel ihm um den Hals.
"Josh! Ich habe auf deinen Rückruf gewartet und bin darüber eingeschlafen! Was hast du gemacht? Warst du die ganze Nacht unterwegs?"
"Nein, ich …“
Sie küsste ihn und öffnete erwartungsvoll die Lippen. Josh wehrte ab. "Vicki", sagte er, "Immer langsam." Ihr draufgängerischer Enthusiasmus, der ihn anfänglich so begeistert hatte, erschien ihm jetzt als Problem.
Sie drückte ihre vollen Brüste an ihn und warf ihm durch ihre langen Wimpern sinnliche Blicke zu. "Komm heute Nacht zu mir", flüsterte sie.
"Ich kann nicht."
"Es wird sich lohnen, Baby." Sie lächelte verheißungsvoll.
Josh musste schmunzeln. „Tut mir Leid, mein Schatz, aber es geht nicht."
„Aber warum nicht?" Vicki schmollte.
"Weil ich gestern ...“ begann er, als er plötzlich durch ein steifes "Entschuldigen Sie bitte!" unterbrochen wurde.
Er erkannte die Stimme sofort und blickte über seine Schulter. Tatsächlich stand dort Amanda in einem strengen hellgrauen Kostüm mit passendem Cape und zusammengekniffenen Lippen.
Obwohl Vicki sich immer noch an ihn klammerte, lächelte er vor Wiedersehensfreude. „Amanda."
Ihre Augen blitzten vor Wut.
Josh versuchte, Vicki taktvoll beiseite zu schieben, doch sie hielt ihn weiter fest. "Tja", meinte sie mit siegesbewusstem Lächeln, "das ist aber eine dumme Situation."
Amanda sah die andere Frau kühl an. "Nein, ganz und gar nicht. Sie können ihn gern haben."
Zu Joshs Überraschung machte sie nicht auf dem Absatz kehrt, sondern ging mit festem Schritt um die beiden herum und in das Lokal.
Ein paar Sekunden lang war er verblüfft, dann musste er leise lachen. Amanda war eifersüchtig! Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern sehr.
Es war mehr, als er zu hoffen gewagt hatte. Gestern Abend hatte er es bereits vermutet, aber heute war es Gewissheit geworden. Er gab Vicki einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
"Sie ist eifersüchtig", sagte er und grinste dabei wie ein verliebter Idiot.
Vicki sah ihn erstaunt an. "Ich dachte, du magst keine eifersüchtigen Frauen."
„Amanda ist etwas Besonderes", entgegnete er.
"Ach ja?"
"Ja.“ Freundlich fuhr er fort: "Das wollte ich dir ja gerade erklären. Ich bin offiziell aus dem Rennen. Keine Verabredungen mehr."
„Du machst wohl Witze."
„Tut mir Leid, nein." Es war sein voller Ernst. Manche Männer mochten bei dem Gedanken in Panik geraten, sich plötzlich nicht mehr auf dem Markt der lockeren Beziehungen und Verabredungen tummeln zu können. Doch nicht so Josh. Er hatte sein ganzes Leben mit diesen Spielereien verbracht. Er hatte sich amüsiert und war ziemlich sicher, dass die Frauen, mit denen er sich getroffen hatte, es ebenso taten. Er bereute nichts. Doch nun war
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