Rau, aber zaertlich
ein wenig zu beugen, wenn es ihr passte, aber für eine Ehestifterin hatte er sie nicht gehalten.
Das schien zu typisch weiblich zu sein für eine Frau, die den schwarzen Gürtel im Karate hatte und die sich in fast jedes Computerprogramm hacken konnte.
Frauen wie Jillian Hennessy Lawrence sollten ihre Zeit nicht damit verbringen, in Jakes Liebesleben herumzuschnüffeln.
Der Zitronenduft aus der Tüte hatte ihn neugierig gemacht, während er ziellos herumgefahren war und über einen originellen Weg nachdachte, wie er Devon in ihre nächste erotische Episode locken konnte. Nach einem Blick in die Tüte, hatte er Jillian im Stillen gedankt. Offenbar war die Frau in vieler Hinsicht clever. Er hoffte nur, dass sein Partner sein Glück zu schätzen wusste.
"Was ist in der Tüte?"
Devon lehnte am Türrahmen. Jakes Army-T-Shirt reichte ihr fast bis zu, den Knien. Ihr Haar wellte sich und war noch ein wenig feucht, ihr Gesicht war ungeschminkt. Gestern war sie atemberaubend gewesen in ihrer sexy Kleidung, und dem raffinierten Make up. Heute strahlte sie eine Schönheit aus, die ihn an den frühen Florida-Herbst erinnerte, seiner Lieblingszeit des Jahres, wenn die Luft frisch und klar war, der Himmel blau, die Blätter noch grün und die Nächte eher erfrischend als kühl.
"Ein Geschenk von einem Freund."
"Hast du Geburtstag?"
Jake schüttelte den Kopf und faltete die Öffnung der Tüte so fest zu, wie er konnte. "Nein. Jillian ist nur eine sehr großzügige Frau. Das Geschenk ist für uns beide."
"Jillian?"
Entweder versuchte Devon gar nicht erst, die Eifersucht in ihrer Stimme zu verbergen, oder sie hatte keine Ahnung, wie verärgert sie den Namen aussprach.
Jakes Ego tat es jedenfalls gut.
Devon verschränkte die Arme vor der Brust. "Zu meiner erotischen Ausbildung wird doch wohl keine zweite Person gehören, oder?"
Jake verschluckte sich fast bei dem Gedanken. "So eine Art von Freundin ist Jillian nicht", versicherte er ihr. Aber wenn du auf so etwas stehst ..."
Devon verdrehte die Augen und winkte ab. "Na klar, die Frau, die seit gut fünf Jahren noch nicht einmal von einem Mann geküsst wurde, will ihren Liebhaber mit einer anderen Frau teilen."
Er lachte, nahm die Tüte und stellte sie in den Schrank. Devons Eifersucht schmeichelte seinem Selbstbewusstsein, und die Vorstellung, dass sie ihn ganz für sich wollte, spornte ihn noch mehr an.
"Jillian ist die Frau meines Partners. Ich habe Cade angerufen, damit er mich zu deinem Wagen in der Schule fährt. Aber er war nicht zu Hause, daher ist sie eingesprungen."
"Und sie ist so weit im Bilde, dass sie uns ein Geschenk macht?"
"Jillian scheint immer mehr zu wissen, als sie sollte. Ich habe gelernt, ihre Methoden nicht in Frage zu stellen, und da ich ihr Geschenk brillant finde, stelle ich auch ihre Absichten nicht in Frage. Da ich sie gebeten hatte, mir zu helfen, wusste sie, dass du die Nacht in meinem Apartment verbracht hast. Und weil mein Partner den Teil seines Ehegelöbnisses über Offenheit und Aufrichtigkeit zu ernst nimmt, wusste sie außerdem, dass ich seit Wochen ein Auge auf dich geworfen habe."
Jake beobachtete die Wirkung seines Geständnisses auf Devon, deren Lächeln ein wenig breiter wurde. Außerdem hatte er sie erfolgreich von weiteren Fragen zum Inhalt der Tüte abgelenkt zumindest vorläufig.
"Ich habe noch nie etwas von Offenheit und Aufrichtigkeit im Ehegelöbnis gehört", meinte sie verblüfft.
Jake machte die Schranktür zu und ging zu ihr. "Sie haben ihr Ehegelöbnis selbst formuliert. Wenn du mehr über sie wüsstest, würde dich der Wortlaut nicht erstaunen."
"Eines Tages wirst du mich einweihen müssen."
„Aber nicht heute."
Devon befeuchtete sich die Lippen. "Bist du gar nicht neugierig auf das, was ich heute Morgen geschrieben habe?"
"Und wie", gestand er.
Das Läuten des Wäschetrockners im Flurschrank unterbrach die Stille.
„Zuerst die Wäsche", erklärte Devon und ging davon.
Fasziniert beobachtete Jake, wie sie eines seiner Hemden aus dem Trockner zog und mit rascher Präzision zusammenlegte. Mit einer Spur Entsetzen wurde ihm klar, dass er angenommen hatte, eine Frau, die in einem Haus wie ihrem wohnte, hätte Personal für so alltägliche Dinge wie Hausarbeit. Vielleicht war das auch der Fall. Allerdings bezweifelte er, dass Devon, die immerhin in Armut aufgewachsen war, sich dafür zu fein war.
Außerdem war Hausarbeit viel angenehmer, wenn man sie mit jemandem zusammen machte.
Er ging zu ihr, und sie
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