Rau, aber zaertlich
nicht mehr geklingelt. Devon liebte ihre Freundin von ganzem Herzen, aber sie brachte jetzt einfach nicht die Energie auf, Sydneys endlosen Fragen nach den Details auszuweichen.
Dummerweise hatte sie von der vermutlich faszinierenden Unterhaltung nichts hören können, da Jake aus dem Laden gegangen war. Zwanzig Minuten später kehrte er zurück, gerade rechtzeitig, um der Verkäuferin seine Kreditkarte zu geben.
"Sydney möchte, dass du sie anrufst, sobald du zu Hause bist", war alles, was er sagte.
Devon verkniff sich die Frage, worüber die beiden sich unterhalten hatten.
Nichtsdestotrotz gefiel ihr seine Art, die Dinge in die Hand zu nehmen. Ein bisschen kam er ihr vor wie ein Ritter in schimmernder Rüstung. Immerhin war es nicht einfach, mit Sydney fertig zu werden, aber Jake war es offenbar gelungen.
"Warum grinst du so?" fragte er, als sie das Parkhaus betraten, wo heiße, schwüle Luft sie empfing.
"Habe ich dir schon dafür gedankt, dass du Sydney abgewimmelt hast? "
"Ich wäre lieber nicht so schnell mit der Dankbarkeit", entgegnete er geheimnisvoll. "Du weißt ja nicht, was ich ihr gesagt habe."
"Ich hoffe, du hast ihr gesagt, dass ich möglicherweise eine Weile nicht anrufen werde."
Er deutete auf die Reihe von Fahrzeugen, in der ihr Wagen stand. "Das habe ich. Sie schien sich nicht im Geringsten Sorgen zu machen."
"Sie weiß, dass ich auf mich aufpassen kann. Aber wahrscheinlich kommt sie um vor Neugier."
"Sie wird es schon überleben."
Devon musterte ihn und fragte sich, ob er sich irgendwelche Szenarios ausgedacht hatte, um Sydneys unstillbare, Neugier zu befriedigen. Aber er verriet nichts. Sie zuckte mit den Schultern und fand, dass Sydney sich ruhig mal in Bescheidenheit üben konnte.
Apropos Bescheidenheit, dachte sie, als sie ihren wunderschönen Wagen sah, den sie sich von den Tantiemen ihres letzten Buches geleistet hatte. Der schwarze Lack war staubig und fleckig vom Regen und hatte völlig den Glanz verloren, der Devon so begeistert hatte.
"Du kannst es nicht ertragen, deinen Wagen dreckig zu sehen, wie?"
Sie lachte über ihr zwanghaftes Verhalten, leugnete es jedoch nicht, da sie wusste, dass sie beim Anblick des Wagens das Gesicht verzogen hatte. "Ich liebe diesen Wagen. Ich habe Darcy dazu gebracht, eine von diesen Wagenwaschanlagen für daheim aufbauen zu lassen, damit ich ihn immer sauber halten kann."
"Hast du niemanden, der dir den Wagen wäscht?"
"Das fehlte mir noch, ein Haufen Fremder, auf die ich aufpassen muss. Darcy ist diejenige mit Gefolge. Cassie und ich kommen normalerweise allein zurecht.
Zwei Mal die Woche kommt eine Reinmachefrau, aber nur, weil das Haus viel zu groß ist, als dass ich es allein putzen könnte. Ansonsten kein Kindermädchen, kein Koch, kein Butler. Es sei denn, Darcy ist da."
"Kein Kindermädchen? Wie konntest du studieren, wenn du dich um ein Kind kümmern musstest?"
Jake zog die Wagenschlüssel aus der Tasche und öffnete Devon die Tür. Sie stieg ein und stellte ihre Tüten auf den Rücksitz.
"Damals hatten wir jemanden, aber sobald ich mit dem Studium fertig war, zog ich es vor, mich selbst um alles zu kümmern. Und du?"
"Ich hatte mal eine Haushälterin, aber als Polizist konnte ich es wohl nicht ertragen, dass jemand in meinen Sachen herumwühlt. Also kümmere ich mich selbst um alles. Das ist wohl der Preis des Junggesellendaseins. "
"Für einen Mann kommst du doch gut zurecht. Deine Mutter muss dich gut erzogen haben."
"Sie hat ihr Bestes gegeben."
Jake warf die Tür zu und ging auf die Fahrerseite.
"Das ist übrigens das erste Mal, dass du deine Mutter erwähnst."
Jake schob den Schlüssel in das Zündschloss und schnallte sich an, ehe er antwortete. "Meine Mutter ist ein anständiger und rechtschaffener Mensch. Sie ist meinem Vater ein bisschen zu sehr ergeben, aber sie ist glücklich so."
„Sprichst du oft mit ihr?"
Jake presste die Lippen zusammen, und Devon spürte, dass sie nachsetzen musste.
"Jake?"
Mit einem schiefen Lächeln startete er den Motor. "Ja, wir telefonieren ein Mal die Woche. Wir unterhalten uns über nichts Weltbewegendes, sondern plaudern ein bisschen über das Wetter und wie es uns geht. Es macht sie glücklich, denn sie befürchtet immer, mir könnte im Dienst etwas zustoßen, ohne dass sie es erfährt."
"Das hört sich an, als sei sie eine liebe Frau."
"Sie ist die typische gottesfürchtige Ehefrau eines Predigers, mit einem Herzen so groß wie die Farm, auf der sie geboren wurde."
"Und
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