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Rau, aber zaertlich

Rau, aber zaertlich

Titel: Rau, aber zaertlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Elizabeth Leto
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entließ. Wie auch? Sein Leben lang hatte er Soldat und Polizist sein wollen. Er hatte mit der Familientradition gebrochen, um seinen Traum zu verwirklichen, und jede Minute seiner Arbeit im Dienst der Polizei genossen. Aber in jüngster Zeit, auch vor der Suspendierung, hatte er sich manchmal gefragt, wie lange er noch Kriminelle festnehmen wollte, die sich anschließend teure Anwälte nahmen, freikamen und weiter ihren kriminellen Machenschaften nachgingen. Jake hatte monatelang täglich bis zum Umfallen an absolut stichhaltigen gearbeitet Fällen, nur um miterleben zu müssen, wie unerfahrene Anklagevertreter die Sache vermasselten. Mehr als ein Mal hatten ihn die vorwurfsvollen Blicke misshandelter Opfer verfolgt.
    Es gab viel, worüber er nachdenken konnte, doch er hatte sich nicht die Mühe machen wollen. Devon hingegen zeigte ihre Gefühle und Absichten offen. Sie wusste, was sie vom Leben wollte, so wie er früher. Sie wusste, was sie von ihrer Karriere erwartete, genau wie er früher. Er bewunderte diese Charakterzüge, aber er war sich nicht sicher, ob er mit ihrer Offenheit mithalten konnte. Er war nicht sicher, ob er den Mut hatte, den Dienst aufzugeben und etwas Neues zu probieren.
    "Ich kann Widerspruch einlegen", sagte er.
    "Du willst die Polizeiarbeit als o nicht aufgeben?"
    Jake räusperte sich. Devon klang, als hätte sie in sein Herz geschaut und wüsste, dass er sich ständig selbst diese Frage stellte. Er beschloss, diesmal ehrlich zu antworten. "Ich weiß es nicht."
    Sie nickte. Offenbar hatte sie nichts dagegen, das Thema fallen zu lassen. Auf der Interstate steuerte Jake den Wagen auf die Spur Richtung Norden. Die Idee zu einem Nachmittagsabenteuer kam ihm ganz spontan.
    "Wohin fahren wir?" fragte Devon.
    Jake zwinkerte ihr zu. "Was hältst du von der freien Natur?"
    "Bäume und Blumen sind sehr schön", erwiderte sie etwas misstrauisch.
    "Hat dieser Wagen Allradantrieb?"
    "Ja." Sie kniff die Augen zusammen. "Warum?"
    "Hast du ihn je ausprobiert?"
    "Den Allradantrieb? Natürlich nicht. Ich wollte einen schwarzen Cadillac Escalade, und der einzige in Schwarz beim Händler war der mit Allradantrieb."
    Jake lachte. "Was hältst du davon, wenn wir ihn ausprobieren?"
    "Hat das irgendetwas mit der Unterwäsche oder dem Zitronenduft Zu tun, den das mysteriöse Geschenk von Jillian verströmt, das du auf den Rücksitz geworfen hast, als du dachtest, ich würde es nicht sehen?"
    Sie war aufmerksam und neugierig. Gut. Jake konnte es kaum erwarten, ihr zu zeigen, wie einfallsreich und fantasievoll er sein konnte.
    "Es hat mit allem zu tun, Miss Michaels.“
    "Wirklich? Nun, dann lass uns die Natur erkunden."

10. KAPITEL
    Devon war nicht sicher, ob sie jemals wieder würde laufen können, aber solange sie Jake hatte, der sie trug, war es ihr auch egal. Sie war so durchgeschaukelt worden, dass ihr Po schmerzte. Da hatten auch die weichen, modernen Ledersitze nichts genützt. Ihre Handgelenke waren verkrampft, weil sie sich in der Armlehne und an dem Griff zwischen Beifahrertür und Windschutzscheibe festgekrallt hatte. Sie hatte sich immer gefragt, wozu dieser Griff da war. Nach der Querfeldeinfahrt mit Jake in ihrem sehr teuren, sehr dreckigen Wagen wusste sie es nun.
    Sie wusste außerdem, dass kein Mann es so verstand wie Jake Tanner, einer Frau einen Adrenalinschub zu bescheren. Nur er würde eine stürmische Fahrt durch die Wildnis Floridas als Vorspiel betrachten. Nur ein Mann wie Jake konnte eine solche Aktivität in ein Vorspiel verwandeln.
    Ihr Herz pochte vor Aufregung. Ihre Schultern sehnten sich nach der lindernden Massage durch seine geschickten Hände. Jake trug sie durch eine Gruppe Palmen und marschierte mit ihr durch das Unterholz, als wären sie auf dem Weg in die Ferienhütte, in der sie ihre Flitterwochen verbringen wollten.
    Und wie eine jungfräuliche Ehefrau, die die Berührung eines Mannes nicht gewohnt ist, kreischte Devon, als einer der Palmwedel gegen ihren Po schlug, so dass Jake wohl zum hundertsten Mal in der letzten Stunde laut auflachte.
    Als sie schließlich eine verwitterte Hütte erreichten, ließ er Devon wieder herunter.
    "Da wären wir."
    "Das sehe ich. Aber wo genau sind wir?"
    Jake zog seinen Schlüsselring aus der Tasche und suchte den passenden Schlüssel für das dicke Vorhängeschloss an der Tür.
    "An einem Ort, an dem ich schon sehr, sehr lange nicht mehr gewesen bin.“
    Jake hatte nicht übertrieben. Dem Staub nach zu urteilen, der im Licht tanzte, als er

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