Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rau, aber zaertlich

Rau, aber zaertlich

Titel: Rau, aber zaertlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Elizabeth Leto
Vom Netzwerk:
dein Vater?"
    Jake konzentrierte sich darauf, den Wagen aus der Parklücke zu steuern. "Ich habe dir schon von ihm erzählt."
    Aber nicht viel, dachte Devon. "Ist es schwer, ihn zufrieden zu stellen?"
    Jake atmete tief ein, nickte und gab ihr damit zu verstehen, dass sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
    "Wenigstens hattest du einen Vater."
    Er hob die Brauen.
    "Na ja, ich hatte zwar einen Vater, aber ich habe ihn nie gekannt. Er heiratete meine Mutter nicht und verschwand, als er erfuhr, dass sie mit mir schwanger war."
    "Leidest du darunter?"
    "Früher. Aber falls er uns jemals hätte finden wollen, hätte er es tun können.
    Besonders nach Darcys Erfolg. Wir haben nie mehr ein Wort von ihm gehört, und das ist auch gut so."
    "Woher weißt du, dass er noch am Leben ist?"
    Devon zuckte mit den Schultern. Sie wollte nicht zugeben, dass sie ihren Vater vor einigen Jahren durch das Internet aufgespürt hatte. Nach dem, was sie erfahren hatte, arbeitete er als Croupier in einem Kasino, hatte nie geheiratet und war kreditwürdig. Sie war erstaunt gewesen, dass diese wenigen Informationen gereicht hatten, um ihre Neugier zu befriedigen.
    "Er lebt noch. Ich habe nie das Bedürfnis gehabt, ihn kennen zu lernen. Sein Verhalten spricht ja wohl für sich. Er wollte keine Familie. Also kam ich auch so zurecht, obwohl es ein Mädchen bei Verabredungen ein bisschen vorsichtig macht, wenn man sich vorstellt, man könnte aus Versehen mit einem Halbbruder oder so schlafen. "
    Jake lachte. "Wer kommt denn auf solche Gedanken?"
    "Meine Schwester. Wusstest du, dass Darcy Cassies Vater nach ihrem großen Durchbruch als Roadie angeheuert hat, nur um ein Auge auf ihn zu haben?"
    Jake schüttelte den Kopf. "Deine Schwester hat offenbar ganz gern alles unter Kontrolle."
    Devon zuckte mit den Schultern. "Na ja, das musste sie auch. Er weiß nichts von Cassie. Und der Trottel ist zu blöd für die leichteste Rechenaufgabe.
    Allerdings kommt Cassie nicht nach ihm."
    "Weiß Cassie, wer er ist?"
    "Oh ja. Darcy hat ihr von ihm erzählt, als sie sechs oder sieben war, aber es ist merkwürdig - sie hat nie auch nur das geringste Interesse daran gezeigt, ihn kennen zu lernen. Darcy sagte Cassie, dass sie entscheiden könne, ob und wann sie ihm erzählt, dass er ihr Vater ist. Aber sie wollte es nie. Sie hat mir einmal gesagt, dass ihre Mutter und ich auch sehr gut ohne Vater zurechtgekommen sind, also könne sie das auch. Ich habe keine Ahnung, ob das vernünftig ist, aber es ist ihre Entscheidung. Sie ist jetzt achtzehn, und an ihrer Einstellung hat sich nichts geändert."
    „Ich kann es ihr nicht verdenken. Warum etwas ändern, wenn es gut läuft."
    „Aber wie ändert man etwas, was nicht gut läuft?"
    Er warf ihr einen Seitenblick zu, ehe er sich wieder auf die Straße konzentrierte. "Das ist eine Fangfrage, oder?"
    "Ertappt. "
    Jake verlangsamte die Fahrt vor einer Ampel. "Was läuft denn nicht gut? Ich habe dich doch nicht schon enttäuscht, oder?"
    Devon verdrehte die Augen. Gleichzeitig freute sie sich darüber, dass selbst die ernste Wendung in ihrer Unterhaltung seine Gedanken nicht von ihrem nächsten erotischen Zusammensein ablenkte, für das sie die seidene Unterwäsche gekauft hatte. "Enttäuscht? Wohl kaum. Ich bin äußerst beeindruckt und kann kaum erwarten, was du als Nächstes im Sinn hast."
    "Und ich kann es nicht erwarten, zu sehen, was du eingekauft hast. Ich halte die Spannung kaum aus."
    "Ich versichere Ihnen, Detective, es ist die Qual wert. Aber ich habe auf deine Suspendierung angespielt. Seit gestern hast du sie nicht mehr erwähnt."
    "Was gibt es da noch zu sagen? Irgendwann in dieser Woche wird die Dienststelle für interne Ermittlungen über mein Schicksal entscheiden. "
    "Was glaubst du, wie es ausgehen wird?"
    Jake überholte einen Plymouth. "Darüber habe ich nicht viel nachgedacht. "
    Devon schnalzte mit der Zunge. "Du erwartest hoffentlich nicht, dass ich dir das glaube, oder?"
    "Es ist die Wahrheit. Ich behaupte nicht, dass der Vorfall mich nicht ins Grübeln gebracht hat. Aber die Reaktion der Abteilung, meine Strafe ... das alles hat mich nicht viel Schlaf gekostet. Was passieren soll, passiert. Ich bin darauf vorbereitet, die Konsequenzen zu tragen."
    "Selbst wenn es bedeutet, aus dem Polizeidienst entlassen zu werden?"
    Anspannung erfasste Jake, doch er achtete darauf, diese Reaktion vor Devon zu verbergen. Es stimmte, er hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, was er tun sollte, wenn man ihn

Weitere Kostenlose Bücher