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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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riecht sie nicht. Sie füllt leicht die Lungen aus und umgibt einen mit belebender Frische. Ambrosia ist der vierte Planet einer Sonne der M-Klasse. Ihr blauer Himmel wölbt sich über sechs kleine Landmassen, die nur etwa ein Drittel der Oberfläche bedecken. Der Rest besteht aus Wasser. Süßwasser! Wasserstoffdioxid!« Das Publikum jubelte, als Zebara ein Fläschchen aus seinem Beutel zog und hochhielt. »Natürlich kommen Spurenelemente vor«, fügte er hinzu, »aber weder das Meereswasser noch die Meeresfauna enthalten irgendwelche toxischen Mineralien. Keine freien Zyanide. Zwei kleine Monde auf einer weiten und einer auf einer engen Umlaufbahn sorgen für spektakuläre Gezeiten. Es gibt einige aktive Vulkane, aber das macht den Planeten nur noch interessanter. Auf Ambrosia gibt es keine einheimischen empfindungsfähigen Lebensformen.«
    »Sind Sie sicher?« rief einer der Schwerweltler in der Menge.
    Die Suche nach empfindungsfähigen Lebensformen war der letzte Test, dem ein Planet unterzogen wurde; die EEC verbot die Kolonisierung eines Planeten, wenn er bereits von einer sich entwickelnden intelligenten Spezies bewohnt wurde. »Brock, wir haben dort zwei Jahre verbracht, und keine getestete Lebensform hat Intelligenzwerte gezeigt, die in den soziologischen Bereich hineinreichen. Eine der insektenartigen Spezies, die wir als Steinmetzkäfer bezeichnen, bildet komplizierte Staatengesellschaften, aber die Forscher sind mehr an der Chemikalie interessiert, die sie bei der Jagd absondern. Sie kann soliden Fels schmelzen. Außerdem gibt es eine sehr freundliche Spezies, die meine Xenobiologen als Zwergschlange bezeichnen, aber sie zeigt nicht einmal eine besonders ausgeprägte tierische Intelligenz. Und es gibt viele schöne Flugwesen«, von den Ryxi im Saal kam ein aufgeregtes Kreischen, »aber keine intelligenten Vögel.« Aus dem Kreischen wurde ein Gurren. Die Ryxi wachten eifersüchtig über ihre Stellung als einzige vernunftbegabte Flugwesen in der FES.
    Zebara stellte sich schließlich für Fragen zur Verfügung, und ein lauter Chor von Stimmen versuchte sich gegenseitig niederzubrüllen.
    »Ich schätze, das wird Stunden dauern«, seufzte Coe. »Ich schlage vor, wir hinterlassen ihm eine Nachricht und besuchen ihn während der nächsten Schicht.«
    »Nein«, sagte Lunzie. »Wir bleiben noch eine Weile und hören zu. Dann warten wir unten neben der Kabine des Captains auf ihn. Ich bin mir sicher, er wird dort als nächstes auftauchen, um ihn persönlich zu unterrichten.«
    Coe sah sie voller Bewunderung an. »Für jemanden, der noch nicht lang bei der EEC ist, hast du schnell begriffen, wie die Sache läuft.«
    Lunzie grinste. »Die Bürokratie funktioniert überall auf die gleiche Weise. Nachdem er dem Mob genug hingeworfen hat, um ihn zufriedenzustellen, wird er von den hohen Tieren in Beschlag genommen, um ihre Neugier zu stillen.«
    Sie trafen genau zum richtigen Zeitpunkt ein und erwischten den Schwerweltler, als er unweit der Verwaltungsbüros aus dem Turbolift trat.
    »Diesmal hast du wirklich etwas gerissen, Zeb, was?«
    »Coe! Schön, dich zu sehen.« Zebara und der braunhäutige Mann schlossen sich freundschaftlich in die Arme. Der große Mann beugte sich herunter, um dem kleineren den Kopf zu tätscheln. »Ich muß sofort zu den hohen Herren rein. Wartest du auf mich?«
    »Klar. Ach, Zebara, das ist Dr. Lunzie Mespil. Sie würde dich gern kennenlernen.«
    »Ist mir eine Freude, Doktor.« Seine kalten blauen Augen sahen sie an.
    Lunzie war so eingeschüchtert, daß es ihr kalt den Rücken hinunterlief. Trotzdem mußte sie ein Versprechen halten. Sie hielt dem Schwerweltler eine Hand hin, und Zebara schlug höflich ein. Er spürte die ID-Plakette der Flotte, die sie ihm in die Hand gedrückt hatte.
    »Gratuliere zu Ihrer Entdeckung, Captain. Ich hatte kürzlich einen Patienten, der mir sagte, daß ich Sie unbedingt bei nächster Gelegenheit sprechen soll.«
    »Sobald die hohen Tiere mit mir fertig sind, Lunzie Mespil«, sagte er und sah ihr eindringlich ins Gesicht. »Das verspreche ich Ihnen. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen … Lunzie Mespil.« Er sah sie noch einmal prüfend an, ehe er sich mit einem Griff an die Schalttafel Einlaß verschaffte.
    »Na, wenigstens kann er deinen Namen richtig aussprechen«, sagte Coe ein wenig säuerlich.
    »Wer kann die hohen Tiere ignorieren, wenn sie nach einem verlangen? Ich werde ihn später anrufen. Danke, daß du mich vorgestellt hast,

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