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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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Coe.«
    »War mir ein Vergnügen«, erwiderte Coe und sah sie verwirrt an.
    Sie ließ Coe im Flur stehen und ging in ihre Kabine zurück, um auf eine Mitteilung von Zebara zu warten. Die Plakette allein kam schon einer stillschweigenden persönlichen Einladung gleich. Warum hatte sie nicht vorhergesehen, daß er ein Schwerweltler sein könnte? Ganz einfach, weil sie Schwerweltler nicht mochte, vor allem seit ihrer Begegnung mit Quinada. Vielleicht sollte sie Tor suchen. Sie vertraute den Thek, obwohl sie nicht recht wußte, warum. Vielleicht weil sie von allen bekannten Lebewesen leibhaftigen Göttern am nächsten kamen. Aber wie auch immer, nach dem Handschlag und den rätselhaften Bemerkungen steckte sie mittendrin.
    Der Flur, der zu ihrer Kabine führte, war für diese Tageszeit erstaunlich leer, aber sie bemerkte es allenfalls daran, daß sich keine Augenbrauen oder Federbüschel hoben, als sie frustriert gegen die Wand trat.
    Coe und Grabone hatten sich beide positiv über Zebara geäußert, was auf andere Schwerweltler nicht zutraf. Das sagte etwas über diesen Mann aus. Sofern er der EEC überhaupt loyal gesonnen ist, dachte sie. Aber wenn er sich nicht bei mir meldet, sobald die Besprechung vorbei ist, werde ich einen Thek namens Tor suchen.
    Dann fiel ihr etwas ein, das Zebara vorhin gesagt hatte. Zebara war zwei Jahre lang auf Ambrosia gewesen. Lunzies erster Kurierdienst lag weniger als ein Jahr zurück und hatte sich um Ambrosia gedreht. Hatte Zebara auf seinem Spähschiff einen Informanten gehabt?
    Solche und ähnliche Gedanken machten ihr zu schaffen, als sie ihre Kabine aufschloß und die Uniformjacke für die Schicht im Behandlungsraum anzog. Sie warf die Freizeitjacke in den Synthesizerluke, wo sie in einzelne Fasern zerlegt, gereinigt und zu neuem Stoff verarbeitet wurde. Das kühle, effiziente Arbeiten der Maschine erinnerte Lunzies an Orligs Leiche auf dem Boden des Ambulanzraums. Warum hatte sein Mörder die Leiche dort zurückgelassen? Was hatte er erwartet, daß sie tun würde, wenn sie Orligs Leichnam fand? Vielleicht hätte sie ihrem ersten Impuls folgen, schreiend aus der kleinen Kammer rennen und jeden in Rufweite alarmieren sollen, daß sie ein Mordopfer gefunden hatte. Vielleicht wäre das klüger gewesen. Vielleicht hatte sie sich selbst überlistet.
    Das Kommunikationspult blinkte und fing ihr grimmiges Spiegelbild ein. Es klickte laut, als irgendwo im Schiff ein Mikrofon eingeschaltet wurde.
    »Lunzie«, sagte die Stimme des leitenden Medizinischen Offiziers. »Bitte antworten.«
    Sie beugte sie hinunter und tippte auf das Pult. »Hier Lunzie, Carlo.«
    »Wo sind Sie? Ich habe hier eine Brachianerin, die seit ein paar Minuten in den Wehen liegt. Sie geht mir buchstäblich die Wände hoch. Jemand sagte, daß Sie sich mit dieser Spezies gut auskennen.«
    »Wer sagte das?« fragte Lunzie überrascht. Sie konnte sich nicht daran erinnern, daß jemand an Bord von ihren gynäkologischen Kenntnissen wußte.
    »Ich weiß es nicht.« Das überraschte sie nicht, denn der Offizier hatte ein notorisch schlechtes Namensgedächtnis. »Aber wenn es zutrifft, dann brauche ich Sie umgehend.«
    »Ich bin unterwegs, Sir«, antwortete sie und knöpfte den Kragen der Jacke zu. Jeder andere wäre als Hebamme für eine Brachianerin besser geeignet gewesen als ihr Chef.
    Lunzie schlüpfte in den leeren Korridor hinaus. Ihre schnellen Schritte hallten durch den langen metallischen Flur, obwohl sie Stiefel mit weichen Sohlen trug. Wo waren die anderen bloß? Sie hatte zu beiden Seiten Nachbarn mit kleinen Kindern. Wahrscheinlich waren sie alle noch im Gemeinschaftsraum und debattierten über Zebaras Ansprache. Sie hörte nichts außer das Uisch-uisch ihrer Schritte. Neugierig erhöhte sie ihr Tempo, um zu hören, wie sich das Geräusch veränderte. Unmittelbar vor ihr lag die Mündung in einen anderen Gang. Von dort mußten ihre Schritte klar widerhallen. Sie verlängerte abrupt ihre Schritte, und das Geräusch wurde kürzer und unsteter. Es war kein Echo ihrer eigenen Schritte. Jemand verfolgte sie und richtete sich dabei nach ihrer Schrittfrequenz.
    Sie fuhr herum und sah zehn Schritte hinter sich einen Mann stehen, der einen Kopf größer war als sie. Er war stämmig, hatte drahtiges, braunes Haar und einen breiten, affenartigen Kiefer.
    »Wer sind Sie?« fragte Lunzie.
    Der Mann grinste sie nur an, streckte drohend die Hände aus und kam auf sie zu. Lunzie wich vor ihm zurück, machte kehrt lief auf den

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