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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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Haufen von unerfahrenen Leichtgewichten die Windeln wechseln!« Zebara seufzte, ging in die Kommunikationskabine und sah Flor über die Schulter.
    Lunzie schlüpfte hinter ihm hinein. »Zeigt die Telemetrie nicht schon etwas an?« fragte sie, als sie das Echozeichen auf dem Bildschirm bemerkte.
    »Ist das schon die ZD-43? Moment mal, da kommt ein Echo. Ich sehe zwei Echozeichen.« Zebara schob sie mit einer riesigen Hand zur Seite und setzte sich in den Stuhl des Telemetrieoffiziers. »Oh-oh! Pollili!« brüllte er. Seine Stimme hallte über den Hügel hinaus. Die blonde Frau mit dem breiten Gesicht erschien auf der Hügelkuppe und lief auf das Shuttle zu. »Sagen Sie mir, was das ist«, befahl er. »Könnte es irgendein FES-Schiff sein? Ein neuer Kreuzer?«
    Pollili setzte sich neben Flor, als ihr Captain Platz machte. Sie warf einen Blick auf die Instrumente und führte eine Computeranalyse durch. »Auf keinen Fall. Es ist kein FES-Schiff. Es hat einen ungleichmäßigen Triebwerksausstoß, der außerdem zu stark für seine Größe ist. Ich würde sagen, es ist ein Eindringling.«
    »Ein Pirat?« fragte Lunzie unwillkürlich.
    »Zwei, um genau zu sein.« Zebara zog ein grimmiges Gesicht. »Sie müssen sich im Asteroidengürtel versteckt oder sich vor uns hinter die Sonne zurückgezogen haben. Wann können sie in die Umlaufbahn eintreten?«
    »In einer Stunde etwa. Ich empfange auch Emissionen großer Strahlenwaffen«, sagte Pollili und deutete auf eine Anzeige auf ihrem Bildschirm. »Eine verliert soviel an Energie, daß sie ebenso eine Gefahr für das Schiff ist, das sie mit sich führt, wie für uns.«
    »Werden sie landen?« fragte Lunzie beunruhigt.
    »Ich bezweifle es«, erwiderte Zebara. »Wenn wir sie sehen können, dann können sie uns auch sehen. Sie wissen, daß hier unten jemand ist, aber sie wissen nicht wer oder was.«
    »Verzeihen Sie mir, wenn ich auf ein kleines Problem hinweisen muß, Sir«, sagte Flor in einem bemerkenswert gleichmütigen, fast scherzhaften Ton. »Aber sie können uns aus dem Weltraum erledigen. Die ZD-43 liegt mindestens drei Tage hinter uns«, fügte sie hinzu, und ihre gesunde Gesichtsfarbe begann zu verblassen. »Wenn sie merken, daß wir hier allein sind, werden sie uns umbringen. Können wir nichts tun?«
    Zebara lächelte und bleckte die Zähne.
    Was hatte Bringan gesagt? – Wenn er grinste wie ein Hai, mußte man auf der Hut sein.
    »Wir werden bluffen. Flor, schicken Sie noch eine Nachricht an die Zaid-Dayan. Melden Sie, daß Ambrosia von zwei Piratenschiffen umkreist wird. Sagen Sie, die Zaid soll alle Abkürzungen nehmen, die sie nehmen kann. Verlangen Sie Mehrfachsprünge. Wenn die Zaid sich nicht beeilt, wird von uns nur noch ein verkohlter Krater in der Landschaft übrig sein. Wir werden alles tun, um das Unvermeidliche so lang wie möglich aufzuschieben.«
    »Und wie wollen wir das anstellen?« fragte Lunzie und wünschte, sie wäre so zuversichtlich wie Zebara.
    »Wir müssen uns eben etwas einfallen lassen, Doktor. Flor, haben Sie es gesendet? Gut. Und jetzt rufen Sie über den Sammelkanal die Mannschaft zu einer Konferenz zusammen.«
     
    * * *
     
    »Ich möchte, daß ihr euch alle konstruktive Gedanken darüber macht, wie wir die Piraten vom Planeten fernhalten können«, begann Zebara, als sich die Mannschaft in der Messe versammelt hatte.
    »Könnten diese Echozeichen vielleicht eine andere Ursache haben?« fragte Bringan, nachdem er sich geräuspert hatte.
    Zebara lachte auf. »Diese Schiffe haben auf keine Grußbotschaft geantwortet, und ihr Profil entspricht keinen bekannten Schiffen in unseren Datenbanken. Und was sie ausstrahlen, deutet nicht gerade auf gut nachbarschaftliche Absichten hin. Denkt nach, Freunde. Strengt euren Kopf an. Wie halten wir sie hin?«
    »Keine Black Box, was?« fragte Vir, ein dünner Mensch mit glattem schwarzen Haar und einem trübsinnigen Gesicht.
    Flor schüttelte den Kopf. »Sie müßte schon seit langer Zeit abgeklemmt sein.« Ohne das Black-Box-Interface zwischen Steuersystemen und Triebwerken, das automatisch Identifikationssignale sendete, würde kein legitimes Schiff in den Weltraum aufbrechen. Wenn man es abklemmte, setzte man damit zugleich den Antrieb außer Funktion. Es war bekannt, daß skrupellose Techniker herausgefunden hatten, wie man diese Komponenten umgehen konnte, aber ein solches Schiff würde niemals in einem FES-lizensierten Raumhafen andocken dürfen.
    Zebara schlug sich mit der Faust in die Hand.

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