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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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aufrechten Kragen aus Silber an, den eine Kette zwischen zwei Knopflöchern zusammenhielt. Während Zebara angezogen wurde, studierte Lunzie mit ihm die Einzelheiten ein.
    In der Zwischenzeit werkelten Flor und Wendell an der Black Box des Spähschiffs herum und versuchten das Identifikationssignal zu maskieren, abzuschirmen, elektronisch zu modifizieren oder zu stören. Keiner von beiden wagte es, in die Black Box selbst einzugreifen, was zu weiteren Problemen geführt hätte.
    Mit einem prothetischen Kitt formte Bringan eine neue Nase für Zebara und verbreiterte seine Wangenknochen, um ihn einem typischen Schwerweltler ähnlicher zu machen. Lunzie staunte über das Ergebnis. Er sah jetzt genauso wie einer der dumpfen Kolosse aus, die Lunzie von der Bergbauplattform kannte.
    »Zebara, sie sind in eine stationäre Umlaufbahn eingetreten«, rief Flor. »Das führende Schiff ist in sechs Minuten direkt über uns.«
    Nachdem er sein Kostüm noch einmal zurechtgerückt hatte, stolzierte der Captain in die Kommunikationskabine und setzte sich vor die Kamera. Lunzie setzte sich außer Sichtweite neben Flor und sah zu, wie den beiden fremden Schiffen eine Grußbotschaft gesendet wurde.
    »Warnung an die Schiffe im Orbit«, sagte Zebara mit einer kratzigen, monotonen Stimme. »Hier spricht Arabesk, Attaché Seiner Exzellenz Lutpostig dem Dritten, dem Gouverneur von Diplo. Dieser Planet ist auf Befehl Seiner Exzellenz für gefährlich erklärt worden. Die Landung ist verboten. Identifizieren Sie sich.«
    Auf dem Bildschirm vor ihnen sahen Lunzie und Flor ein Muster, das allmählich konkrete Formen annahm. Es war kein Gesicht, eher eine abstrakte, computergenerierte Graphik.
    »Sie können uns also sehen, wir aber sie nicht«, brummte Flor. »Das gefällt mir nicht«, fügte die Kommunikationsoffizierin verdrießlich hinzu.
    Aus den Lautsprechern drang eine elektronisch verfremdete Stimme. Lunzie versuchte zu erraten, welcher Spezies der Sprecher angehörte, aber er sprach einen sehr klaren Basisdialekt ohne verräterische Eigenarten. Wahrscheinlich computergeneriert, so wie die Graphik, vermutete sie.
    »Wir wissen von keinem Bann über diesen Planeten. Wir werden entsprechend unseren Befehlen landen.«
    Zebara gab ein rauhes Husten von sich, wobei er nur halb mit der Hand den Mund bedeckte. »Die Mannschaft dieses Schiffs hat sich mit Bakterien angesteckt, die auf dem Luftwege übertragen werden. Pseudococcus pneumonosis. Diese Lebensform wurde in den ursprünglichen Landeberichten nicht, ich wiederhole: nicht erwähnt.«
    »Lassen Sie sich etwas Besseres einfallen, Attaché. Dieser Bericht ist im Umlauf gewesen.«
    Beim nächsten Mal hustete Zebara so ausgiebig, als wollte er sich die Lunge aus dem Leib keuchen. Lunzie war beeindruckt.
    »Natürlich, aber Sie sollten auch wissen, daß er während der Kältezeit auf diesem Planeten abgefaßt wurde. Als das Wetter wärmer wurde, ist das Bakterium aktiv geworden, hat sich explosionsartig vermehrt und ist in jeden Bereich unseres Schiffs eingedrungen.« Um es zu unterstreichen, gab er ein brachiales Keuchen von sich.
    Die Stimme klang etwas weniger mißtrauisch. »Ist für Ihren Zustand dieses Sommerbakterium verantwortlich?«
    »Es befällt die Bronchien und ruft einen Zustand hervor, der mit einer Lungenentzündung vergleichbar ist. Das erste Symptom ist ein hartnäckiger Husten.« Zebara demonstrierte es mit einem dramatischen Würgen.
    »Dieser Zustand hat qualvolle Erstickungsanfälle zur Folge, die zum Tode führen. Fünf meiner Mannschaftsmitglieder sind bereits gestorben.
    Wir Schwerweltler scheinen wegen unseres erhöhten Lungenvolumens besonders anfällig zu sein«, fuhr Zebara fort und ließ eine Spur Panik seine Stimme färben. »Anfangs haben wir versucht, das Bakterium mit Atemmasken auszufiltern, aber es ist kleiner als ein Virus. Es läßt sich nicht fernhalten. Es gedeiht überall, wo es warm ist. Es hat sich im Belüftungssystem vermehrt, und die Filter sind so verdreckt, daß wir sie, fürchte ich, nicht ausreichend reinigen können, um wieder zu starten. Und das, obwohl die Kälte die Aktivität der Bakterium dämpfen und sie abtöten würde. Sie überleben sogar in der Lunge eines Toten, bis der Körper kalt ist.«
    Die wirbelnden Farbmuster auf dem Bildschirm wurden von einem Murmeln begleitet, bis die Audioverbindung ganz abbrach.
    »Zebara«, meldete sich Pollili über den Privatkanal. »Ich habe jetzt Meßwerte ihrer Schiffe vorliegen. Sie sind sehr

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