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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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Reisebroschüren von allen Kreuzerlinien und Handelsschiffen angefordert, die in den nächsten sechs Monaten zwischen Astris und Alpha Centauri verkehren. Wir können sie morgen früh durchsehen. Ich laß dich nicht gern gehen, aber ich will wenigstens dafür sorgen, daß du sicher reist. Wir suchen dir das beste Schiff aus.«
    Lunzie warf einen Blick auf den wachsenden Haufen von Plastikfolien, die aus dem Drucker rutschten, und fragte sich, wo sie anfangen sollte. »Ich nehme einfach das nächste. Das wird gut genug für mich sein.«
    Tee schüttelte den Kopf. »Nichts ist gut genug für dich. Aber je eher du abreist, desto früher kannst du zurück sein. Ob zwei oder drei Jahre, mir wird’s wie ein Jahrhundert vorkommen, bis wir uns wiedersehen. Aber denke morgen früh darüber nach. Jetzt aber, in dieser Nacht, gibt es in der ganzen Galaxis nur uns zwei.«
    Lunzie hörte Tees Herzschlag unter ihrer Wange, als sie einschlief, und fühlte sich wohl.
     
    * * *
     
    Am Morgen saß sie auf dem Boden in einem Haufen holographische Reiseprospekte und sortierte sie in drei Kategorien: unbrauchbar, billig und Kurzreisen.
    Die unbrauchbaren stopfte Tee sofort in den Recyclingschlitz des Druckers, wo die Emulsion entfernt und der Kunststoff für neue Faxübertragungen eingeschmolzen wurde. Glamouröse Hologramme, gewöhnlich Aufnahmen des Speisesaals, des Freizeitbereichs oder der Einkaufsarkaden, über die jedes Linienschiff verfügte, schwebten in der Luft, als Tee und Lunzie Preise, Komfort und Flugpläne verglichen. Lunzie beschäftigte sich ausgiebig mit den Angeboten, die sie als billig einsortiert hatte, während Tee die vielversprechenden Kurzreiseprospekte durchblätterte.
    Aus den gut sechzig Prospekten, die in Frage kamen, war Tees Favorit die Destiny Calls, ein Verbundschiff der Destiny Cruise Lines.
    »Es ist das schnellste von allen. Es legt zwischen hier und Alpha Centauri in fünf Monaten nur drei Zwischenstops ein.«
    Lunzie warf einen Blick auf die fein bedruckte Printfolie unter dem Hologramm und wurde blaß. »Es ist zu teuer! Schau dir die Preise an. Selbst die billigste Kabine kostet einen Jahreslohn.«
    »Sie verpflegen und unterhalten dich fünf Monate lang«, sagte Tee nüchtern. »Nach Abzug der Steuern keine schlechte Gegenleistung.«
    »Nein, das geht nicht. Wie war’s mit der Cymbeline der Caravan Voyages? Sie ist sehr viel billiger.« Lunzie zeigte auf eine andere, mit bescheideneren Fotos geschmückte Broschüre. »Ich brauche diesen ganzen Luxus in der Destiny Calls nicht. Schau mal, sie bieten dir kostenlos die Dienste eines persönlichen Psychotherapeuten an und lassen dir die Wahl zwischen einer Massagematratze und einer ausgebildeten Masseuse. Das ist doch lächerlich!«
    »Aber sie sind so langsam«, nörgelte Tee. »Du willst doch nicht die ganze Zeit auf einen Kauffahrer warten müssen, der unterwegs in jedem Orbit Halt macht. Das kannst du doch nicht wollen. Wenn du mal für einen Moment die Kosten außen vor läßt, muß doch dein praktischer Verstand rebellieren, wenn du erfährst, daß die Cymbeline dreizehn Monate für eine Strecke braucht, die die Destiny Calls in fünf zurücklegt. Und außerdem hast du es dort nicht so bequem. Komm schon, überleg mal«, sagte er in schmeichlerischem Ton. »Was ist mit deiner Idee, unterwegs zu arbeiten? Dann ist die Kostenfrage nicht mehr so entscheidend.«
    Lunzie gefiel die Idee, auf einem Verbundschiff zu reisen, das über Unterkünfte für Methan- und Wasserarmer sowie für gewöhnliche Sauerstoff-Stickstoff-Atmer verfügte. »Nun ja …«
    Tee sah ihrem Gesicht an, daß er sie schon halb überredet hatte. »Wenn du einen Luxuskreuzer nimmst, warum nicht den besten? Du wirst viele interessante Leute kennenlernen, wunderbar essen und dich prächtig amüsieren. Denk erst gar nicht daran, wie sehr ich dich vermissen werde.«
    Sie lachte kläglich. »Also gut. Rufen wir sie an und fragen, ob sie noch eine Kabine für mich frei haben.«
    Tee tippte Destiny Lines Code ins Komgerät, um sich nach Kopplungsgeschäften für Reisende zu erkundigen. Während er mit einem Verkäufer plauderte, fragte er beiläufig, ob das Schiff einen medizinischen Offizier für die menschlichen Passagiere brauchte.
    Zu Lunzies Freude und Erleichterung antworteten sie umgehend, daß sie tatsächlich jemanden suchten. Ihr voriger Offizier war beim letzten Zwischenhalt von Bord gegangen, und sie hatten noch keine Zeit gehabt, einen Nachfolger einzustellen. Tee

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