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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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grüngesträhntem und pompös hochtoupiertem Haar und trug ein phantastisches silbernes Kleid, das sich eng an ihre Figur schmiegte.
    Lunzie lächelte bloß. »Es ist faszinierend, was der Admiral in seiner Karriere erlebt hat.«
    »Wenn etwas davon stimmt«, sagte die Frau und rümpfte die Nase. Sie probierte ein Stück Fruchtsalat und verzog das Gesicht. »Igitt, das ist ja widerlich.«
    »Aber Sie müssen sich doch nur die vielen Orden an seiner Uniformjacke ansehen. Ich glaube nicht, daß sie ihm für sein gutes Benehmen verliehen wurden oder weil er seinen Spind in Ordnung gehalten hat«, sagte Lunzie und gab einer flüchtigen Laune nach. »Wofür ist Ihnen dieser Orden aus grünem Metall mit dem Doppelstern verliehen worden, Admiral?«
    Der Admiral richtete seine scharfen blauen Augen auf Lunzie, die ganz aufmerksam zuhörte. Die grünhaarige Frau stöhnte fassungslos. Coromell lächelte und berührte die kleine Verzierung der Dreierreihe an seiner Brust.
    »Junge Dame, das konnte Sie interessieren, weil Sie Medizinerin sind. Ich habe damals einen Sondereinsatz geleitet, bei dem wir den Befehl erhielten, ein Serum nach Denby IX zu bringen. Offenbar war dort ein Forschungsraumschiff abgestürzt, und ein Besatzungsmitglied nach dem anderen hat sich mit einer Krankheit angesteckt, die sie verkrüppelte. Die meisten waren zu schwach, um sich zu bewegen, als wir dort eintrafen. Unsere Wissenschaftler fanden heraus, daß der Staub, den sie mit ihren Atmosphärenanzügen hereintrugen, Spurenelemente enthielt, die das Bindegewebe reizten, Fieber und Schwellungen hervorriefen und schließlich zum Tod führten. Die Partikel waren so klein, daß sie durch die Poren der Haut eindrangen. Auch einige unserer Leute sind erkrankt, bevor wir alles in Ordnung gebracht haben. Keiner war ernstlich krank, aber man hat uns allen Orden verliehen. Und an die Casper-Mission erinnert mich heute dieses kleine Ding …«
    Die Frau blickte angewidert zur Decke und roch kurz an der geschliffenen Parfümflasche, die sie am Handgelenk trug. Eine Woge schweren Dufts rollte über den Tisch, und die anderen keuchten. Lunzie warf der Frau einen mitleidigen Blick zu. Privilegien und Reichtümer mußten etwas an sich haben, was das Leben langweilig machte. Und Coromell hatte ein solch bemerkenswertes Leben geführt. Wenn nur die Hälfte von dem stimmte, was er sagte, dann war er mehr als ein Held.
    Der schwarzgewandete Oberkellner erschien am Kopfende des Speisesaals und schlug mit einem Porzellanklöppel eine winzige silberne Glocke an. »Verehrte Gäste, das Dessert!«
    »He, was?« Zur Erleichterung einiger Tischgenossen unterbrach die Ankündigung Coromell mitten in einer wortgewaltigen Schilderung. Er machte eine Pause, während ein Kellner ihm einen Teller mit edlem Gebäck servierte, und kostete einen Bissen. Er steckte seine Gabel ins Dessert und strahlte seinen Adjutanten zufrieden an. »Kosten Sie, Don. Einfach köstlich.«
    »In der Küche gibt’s gurnsanische Blätterteigrollen.« Lunzie lächelte ihn an und führte einen Bissen köstlicher Cremetorte an den Mund. Er war der interessanteste Mann, den sie je kennengelernt oder in 3d-Sendungen gesehen hatte. Ihr fiel auf, daß er nur wenige Jahre älter war als sie. Vielleicht hatte er in seiner Jugend Kipling oder Service gelesen.
    »Ja, ja, ich muß schon sagen, wirklich gut. Dagegen ist die Flotten Verpflegung ein Dreck, was, Don?«
    »Sie sagen es, Admiral.«
    »Gut, sehr gut«, murmelte der Admiral zwischen den Bissen, während ihre Tischgenossen aufaßen und gingen.
    »Ich sollte jetzt auch gehen«, entschuldigte sich Lunzie und wollte aufstehen. »Ich habe nach dem Essen Sprechstunde.«
    Der Admiral blickte von seinem Teller auf, und seine Augenwinkel legten sich in Falten, als er sie ansah. »Sagen Sie mir, Frau Doktor. Haben Sie zugehört, weil es Sie interessierte, oder nur, um einen alten Mann zu verulken? Mir ist nicht entgangen, daß diese grünhaarige Frau über mich gelästert hat.«
    »Ich habe Ihnen wirklich gern zugehört, Admiral«, sagte Lunzie aufrichtig. »Ich stamme von einer langen Ahnenreihe erfolgreicher Flottenoffiziere ab.«
    Coromell war erfreut. »Tatsächlich! Sie müssen sich später unbedingt zu uns gesellen. Während der zweiten Schicht trinken wir immer einen guten Likör im Holosaal. Sie können uns von Ihrer Familie erzählen.«
    »Es wäre mir eine Ehre«, erwiderte Lunzie, und lächelnd machte sie sich auf den Weg.
     
    * * *
     
    »Das sieht

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