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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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Richtung Sol fliegen. Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir Sie dort absetzen? Es wäre unser erster Zwischenstopp.«
    Lunzies Augen strahlten vor Dankbarkeit. »Danke, Sir. Das nimmt mir eine große Last von der Seele.
    Ich muß zugeben, daß ich mir Sorgen darum gemacht habe.«
    »Dafür gibt’s keinen Grund mehr. Der Admiral hat fest darauf bestanden, daß Ihnen alle Wünsche erfüllt werden. Er ist sehr beeindruckt von Ihren Fähigkeiten und erzählt, daß Sie ihm das Leben gerettet haben. Sie können unseren medizinischen Offizieren assistieren, während wir unterwegs sind. ›Keiner soll untätig bleiben‹, lautet unser Motto.«
    »Davon habe ich gehört.«
    »Mit den Flüchtlingen von der Destiny an Bord wird’s etwas eng, aber ich nehme Rücksicht auf meine Offiziere. Sie und Sharu teilen sich eine Kabine in den Offiziersunterkünften. Wenn es Probleme gibt«, Aelock lächelte sie väterlich an, »steht meine Tür Ihnen immer offen.«
     
    * * *
     
    »Ich habe mich noch nie so gefreut in meinem Leben wie in dem Moment, als wir hinter der dunklen Seite des Planeten hervorkamen und der Zerstörer aus dem Warpraum fiel«, sagte Sharu am nächsten Morgen, als sie mit einigen Unteroffizieren der Bau Sidhe an einem Tisch in der Messe saß, und nippte an einem Glas mit frischem Fruchtsaft. Lunzie saß zwischen der Ersten Offizierin und Captain Wynline. Tee hatte in dieser Schicht Dienst. »Wir hatten schon ein Magnesiumfeuer vorbereitet, das wir vor dem Panoramafenster auf dem Aussichtsdeck zünden wollten. Ich habe es entzündet und mich dann schnell davongemacht, weil es in silbernen Flammen wie eine Supernova hochging. Das Schiff war bereits tief in den Gravitationsschacht des Planeten gesunken und umkreiste ihn auf einer instabilen Umlaufbahn. Weil Carsons Riese so schnell rotiert, blieb uns wenig Zeit, auf uns aufmerksam zu machen. Unser Signal mußte schon spektakulär ausfallen.«
    »Magnesium?« fragte Fähnrich Riaman. »Kein Wunder, daß das Deck verschlackt ist. Es hat wahrscheinlich Stunden später noch geglüht.«
    »Ganz richtig. Ich hatte Brandwunden an Gesicht und Armen. Sie verheilen jetzt erst«, sagte Sharu und zeigte ihre Handgelenke. »Sehen Sie?«
    »Das war’s wert«, sagte Captain Wynline anerkennend. »Es hat doch funktioniert, nicht? Man hat Sie gesehen.«
    »Und ob wir sie gesehen haben«, fügte Leutnant Naomi hinzu, eine blonde Frau Anfang Dreißig. »Ein kleiner Funken auf den Wolken des Planeten, wo eigentlich nichts sein sollte. Sie hatten Glück.«
    »Oh, ich weiß«, gab Sharu zu. »Ich habe noch nie etwas Schöneres gesehen als Ihr Schiff, als es auf uns zukam. Wir haben so viele Schiffe vorbeifliegen sehen, die uns nicht bemerkten. Wir haben alles getan, außer auf und ab zu hüpfen und mit den Armen zu wedeln, um Ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Wir hatten sehr viel Glück, daß Sie zur richtigen Zeit in die richtige Richtung geschaut haben.«
    »Wir hätten auch Planetenpiraten sein können«, gab Fähnrich Tob zu bedenken.
    Er wurde von seinen Kameraden niedergebrüllt. »Halt den Mund, Tob.« – »Wer könnte so dumm sein und uns mit denen verwechseln?« – »Das ist eine Beleidigung für die Flotte.«
    »Sie sind doch verwundet worden, als das Schiff evakuiert wurde«, wandte Fähnrich Riaman sich an Lunzie, die gerade einen Klecks Marmelade auf eine Scheibe Toast strich. »War es ein Schock, als Sie aufwachten und feststellen mußten, daß Sie im Kälteschlaf gelegen hatten?«
    »Eigentlich nicht. Ich bin schon einmal im Kälteschlaf gewesen«, erklärte Lunzie.
    »Wirklich? Aus welchem Grund? Für ein Experiment? Oder eine Operation?« fragte Riaman eifrig. »Meine Tante hat zwei Jahre im Kälteschlaf gelegen, bis ein Ersatz für eine geschädigte Herzklappe gezüchtet werden konnte. Meine Familie hat ein seltenes Antikörpersystem. Ein Transplantat hätte sie abgestoßen.«
    »Nein, nichts dergleichen«, sagte Lunzie. »Meine Familie ist guter Durchschnitt, wenn es um Organ- und Antikörperverträglichkeit geht. Ich war schon einmal in einen Unfall verwickelt, auf dem Weg zu einer Bergbauplattform des Descartes-Konzerns, wo ich eine neue Stelle antreten sollte.«
    Zu ihrer Überraschung glotzte der junge Fähnrich sie fassungslos an und widmete sich gleich wieder seinem Essen. Sie sah die anderen an, die mit am Tisch saßen. Einige starrten sie an und schauten schnell weg, als sie es bemerkte. Die anderen waren eifrig mit ihrem Frühstück beschäftigt. Erschrocken und

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