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Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Titel: Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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herauswachsen – auch wenn das ziemlich absurd klingt.«
    »Es klingt nicht absurd!«, erklärte Nikolaidev, während sie sich über die Pflanze beugte und mit ihrem Bioscanner eifrig Daten sammelte.
    Proben zu nehmen war auf Grund der Tatsache, dass keiner von ihnen die Reaktionen der teilweise recht aggressiven Flora einzuschätzen wusste, einfach zu riskant. Aber auch so ließen sich bereits einige Erkenntnisse gewinnen.
    »Sowohl in der Pflanze als auch in dem Körper des grünen Mannes sind Fragmente von menschlicher DNA enthalten«, erklärte sie. »Die Knospe und der Mann sind genetisch identisch.«
    Wir lassen uns vielleicht noch immer viel zu sehr von der äußeren Form täuschen, dachte Bruder Guillermo.
    Der Wolf und der inzwischen ausgestorbene australische Beutelwolf waren von ihrer Gestalt her nur durch Fachleute auseinander zu halten – aber dennoch waren beide genetisch gesehen weitaus weniger verwandt gewesen als Wolf und Mensch. Die große Ähnlichkeit zwischen Menschen und K'aradan war ein anders Beispiel dafür, dass die äußere Erscheinung oft mehr mit der Anpassung an bestimmte Lebensräume zu tun hatte, als mit genetischer Verwandtschaft.
    Die Möglichkeit von Mischwesen aus Mensch und Tier war schon entsetzlich genug, aber was hier geschehen ist, erscheint mir wie eine Karikatur des Lebens, sinnierte Bruder Guillermo. Nicht in meinen schlimmsten Albträumen hätte ich gedacht, dass TR-Tec so weit gegangen ist… Er schüttelte unwillkürlich den Kopf.
    Plötzlich sah er etwas von einer der Baumkronen herabschnellen. Es war ein lianenartiger Pflanzenarm. Dieser Arm glich jenem, der Vrida Mkemua umgebracht hatte. Die Knospe am Ende schnellte auf Simone Nikolaidev zu.
    Bruder Guillermo fasste sie von hinten und riss sie zurück, während Wong mit dem Nadler auf die Knospe feuerte.
    Der Arm zog sich zunächst zurück, und ein zweiter, der herabsauste, bekam ebenfalls den auf Breitbandfeuer geschalteten Nadlerbeschuss ab.
    Jetzt kam Bewegung in das Geflecht, das den Baum umgab.
    Immer weitere tentakelartige Arme wurden ausgefahren. Ein ätzender, stechender Geruch verbreitete sich.
    Erixon griff nach dem Gauss-Gewehr von Norbert Gento.
    »Geben Sie her!«, rief er.
    Der Marine war zu verdutzt, um zu gehorchen, und umklammerte instinktiv seine Waffe. Im nächsten Augenblick verstand er jedoch und ließ los.
    Erixon nahm das Gewehr, richtete es auf den Baum und zielte auf einen Punkt in ungefähr anderthalb Metern Höhe.
    Das Gauss-Projektil schoss mit einer ungeheuren Durchschlagskraft durch den Baum hindurch, riss ein Loch und trat auf der anderen Seite wieder aus. Weitere Schüsse folgten.
    Aber schon nach dem ersten hörten die lianenartigen Arme auf, sich zu bewegen, und hingen schlaff herab.
    Nikolaidev rappelte sich auf.
    Bruder Guillermo half ihr. Obwohl die Lianenarme jetzt nicht mehr aktiv waren und der Baum nicht mehr zu leben schien, ging immer noch Gefahr von ihm aus.
    Die knospenartigen Verdickungen an den Enden der Lianenarme öffneten sich – fast wie im Tode erschlaffende Hände.
    Säure tropfte aus ihnen heraus. Wo sie auf dem Boden aufkam, zischte es, und ätzende Dämpfe stiegen auf.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen, Doktor?«, erkundigte sich Bruder Guillermo.
    Nikolaidev nickte. »Ja – wenn man mal von den Albträumen absieht, die mir wahrscheinlich als Spätschaden bleiben werden.« Sie atmete tief durch. »Das war knapp, Bruder Guillermo. Wenn Sie nicht gewesen wären…«
    »Wir alle können uns wohl bei Leutnant Erixon bedanken«, sagte Bruder Guillermo. Der Olvanorer trat auf den Genetic zu. »Sie haben genau gewusst, wo Sie hinschießen müssen, nicht wahr?«
    Erixon gab Gento das Gauss-Gewehr zurück. »Natürlich. Ich sagte ja vorhin schon, dass es so etwas wie ein Befehlszentrum bei diesen Bäumen gibt. Eine Wärmekonzentration, von der aus im Infrarotbereich sichtbare Impulse ausgehen. Auf dieses Zentrum habe ich geschossen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Mit Erfolg, wie man sieht.«
    »In dem Fall werden wir auf Infrarot-Sicht umschalten«, meldete sich Bat McConnarty zu Wort und meinte mit »wir« die Marines. »Es tut mir Leid, dass ich nicht längst darauf gekommen bin, Sir.«
    Wong nickte und akzeptierte die Entschuldigung. Er selbst hatte schließlich auch nicht daran gedacht…
     
    *
     
    Die Gruppe setzte ihren Weg fort und erreichte schließlich das schon aus dem Orbit heraus angepeilte Gebäude. Es war quaderförmig und einstöckig. An einer der Wände

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