Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Entwicklung ja offenbar ebenfalls dramatisch zu!«
»Ich verfahre weiterhin nach Plan. Und mit etwas Geschick lässt sich ein Zwischenfall inszenieren, der sich in unserem Sinne nutzen lässt. Das Space Army Corps wird als Aggressor dastehen, und Raimondos Rolle in diesem miesen Spiel dürfte dann ans Tageslicht kommen. Es wäre ein Wunder, wenn er das politisch überleben sollte, Mister Reich.«
»Das ist genau der Punkt, über den ich mit Ihnen reden möchte«, sagte der Chef von TR-Tec.
»Ich verstehe nicht ganz, Mister Reich«, sagte Zaid, dessen Gesicht jetzt zu einer Maske erstarrt war. Aber das war eine Lüge. Er wusste sofort, worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde. Vorhin, als der Konzernboss die Konferenzschaltung mit seinen Lobbyisten im Humanen Rat erwähnt hatte, war dem Lordmanager bereits alles klar gewesen.
»Die Mitglieder des Humanen Rates, mit denen ich gesprochen habe, sind der Ansicht, dass jedwede Eskalation die Stimmung in diesem Gremium gegen uns wenden wird. Sie raten uns daher dringend ab, es auf eine Zuspitzung der Lage ankommen zu lassen«, sagte Reich auf eine sehr eindringliche Art und Weise, die Zaid aus tiefster Seele hasste. Für ihn war es das autoritäre Gehabe eines Mannes, der Widerspruch kaum zu ertragen vermochte.
»Ihre Lobbyisten sind Feiglinge, Mister Reich«, sagte Zaid in einem eisigen Tonfall. »Man wird uns für Bluffer halten, wenn wir die STERNENKRIEGER einfach passieren lassen. Außerdem verpassen wir die einmalige Gelegenheit, Admiral Raimondo politisch kaltzustellen, was für das weitere Schicksal der Genetiker-Föderation von entscheidender Bedeutung sein kann!«
»Ja natürlich, ich teile Ihre Argumente. Aber noch werden die entscheidenden Schlachten im Humanen Rat geschlagen…«
»Von einer Bande unfähiger Angsthasen, deren genetische Ausstattung sie auf Genet oder Epikur nicht einmal dazu berechtigen würde, eine Prüfung als Straßenfeger abzulegen!«, schimpfte Zaid.
»Tut mir Leid, aber im Rest der Humanen Welten gilt noch immer das Prinzip der Volksherrschaft – nicht die Herrschaft der Fähigsten, wie in den Drei Systemen.«
Schön wär's, wenn die Herrschaft der Fähigsten tatsächlich in den Drei Systemen verwirklicht worden wäre!, durchzuckte es Zaid. In Wahrheit ist es bis jetzt doch nur die Herrschaft des Geldes!
»Ich denke, wir haben uns verstanden, Lordmanager«, sagte Sven Reich zum Abschied.
*
Die STERNENKRIEGER erreichte die gegnerische Formation.
Der Zeitpunkt, von dem an die andere Seite das Feuer hatte eröffnen sollen, war längst überschritten. Lieutenant Taranos nahm lediglich ein paar kleine Kurskorrekturen vor, um nicht mit einem der Raumboote zusammenzustoßen, das mit voller Absicht auf Kollisionskurs zur STERNENKRIEGER gebracht worden war.
Auf der Brücke des Leichten Kreuzers herrschte eine angespannte Atmosphäre. Sämtliche Brückenoffiziere waren hoch konzentriert. Ukasi korrigierte laufend seine Beschießungspläne, sein Finger schwebte sozusagen die ganze Zeit über dem Auslöser der Gauss-Kanonen.
Aber bislang war es nicht bis zum Äußersten gekommen.
Wenn sie jetzt nicht feuern, haben sie ihre letzte Chance, uns zu stoppen, vertan, wusste Rena.
Der Flug durch die Formation der Genetiker dauerte nur wenige Sekunden.
»Wir haben es geschafft«, stellte Kronstein schließlich mit Blick auf seine Ortungsanzeigen fest und das Bild, das sich auf dem Panoramaschirm bot, unterstrich diese Aussage. Der Weg Richtung Genet war frei. Die Einheiten der Genetiker mussten zunächst ein Wendemanöver durchführen, ehe sie der STERNENKRIEGER folgen konnten. Sie konnten dem Leichten Kreuzer zwar noch hinterher feuern, doch die Wahrscheinlichkeit eines Treffers war äußerst gering.
»Es scheint, als hätten Sie Lordmanager Zaid richtig eingeschätzt, Captain«, äußerste Wong anerkennend.
»Im Orbit warten inzwischen noch ein paar weitere Raumboote auf uns«, meldete Lieutenant Kronstein.
»Ich glaube nicht, dass wir von denen jetzt noch ernsthafte Schwierigkeiten zu erwarten haben«, war Rena überzeugt. Sie wandte sich an Wong. »Sobald wir im Orbit von Genet angekommen sind, geben Sie mir bitte Bescheid, Raphael. Bis dahin haben Sie die Brücke.«
»Jawohl, Captain.«
*
Rena fand sich in einem der Aufenthaltsräume der STERNENKRIEGER ein, um eine Tasse Kaffee zu trinken – eine Angewohnheit, die sie nur noch mit einem Bruchteil ihrer Zeitgenossen teilte, da sich inzwischen Syntho-Drinks in
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