Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
den Werten überein, die wir von Green ermitteln können. Um herauszufinden, aus welcher Region des Planeten die Spore stammt, müssten wir uns ins Orbit von Green begeben oder eine Landefähre dorthin schicken.«
»Vielleicht tun wir das noch«, sagte Sunfrost.
Ihre Fingerspitzen berührten die leichte Erhebung unter ihrer blauen Space Army Corps-Uniform knapp unterhalb des Halsansatzes.
Rena trug dort jenes Projektil als Talisman an einer Halskette, durch das sie auf Dambanor II schwer verletzt worden war. Sie wirkte nachdenklich. Ihr untrüglicher Instinkt meldete sich.
»Könnte dieses Objekt Ergebnis genetischer Manipulationen sein?«, fragte sie. »Vielleicht haben die Genetics versucht, Organismen zu erschaffen, die im Weltraum überlebensfähig sind…«
»Der Schluss liegt nahe«, bestätigte Wong. »Schließlich war Green eine landwirtschaftliche Versuchswelt von BIOS, einer hundertprozentigen Tochter von TR-Tec. Die dortigen Forschungsstationen wurden aber vor Jahrzehnten aufgegeben. Faktisch wird Green wie eine Sperrzone behandelt, auch wenn nie ein entsprechender offizieller Antrag gestellt wurde. Die lokalen Behörden untersagen jedoch das Betreten des Planeten.«
»Ich frage mich, was auf Green tatsächlich geschehen ist und warum die Genetiker meinen, es geheim halten zu müssen«, überlegte Rena laut.
»Ich weise ungern darauf hin, aber falls wir an dieser Spore nähere Untersuchungen anstellen wollen, sollten wir jetzt eine Fähre ausschleusen, die uns später in den Orbit folgt«, erklärte Wong. »Lieutenant Taranos, veranschaulichen Sie die Flugbahnen!«
»Ja, Sir«, bestätigte der Ruderoffizier. Er aktivierte ein Fenster im Panoramaschirm, das eine schematische Positionsdarstellung der Spore, der STERNENKRIEGER, des Flottenverbands um die AURELIS STAR und des Planeten Genet zeigte. Die STERNENKRIEGER strebte weiter dem Orbit um Genet entgegen und bremste dabei kontinuierlich ab, während das Objekt die Flugbahn des Leichten Kreuzers bereits gekreuzt hatte und sich in einem Neunzig-Grad-Winkel davon entfernte.
»Ich möchte, dass dieses Ding eingesammelt wird«, erklärte Rena. »David, rufen Sie Dr. Nikolaidev. Sie soll sich im Hangar der L-1 zur Teilnahme an der Bergungsmission einfinden und gleich an Ort und Stelle Untersuchungen zur biologischen Struktur dieses Organismus durchführen.« Die Kommandantin der STERNENKRIEGER wandte sich an Wong. »Die Mission wird unter Ihrem Kommando stehen, Raphael. Ich empfehle Ihnen, Bruder Guillermo mit an Bord zu nehmen.«
»Auf seine wissenschaftliche Kompetenz würde ich auch ungern verzichten«, erwiderte Wong.
*
Titus Naderw saß an der Steuerkonsole der L-1. Außer ihm nahmen noch Bruder Guillermo und Lieutenant Simone Nikolaidev, die Schiffsärztin, an der Mission teil. Sie verstand sich über den im engeren Sinn medizinischen Arbeitsbereich hinaus auch auf biologische Analysen.
Zur Untersuchung des Objekts, das mit Hilfe von Gravitationsprojektoren an Bord geholt werden sollte, hatte sie ein umfangreiches Arsenal an Analyse-Technik mit an Bord gebracht. Es würde nämlich ein paar Stunden dauern, ehe die L-1 nach Erfüllung ihres Auftrags der STERNENKRIEGER in den Orbit von Genet folgen und wieder in ihren Hangar einfliegen konnte.
Die L-1 wurde aus dem Hangar der STERNENKRIEGER ausgeschleust. Die Flugbahnen des Shuttles und der Spore standen in einem zwanzig Grad Winkel zueinander. Naderw hatte mit Hilfe des Bordrechners den Rendezvouspunkt errechnet. Zwei Stunden würde es bis dorthin dauern.
Naderw saß konzentriert an seiner Konsole. Auf dem Hauptbildschirm war, abgesehen von den Sternen und dem hellen Licht der Sonne Aurelis zunächst nichts zu sehen. Erst nachdem eine Stunde vergangen war und die L-1 nach einer kurzen, genau berechneten Beschleunigungsphase sich dem Objekt nun deutlich genähert hatte, gelang es Naderw, die Spore auf dem Schirm heranzuzoomen. Immerhin war aus dieser Entfernung jetzt schon einmal eine Strukturanalyse möglich.
Dr. Nikolaidev fand eindeutige optische Hinweise auf das Vorhandensein zellularer Strukturen.
»Was immer genau das auch ist, es lebt – oder hat gelebt«, erklärte die Schiffsärztin, die in diesem Fall als Exobiologin herhalten musste. Da der Kontakt zu fremden Lebensformen – gleichgültig ob intelligent oder nicht – beinahe zum Alltag der Space Army Corps Schiffe gehörte, war es für die Bordärzte Pflicht, zumindest über Grundkenntnisse in exoterrestrischer
Weitere Kostenlose Bücher