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Raumkapitän Sun Tarin

Raumkapitän Sun Tarin

Titel: Raumkapitän Sun Tarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Jahrhunderttausenden zählten, umkreisten. Objekte, die sich aufgrund der Lichtlosigkeit dieser öden Weiten zwischen den Sternen nur schwer orten ließen. Manchmal hatten diese Materieklumpen das Ausmaß ganzer Planeten. In Einzelfällen konnte man sogar auf bisher unentdeckte braune Zwerge stoßen.
    Hoffen wir, dass es einige von jenen, die wir verloren haben, nach Jahr und Tag doch noch schaffen, das Gelobte Land Tau Ceti zu erreichen! , ging es Arthur Jennings I durch den Kopf.
     
     
    Die Bordrechner der Konvoi-Schiffe waren zu neunzig Prozent mit der Auswertung von Ortungsdaten beschäftigt. Drei Astronomische Einheiten weit reichte die Erfassung der Abtaster. Das war noch nicht einmal eine halbe Lichtstunde.
    Man musste Geduld haben, aber angesichts der Tatsache, dass man das Licht Tau Cetis ständig auf dem Panorama-Schirm sah, war es leicht, sich der Illusion hinzugeben, dass man es schon geschafft hatte. Aber Arthur Jennings war es durchaus bewusst, dass dies keineswegs der Fall war. Im Gegenteil. Die schwierigste Phase lag noch vor jenen, die auf den Schiffen des Konvois dem Augenblick entgegenfieberten, dass sie zum ersten Mal den Fuß auf eine der Tau-Ceti-Welten setzen konnten.
    Jennings rechnete durchaus auch mit der Möglichkeit, dass man sich dieses vermeintliche Paradies erst freikämpfen musste. Die Schiffe der EXODUS-Klasse waren daher mit Wuchtkanonen ausgestattet, die wolfram- und uranummantelte Geschosse verschiedener Größe verschossen. Vorläufermodelle der späteren Gauss-Geschütze, deren Geschosse aber mit einer Lauf-Austrittsgeschwindigkeit von 0,07 LG nicht einmal ein Fünftel von deren Durchschlagskraft hatten.
    Aber verheerend genug war die Wirkung durchaus, die man mit ihrer Hilfe erzielen konnte. Falls sich ihnen in diesem System Raumschiffe fremder galaktischer Mächte entgegenstellten, war man gerüstet.
    Irgendwann, so war allen klar, musste es unweigerlich zu einem Zusammentreffen mit fremden Intelligenzen kommen.
    Jennings hoffte, dass dies nicht unbedingt in jenem System geschah, das er und seine Anhänger sich als neue Heimat ausgesucht hatten.
    Aber ausschließen konnte das natürlich niemand.
     
     
    Je weiter der Konvoi in das System vordrang, desto präziser wurden die Daten über die Lebenszone. Immer deutlicher kristallisierte sich heraus, dass auf dem dritten Planeten nahezu ideale Lebensbedingungen herrschten. Nummer eins hatte zwar eine Sauerstoffatmosphäre, allerdings betrug der Sauerstoffgehalt über fünfzig Prozent bei einem atmosphärischen Druck, der sogar noch über der Erdnorm lag.
    »Besucher müssen dort wohl mit spontaner Selbstentzündung rechnen«, kommentierte Gupta.
    Davon abgesehen wandte Nummer eins immer dieselbe Seite seinem Zentralgestirn zu, sodass es zwischen Tag- und Nachtseite zu extremen Temperaturunterschieden kam.
    Nummer zwei war eine trocken-heiße Wüstenwelt, deren Ozeane vor langer Zeit verdampft waren.
    Nummer vier hatte einen ganz ähnlichen Charakter, nur dass die Durchschnittstemperatur gut hundert Grad unterhalb der Werte von Nummer zwei lag.
    Alle anderen Planeten des Tau-Ceti-Systems waren Gasriesen oder zu weit vom Zentralgestirn entfernt, als dass eine Besiedlung mit vertretbarem Aufwand möglich gewesen wäre.
    Einige der Monde, die es innerhalb des Systems gab, waren noch Kandidaten zur Errichtung von Basen oder Bergwerken, weil die ersten Analysen vielversprechende Rohstoffvorkommen ergeben hatten.
    »Wir sind der Erste Konvoi«, sagte Arthur Jennings I in einem fast feierlichen Tonfall – und dabei hatte er ganz bewusst die Aufzeichnung eingeschaltet. Jennings war ein Mann, der durchaus Sinn für die Größe eines Moments hatte. »Wir sind der Erste Konvoi, dem noch viele weitere folgen werden. Aber der Erste Konvoi wird sich der Erforschung jener Welt widmen, deren Bedingungen denen der Erde so stark gleichen, dass man sie mit vollem Recht als Second Earth bezeichnen kann. Und das soll fortan auch der Name des dritten Planeten sein.«
    Arthur Jennings' Worte wurden zeitversetzt an alle Schiffe übertragen. »Ich habe einen Konzern verkauft. Ich habe jeden Cent, den ich besaß, in dieses Projekt gesteckt. Aber ihr alle habt an etwas Anteil, was größer ist, als alle Unternehmungen, die die Menschheit bisher begonnen hat!«
    Fünfzig Jahre war Jennings, als die Hälfte des Ersten Konvois das Tau-Ceti-System erreichte. Einunddreißig war er gewesen, als er von der Erde aufgebrochen war. Er hatte ein Vermögen in der

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