Raumkundschafter Katman
befahl Dutch.
»Ehrenwort, ich hab das nicht ausgelöst, habe nichts angefaßt.« Wieder Sredny.
»Alles aufnehmen.«
»Zu Befehl.«
»Nicht fallen lassen.«
Katman flüsterte: »Jetzt muß gleich der Fremde reden.« Er wartete auf das »Do you understand me?«
Aber es kam nicht. Dafür wieder Srednys Stimme: »Commander, haben Sie es auch…?«
Und dann Katman: »Yes, wir verstehen Sie«, und: »Sehr eindrucksvoll. Wo befinden wir uns überhaupt?«
Sie ließen die Kassette bis zu Ende laufen. Das Bild blieb dunkel. Und von den Texten waren nur die Sätze gespeichert, die Katman und Sredny gesprochen hatten – nicht ein Wort des Fremden, keines von Rodrigez.
»Doch die Nerven?« Larissa hob die Stimme, so daß es wie eine Frage klang.
»Beide zugleich?« Dutch schüttelte den Kopf.
»Aber sie haben doch in einem dunklen Zimmer gefilmt, wo nichts zu sehen war, und mit Leuten gesprochen, die nicht existierten.«
»Vielleicht Hypnose?« Sibyll sprach leise in das kurze Schweigen. »Oder eine neue Art der Informationsübertragung?«
»Wenn jetzt auch wir noch anfangen zu spekulieren, anstatt bei den Tatsachen zu bleiben – dann wäre es besser, diese Zusammenkunft zu beenden.« Larissa sprach akzentuiert und mit normaler Lautstärke. Dennoch wirkte es wie ein Hieb.
»Wir müssen davon ausgehen, daß die Yogazivilisation über technische Möglichkeiten verfügt, die für uns unvorstellbar sind.« Sibyll wandte sich Larissa zu. »Die Energiebarriere, die Automation auf jener Außenstation, die Geschwindigkeit, mit der sich die Yogaschiffe der Station näherten – alles Tatsachen.« Sie hielt einen Moment inne, wartete auf Einwände, ehe sie fortfuhr: »Ich halte es für denkbar, daß der leere dunkle Raum mit der Metallplatte in der Mitte eine Kabine für Informationsübermittlung ist.«
Nachdenken, Kopfschütteln.
»Auf welcher Basis sollte so etwas funktionieren?« fragte Kerper.
»Mittels Hirnimpulsen, zum Beispiel. Auch auf der Erde wird damit experimentiert.«
»Aber die Versuche wurden doch schon vor Jahrzehnten abgebrochen. Es gab Todesfälle.«
»Nur die Versuchsreihen, die diese Impulse auf elektronische Träger umsetzen sollten. Andere liefen und laufen weiter.
Wenn nun die Yogaleute – auf diesem Wege oder auf einem anderen – bereits am Ziel wären und ein gebrauchsfertiges System installiert hätten?«
Dutch fragte den Piloten: »Hatten Sie das Gefühl eines realen Erlebnisses oder einer Vorführung? Standen sie tatsächlich auf einem Platz in der Yogastadt, sprachen mit einem Fremden und später mit Rodrigez? Oder lief vor Ihnen ein Film ab?«
»So wie ich jetzt hier stehe und mit Ihnen, Commander, rede, genauso sprach ich dort mit Commander Katman, mit dem metallisch Gekleideten und mit Rodrigez.«
»Allerdings bekamen wir starke Kopfschmerzen«, ergänzte Katman.
»Kopfschmerzen?« erkundigte sich Larissa.
Sredny nickte. »Erst ein leichtes Schwindelgefühl und dann ein bohrender Kopfschmerz.« Er strich sich über Stirn und Hinterkopf. »Er verging, nachdem wir die Kabine verlassen hatten.«
»Schwanden Ihre Kopfschmerzen ebenfalls, Commander?«
»Soweit ich mich erinnern kann – ja. Aber sie kamen wieder, beim Start des Gleiters.«
»Stimmt«, bestätigte Sredny, »als der Computer streikte.«
»War er defekt?«
»Nein, völlig okay. Als wir unsere Abschirmung verstärkten, funktionierte er wieder normal und steuerte uns durch den Tunnel.«
»Und Ihre Kopfschmerzen?«
Katman und Sredny schauten einander an. Wie war das mit dem Kopfweh gewesen? Hatte die Aufregung sie den Schmerz vergessen lassen?
»Sie waren weg«, stellte Katman schließlich fest.
»Wie fortgepustet.« Sredny schien selber erstaunt zu sein über diese Tatsache, die ihm bisher nicht bewußt geworden war.
»Mir scheint der Zusammenhang jetzt klar«, sagte Larissa. »Offenbar gab es dort unbekannte Einflüsse, sehr starke Einflüsse, die sowohl die Elektronik störten, als auch auf die Menschen einwirkten.«
Sie blickte Sibyll an. »Sie mögen recht haben, daß diese Einflüsse in der Kabine am konzentriertesten auftraten.« Und wieder zu Katman: »Ich war zunächst mißtrauisch. Das bedaure ich. Dabei berichteten Sie nur darüber, was Sie wahrgenommen hatten. Und das war Ihre Pflicht. Zugleich steht fest – und Sie selber bestätigen es –, daß Sie und Ihr Pilot den Dunkelraum während Ihrer Erlebnisse nicht verlassen haben. Also hat man Ihnen Kino vorgespielt. Sehr modernes und – was Officer Kelton vermutet – auf einer
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