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Raumkundschafter Katman

Raumkundschafter Katman

Titel: Raumkundschafter Katman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ansorge
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sich. Müde sah er aus, aber auch irgendwie erleichtert. »Wir bleiben.«
Larissa verließ lächelnd die Zentrale. Die anderen begannen erregt miteinander zu debattieren, kaum daß sie durch die Tür waren.
    Sie hatten Bernard abgeholt und wollten gemeinsam noch rasch zur Kuppel im Zentrum des Bautenkomplexes vorstoßen. Trotz einiger Umwege kamen sie zügig voran.
    Bernard verlangte nach immer neuen Einzelheiten vom »Ausflug nach Yoga Zehn«, wie Sredny ihr Erlebnis tituliert hatte.
Katman drängte jedoch zur Eile. »Später haben wir dazu Zeit, jetzt nicht.«
Dennoch versuchte Sredny, während des eiligen Laufens, das eine oder andere zu schildern.
Auf halber Strecke durchquerten sie eine Halle, in der sich drei trommelartige Metallbehälter befanden, knapp drei Meter hoch und mit etwa zwanzig Meter Durchmesser. Sie schienen in den Boden eingelassen zu sein. An jedem Kessel befand sich eine Metallsäule, die aus dem Boden kommend bis zur Decke reichte und dort fest verankert war.
»Sieht aus wie ein alter Gasspeicher im Museum technischer Denkmäler«, meinte Sredny. Er prüfte mit dem Computer die Metallschiene des mittleren Kessels – als dieser sich plötzlich lautlos aus dem Boden schob. Mit sanftem Klicken rastete etwas ein, der Kessel blieb stehen. Jetzt ragte er etwa fünf Meter hoch. Neben der Metallsäule schoben sich zwei Türteile auseinander. Im Innern flammte Licht auf.
»Ein Aufzug!« Bernard wollte ihn betreten, aber Katman hielt ihn fest. »Keine Zeit dafür. Die Kuppel ist mir wichtiger.«
»Die Halle vibriert«, meldete Sredny. Er steckte die Fühler des Computers ins Innere des Fahrstuhls. »Hier drinnen ist die Vibration stärker als draußen.« Er sah Katman an. »Unter uns arbeitet etwas. Maschinen, Anlagen.«
Katman nickte, blieb aber bei seiner Entscheidung, zuerst bis zum Zentrum vorzustoßen.
Endlich erreichten sie den Raum unter der Kuppel. Wie überall hatte ihr Eintritt die Beleuchtungselemente aktiviert.
Eine kreisrunde Halle. »Mindestens hundertfünfzig Meter«, teilte Bernard mit.
Im Halbrund vor ihnen begannen unzählige Dioden, Skalen, Lichtgraphiken, Monitore zu flimmern. Ein überwältigender Anblick.
»Das ist die Zentrale!« rief Katman.
»Und die Kammer, die wir vorhin untersucht haben?«
»Vielleicht für den Nachtdienst?« Katman erinnerte sich an die schweren Schotts. »Oder der Reservekommandostand? Bunkerähnlich abgesichert?«
»Kann sein.« Sredny fesselte die ihm unbekannte Technik. Zwölf hufeisenförmige Schaltpulte standen bogenförmig, vor jedem hing ein beweglicher Sitz.
»Phantastisch«. Auch Bernard bewunderte das Schauspiel, das die Meß- und Steueranlagen boten.
Sredny ging auf den Breitwandschirm zu, auf dem das gleiche Programm zu laufen schien, das ihnen bereits im Bunker begegnet war: Die Straßen der Stadt und der Raumbahnhof tauchten in schneller Folge abwechselnd auf.
Überhaupt schien alles schneller geworden zu sein im Vergleich zu vorhin. Die Bewohner hasteten dahin, militärisch geordnete Kolonnen eilten ins Bild, zogen vorüber.
Katman trat neben Sredny. Verdammt, das sah aus, als gäbe es da Alarm.
»Nichts anrühren!« befahl er, als Sredny die Tastatur an einem der Schaltpulte probieren wollte. Er befürchtete, noch einmal irgendwohin verpflanzt oder auf andere Weise am Rückweg gehindert zu werden.
Allerdings würden die Yogaleute ohnehin wissen, daß sie sich hier aufhielten und was sie hier taten. Es wäre ein Wunder, wenn es bei dieser perfekten Automation keine Information zum Planeten gegeben hätte.
Das Bild schwenkte wieder zum Raumbahnhof. Das Aufnahmegerät zog über die gesamte Anlage. Erst jetzt wurde das riesige Ausmaß der Start- und Landestation erkennbar. Flache Hallen, betonierte Startschächte, hohe Flugtürme. Und parkende Schiffe in großer Anzahl und von unterschiedlicher Größe.
Im Vordergrund wurden drei Schiffe, die etwas kleiner als die Sibir waren, beladen.
»Das ist doch Militär, was da einrückt.«
»Ich weiß.« Katman kannte die Kampfanzüge. Es waren die gleichen, wie sie die Fremden auf Yoga Neun getragen hatten.
»Wir haben nicht mehr viel Zeit.« Katman drehte sich um. Schade, nun war keine Gelegenheit mehr, um mit dem Aufzug in die Tiefe vorzustoßen. Er nahm an, daß die drei Raumfahrzeuge, die auf Yoga Zehn startklar gemacht wurden, hierher kommen würden. Vorher mußten sie den Planetoiden verlassen haben.
»Auf eine Begegnung lassen wir uns nicht ein. Wir hinterlassen eine Botschaft, ein

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