Raumpatrouille Nebelwelt
und gab es sofort auf, mich an das Vorgefallene erinnern zu wollen.
Ich blieb ruhig liegen, bis eine Hand nach meinem Puls griff. Da öffnete ich die brennenden Augen.
Einige Männer unterhielten sich in unverständlichen Begriffen. Mirnam war auch anwesend. Ich erkannte seine Stimme. Man verabreichte mir zwei Injektionen, die allmählich eine Besserung meines Zustandes bewirkten.
Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde, bis ich wieder einigermaßen klar denken konnte.
»Was war los?« erkundigte ich mich flüsternd. Die Augen hatte ich wieder geschlossen.
»Ah, geht es wieder?« fragte der Mann mit der wohltönenden Stimme. Es mußte Professor Gargunsa sein. Nur er konnte so beruhigend sprechen.
»Entspannen Sie sich weiter, denken Sie an nichts. Man hat Sie bedauerlicherweise völlig überfordert.«
»Hahemm …!« räusperte sich jemand. Das konnte nur der »Alte« gewesen sein.
»Völlig überfordert!« wiederholte Gargunsa gleichmütig. »Man übersah einige wichtige Punkte. So ist es einem Psi-Schüler nicht zumutbar, die erlöschenden Kräfte eines absterbenden Gehirns durch eigene Kräfte zu stützen. Sie hatten genug damit zu tun, die ohnehin schwache Sendung des Abgleitenden zu empfangen. Als Sie von ihm außerdem noch als Energiequelle angezapft wurden, schlossen Sie kurz. Sie scheinen aber keinen Schaden davongetragen zu haben.«
»Wie lange war ich besinnungslos?« fragte ich, schon etwas gekräftigt.
»Fast zwanzig Stunden. Beschter und ich haben Ihre wirr gewordenen Psi-Ströme korrigiert. Sehen Sie noch die roten Nebel?«
»Sie sind weg, vielen Dank, Professor. Zwanzig Stunden, sagten Sie?«
Ich öffnete endlich die Augen und blinzelte in das gedämpfte Licht. Außer Gargunsa und Beschter hielten sich zwei GWA-Mediziner und einige Stabsoffiziere im Raum auf. Der Chef stand mit dem Rücken an der Wand. Besorgt sah er mich an. Dann kam er mit schweren Schritten näher.
»Tut mir leid, Konnat«, meinte er brummig. »Das haben wir nicht wissen können. Wir nahmen an, Sie brauchten Coatla nur anzuzapfen.«
Ich richtete mich langsam auf. Jede Bewegung tat mir weh. Dreißig Minuten später war Relings Geduld erschöpft. Als er hastig zu fragen begann, erfuhr ich erst, daß ich mich längst in Washington befand.
Ich war noch während meiner tiefen Bewußtlosigkeit in die GWA-Klinik transportiert worden, wo uns bessere Mittel zur Verfügung standen als im fernen Cloud-Sanatorium, dessen gesunde Höhenluft Coatla auch nicht mehr geholfen hatte.
Ich wurde in einen Krankenstuhl gesetzt und vom Alten persönlich in den Informationssaal gefahren. Er diente dazu, um verwundete oder krank aus dem Einsatz heimkehrende Agenten an wichtigen Besprechungen teilnehmen zu lassen. Es gab neuerdings eine Spezialschaltung hinunter zum großen Robotgehirn, das dadurch unmittelbar eingreifen konnte.
Die Mediziner Mirnam, Gargunsa und Beschter betreuten mich aufmerksam.
Die Weitwinkelerfassung der Bildübertragung lief an. Bildschirme leuchteten, auf. Sie zeigten die Gesichter ferner Zuhörer, die anscheinend bereits genaue Anweisungen erhalten hatten.
Ich sah mich im Informationsraum um. Drei-Sterne-General John F. Mouser, unser strategisches Genie, mehr Wissenschaftler als Soldat, neigte grüßend den Kopf. Er schien verlegen zu sein, wie er es im Umgang mit aktiven Agenten immer war. Mouser war es gewesen, der mich in den letzten Einsatz geschickt hatte.
Reling berührte einen Schalter. Die roten Lampen über den beiden schalldichten Stahltüren leuchteten auf. Ich wußte, daß draußen das Wachkommando aufzog. Es wurde ernst.
»Programmierung
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