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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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frisch und ei­gen­ar­tig ge­stärkt. Die Pa­ra-Wis­sen­schaft­ler Gar­gun­sa und Besch­ter hat­ten mich in die Tie­fen der Er­de be­glei­tet.
    Ehe­mals als bom­ben­si­che­res Haupt­quar­tier der NA­TO-Streit­kräf­te ge­dacht, war das Zen­trum nun­mehr zum Ver­samm­lungs­ort der ge­sam­ten Mensch­heit ge­wor­den. Die Be­dro­hung aus den Tie­fen des kos­mi­schen Raum­es hat­ten die in­ter­na­tio­na­len Span­nun­gen weit­ge­hend be­sei­tigt.
    Wir be­fan­den uns in der Funk­zen­tra­le. Die ho­hen Wän­de wur­den von rie­si­gen Bild­schir­men ein­ge­nom­men, die ei­ne Di­rekt­ver­bin­dung zu al­len wich­ti­gen Dienst­stel­len der Welt er­mög­lich­ten.
    Die Su­pe­r­an­ten­nen der Mond­sta­tio­nen und die An­la­gen auf den höchs­ten Berg­gip­feln der Er­de wa­ren auf den Pla­ne­ten Ve­nus ge­rich­tet. Je­des noch so ge­ring­fü­gi­ge Si­gnal wur­de mil­li­ar­den­fach ver­stärkt, ent­zerrt und zum GWA-Zen­trum wei­ter­ge­lei­tet.
    So­fern sich die Sen­der au­ßer­halb der dich­ten Ve­nu­sat­mo­sphä­re be­fan­den, war die Ver­stän­di­gung zu­frie­den­stel­lend. Wir konn­ten so­gar auf Sprech­funk­ver­kehr um­schal­ten las­sen, ob­wohl die Stö­run­gen dann stär­ker durch­ka­men. Nur die wich­tigs­ten Mel­dun­gen wur­den nach dem Mor­se­sys­tem wie­der­holt, um je­den Irr­tum aus­zu­schlie­ßen.
    Auf den Raum­sta­tio­nen soll­te der Emp­fang we­sent­lich bes­ser sein. Vor zehn Mi­nu­ten war ein Ku­rier­boot mit Spe­zia­lis­ten ge­st­ar­tet. Wir war­te­ten auf die Über­mitt­lung von ein­wand­frei­em Bild­ma­te­ri­al.
    Der zwei­te Pla­net stand zur Zeit hun­dert­sie­ben Mil­lio­nen Ki­lo­me­ter von der Er­de ent­fernt. Trotz der hoch­ent­wi­ckel­ten Funk­tech­nik war es schwie­rig, die ein­ge­hen­den Im­pul­se der re­la­tiv schwa­chen Schiffs­sen­der ein­wand­frei in Bild und Ton wie­der­zu­ge­ben.
    Trotz­dem funk­tio­nier­te die ter­ra­ni­sche Funk­brücke. Sel­ten hat­te ich so an­schau­lich er­lebt, wie wert­voll die en­ge Zu­sam­men­ar­beit al­ler Völ­ker sein konn­te.
    Un­se­re Nach­rich­ten wur­den von der fünf­zig­tau­send Ki­lo­watt-Sta­ti­on in der Gi­la-Wüs­te ab­ge­strahlt. Trotz der ho­hen Leis­tung be­nö­tig­ten die Funk­wel­len eben­so drei­hun­dert­sech­zig Se­kun­den Lauf­zeit, wie die ei­nes weit schwä­che­ren Sen­ders. Schnel­ler als das Licht ging es nun ein­mal nicht.
    Durch­schnitt­lich hat­ten wir fünf­zehn Mi­nu­ten auf die Ant­wort zu war­ten, da die füh­ren­den Of­fi­zie­re der klei­nen Flot­te nie­mals so­fort nach Ein­gang un­se­rer An­fra­gen an die Mi­kro­pho­ne eil­ten.
    Über der Ve­nus, bes­ser ge­sagt in­ner­halb der Luft­hül­le die­ses Pla­ne­ten, schi­en nichts in Ord­nung zu sein. Noch wuß­ten wir nicht ge­nau, was ei­gent­lich vor­ge­fal­len war.
    Die ein­zel­nen Mel­dun­gen über­stürz­ten sich; aber bis­her hat­te es sich nur um un­durch­schau­ba­re Teil­er­geb­nis­se oder Ver­mu­tun­gen ge­han­delt. Bri­ga­de­ge­ne­ral Min­hoe hat­te sich noch nicht per­sön­lich ge­mel­det. Ein Of­fi­zier des Sta­bes hat­te mit­ge­teilt, der Kom­man­deur wä­re au­gen­blick­lich zu sehr mit der La­ge be­schäf­tigt, um An­fra­gen des Haupt­quar­tiers be­ant­wor­ten zu kön­nen. Die Lan­dungs­ma­nö­ver näh­men ihn voll­stän­dig in An­spruch.
    Ge­ne­ral Re­ling schau­te mich durch­drin­gend an. Ich saß dicht ne­ben ihm in ei­nem schwenk­ba­ren Glie­der­ses­sel, der einen Aus­blick auf al­le Bild­schir­me er­laub­te.
    Als der GWA-Chef ge­dehnt und mit sar­kas­ti­schem Lä­cheln sag­te:
    »Ich möch­te wis­sen, was Sie mit Ih­rem selt­sa­men Ge­hirn ei­gent­lich ge­hört ha­ben!« kam die Hi­obs­bot­schaft durch.
    In den Laut­spre­cher­bat­te­ri­en der 3-D-An­la­ge krach­te es. Raum­sta­ti­on Ter­ra I fun­gier­te als Re­lais­brücke. Ma­jor Sta­nuf, Chef­fun­ker des be­mann­ten Groß­sa­tel­li­ten, wur­de auf den Bild­schir­men sicht­bar. Ter­ra I um­kreis­te die Er­de in ein­tau­send­sie­ben­hun­dert­und­drei­ßig Ki­lo­me­ter Hö­he auf der Zwei-Stun­den-Kreis­bahn.
    »Sta­nuf, Ter­ra I«, mel­de­te er

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