Raumpatrouille Nebelwelt
frisch und eigenartig gestärkt. Die Para-Wissenschaftler Gargunsa und Beschter hatten mich in die Tiefen der Erde begleitet.
Ehemals als bombensicheres Hauptquartier der NATO-Streitkräfte gedacht, war das Zentrum nunmehr zum Versammlungsort der gesamten Menschheit geworden. Die Bedrohung aus den Tiefen des kosmischen Raumes hatten die internationalen Spannungen weitgehend beseitigt.
Wir befanden uns in der Funkzentrale. Die hohen Wände wurden von riesigen Bildschirmen eingenommen, die eine Direktverbindung zu allen wichtigen Dienststellen der Welt ermöglichten.
Die Superantennen der Mondstationen und die Anlagen auf den höchsten Berggipfeln der Erde waren auf den Planeten Venus gerichtet. Jedes noch so geringfügige Signal wurde milliardenfach verstärkt, entzerrt und zum GWA-Zentrum weitergeleitet.
Sofern sich die Sender außerhalb der dichten Venusatmosphäre befanden, war die Verständigung zufriedenstellend. Wir konnten sogar auf Sprechfunkverkehr umschalten lassen, obwohl die Störungen dann stärker durchkamen. Nur die wichtigsten Meldungen wurden nach dem Morsesystem wiederholt, um jeden Irrtum auszuschließen.
Auf den Raumstationen sollte der Empfang wesentlich besser sein. Vor zehn Minuten war ein Kurierboot mit Spezialisten gestartet. Wir warteten auf die Übermittlung von einwandfreiem Bildmaterial.
Der zweite Planet stand zur Zeit hundertsieben Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Trotz der hochentwickelten Funktechnik war es schwierig, die eingehenden Impulse der relativ schwachen Schiffssender einwandfrei in Bild und Ton wiederzugeben.
Trotzdem funktionierte die terranische Funkbrücke. Selten hatte ich so anschaulich erlebt, wie wertvoll die enge Zusammenarbeit aller Völker sein konnte.
Unsere Nachrichten wurden von der fünfzigtausend Kilowatt-Station in der Gila-Wüste abgestrahlt. Trotz der hohen Leistung benötigten die Funkwellen ebenso dreihundertsechzig Sekunden Laufzeit, wie die eines weit schwächeren Senders. Schneller als das Licht ging es nun einmal nicht.
Durchschnittlich hatten wir fünfzehn Minuten auf die Antwort zu warten, da die führenden Offiziere der kleinen Flotte niemals sofort nach Eingang unserer Anfragen an die Mikrophone eilten.
Über der Venus, besser gesagt innerhalb der Lufthülle dieses Planeten, schien nichts in Ordnung zu sein. Noch wußten wir nicht genau, was eigentlich vorgefallen war.
Die einzelnen Meldungen überstürzten sich; aber bisher hatte es sich nur um undurchschaubare Teilergebnisse oder Vermutungen gehandelt. Brigadegeneral Minhoe hatte sich noch nicht persönlich gemeldet. Ein Offizier des Stabes hatte mitgeteilt, der Kommandeur wäre augenblicklich zu sehr mit der Lage beschäftigt, um Anfragen des Hauptquartiers beantworten zu können. Die Landungsmanöver nähmen ihn vollständig in Anspruch.
General Reling schaute mich durchdringend an. Ich saß dicht neben ihm in einem schwenkbaren Gliedersessel, der einen Ausblick auf alle Bildschirme erlaubte.
Als der GWA-Chef gedehnt und mit sarkastischem Lächeln sagte:
»Ich möchte wissen, was Sie mit Ihrem seltsamen Gehirn eigentlich gehört haben!« kam die Hiobsbotschaft durch.
In den Lautsprecherbatterien der 3-D-Anlage krachte es. Raumstation Terra I fungierte als Relaisbrücke. Major Stanuf, Cheffunker des bemannten Großsatelliten, wurde auf den Bildschirmen sichtbar. Terra I umkreiste die Erde in eintausendsiebenhundertunddreißig Kilometer Höhe auf der Zwei-Stunden-Kreisbahn.
»Stanuf, Terra I«, meldete er
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