Raumpatrouille Nebelwelt
läuft«, gab ein Techniker bekannt. Er saß vor dem großen Schalttisch im Hintergrund des Raumes. Hüfthohe Panzerplastwände trennten die Anlage von den Sitzreihen.
Ich begann nervös zu werden. Welche Vorstellungen machte sich Reling von meinen Mitteilungen? Ich war davon überzeugt, ihn arg enttäuschen zu müssen.
»Warten Sie, Sir«, sagte ich hastig. Die Schmerzen in meinem Hinterkopf stellten sich wieder ein. »Warten Sie, Chef! Ich vermute, Sie befinden sich auf der falschen Fährte. Coatla hat sich dazu hinreißen lassen, seine letzten Kraftreserven für die telepathische Übermittlung von bekannten Nebensächlichkeiten zu vergeuden. Ich habe nichts erfahren, was Sie interessieren könnte. Als Coatla endlich auf den Kern der Sache zu kommen schien, wurde ich besinnungslos. Chef, schalten Sie den Robotrechner ab. Er ist fehl am Platze.«
Meine letzten Worte hallten in dem Raum wie Donnergrollen. Es war still geworden. Reling drehte mir den Rücken zu. Die kräftigen Hände auf den Rand eines Auswertungstisches gestemmt, schien er um seine Beherrschung zu kämpfen.
General Mouser saß dicht neben mir. Er war nervös. Seine Fingerkuppen trommelten rhythmisch auf den gepolsterten Armlehnen seines Sitzes. Professor Gargunsa blickte mich ernst an.
»Bekannte Nebensächlichkeiten?« wiederholte Reling meine Worte. Seine Stimme klang brüchig. »Wieso? Welche?«
»Coatla sprach vom vergangenen Krieg zwischen Mars und Deneb. Er erwähnte sein Erwachen in den Hohlräumen des Mondes, seinen Kampf gegen uns und was dieser Dinge mehr waren. Es tut mir leid, Sir. Ich ermahnte ihn noch, doch endlich zur Sache zu kommen. Als er soweit war, brach ich zusammen.«
Reling drehte sich endlich um. Tiefe Falten zeichneten sein Gesicht. Er machte mir keine Vorwürfe.
»Sonst erklärte er nichts? Ich nahm an, von Ihnen einige Details über die grundsätzliche Funktion eines Überlicht-Triebwerks zu hören. Coatla wollte unseren Fachleuten die Daten geben. Es fehlen noch einige wichtige Punkte. Konnat, erinnern Sie sich! Sprach er denn nur von der Vergangenheit?«
Ich überlegte. Mein, kurz vor seinem Tode hatte er ein anderes Thema berührt.
»Doch, Sir, er erwähnte den Planeten Venus und die dort lebenden Intelligenzen. Er sagte offenbar erregt, wir wären einem Betrug zum Opfer gefallen.«
»Welchem?«
Ich blickte mich hilflos um. Die Anwesenden sahen mich plötzlich mit einer so offenkundigen Spannung an, daß ich stutzig wurde. Was sollte nun das wieder bedeuten?
Ich bemühte mich, Coatlas letzte Erklärung wortgetreu zu wiederholen. Dann schloß ich mit den Worten:
»Logisch betrachtet, waren seine Ausführungen eine Warnung. Mir scheint, als wäre auf der Venus etwas geschehen, das wir nicht wissen können. Jedenfalls riet er dringend davon ab, den zweiten Planeten des Sonnensystems anzufliegen.«
General Reling kam auf mich zu und blieb dicht vor mir stehen. Mit seltsam monotoner Stimme sagte er:
»Oberstleutnant HC-9, die unter dem Oberbefehl von Brigadegeneral Edgar J. Minhoe stehende Venusdivision hat vor einer knappen Stunde mit den Landemanövern begonnen! Was, um Himmels willen, hat uns der Deneber verschwiegen?«
Ich lehnte den schmerzenden Kopf gegen die Lehne des Rollstuhls. Dr. Beschter sagte etwas, das ich nicht verstehen konnte. Das Klacken der Programmierungs-Tastatur wirkte auf mich wie das Hämmern veralteter Maschinenwaffen.
»Sie landen schon?« flüsterte ich.
»Zwanzigtausend Elitesoldaten, die Sie persönlich im Amazonasurwald auf die dampfende Dschungelhölle der Venus vorbereitet haben.«
Ja, es stimmte. Vor einem Jahr hatte ich
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