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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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läuft«, gab ein Tech­ni­ker be­kannt. Er saß vor dem großen Schalt­tisch im Hin­ter­grund des Raum­es. Hüft­ho­he Pan­zer­plast­wän­de trenn­ten die An­la­ge von den Sitz­rei­hen.
    Ich be­gann ner­vös zu wer­den. Wel­che Vor­stel­lun­gen mach­te sich Re­ling von mei­nen Mit­tei­lun­gen? Ich war da­von über­zeugt, ihn arg ent­täu­schen zu müs­sen.
    »War­ten Sie, Sir«, sag­te ich has­tig. Die Schmer­zen in mei­nem Hin­ter­kopf stell­ten sich wie­der ein. »War­ten Sie, Chef! Ich ver­mu­te, Sie be­fin­den sich auf der falschen Fähr­te. Coat­la hat sich da­zu hin­rei­ßen las­sen, sei­ne letz­ten Kraft­re­ser­ven für die te­le­pa­thi­sche Über­mitt­lung von be­kann­ten Ne­ben­säch­lich­kei­ten zu ver­geu­den. Ich ha­be nichts er­fah­ren, was Sie in­ter­es­sie­ren könn­te. Als Coat­la end­lich auf den Kern der Sa­che zu kom­men schi­en, wur­de ich be­sin­nungs­los. Chef, schal­ten Sie den Ro­bot­rech­ner ab. Er ist fehl am Plat­ze.«
    Mei­ne letz­ten Wor­te hall­ten in dem Raum wie Donner­grol­len. Es war still ge­wor­den. Re­ling dreh­te mir den Rücken zu. Die kräf­ti­gen Hän­de auf den Rand ei­nes Aus­wer­tungs­ti­sches ge­stemmt, schi­en er um sei­ne Be­herr­schung zu kämp­fen.
    Ge­ne­ral Mou­ser saß dicht ne­ben mir. Er war ner­vös. Sei­ne Fin­ger­kup­pen trom­mel­ten rhyth­misch auf den ge­pols­ter­ten Arm­leh­nen sei­nes Sit­zes. Pro­fes­sor Gar­gun­sa blick­te mich ernst an.
    »Be­kann­te Ne­ben­säch­lich­kei­ten?« wie­der­hol­te Re­ling mei­ne Wor­te. Sei­ne Stim­me klang brü­chig. »Wie­so? Wel­che?«
    »Coat­la sprach vom ver­gan­ge­nen Krieg zwi­schen Mars und De­neb. Er er­wähn­te sein Er­wa­chen in den Hohl­räu­men des Mon­des, sei­nen Kampf ge­gen uns und was die­ser Din­ge mehr wa­ren. Es tut mir leid, Sir. Ich er­mahn­te ihn noch, doch end­lich zur Sa­che zu kom­men. Als er so­weit war, brach ich zu­sam­men.«
    Re­ling dreh­te sich end­lich um. Tie­fe Fal­ten zeich­ne­ten sein Ge­sicht. Er mach­te mir kei­ne Vor­wür­fe.
    »Sonst er­klär­te er nichts? Ich nahm an, von Ih­nen ei­ni­ge De­tails über die grund­sätz­li­che Funk­ti­on ei­nes Über­licht-Trieb­werks zu hö­ren. Coat­la woll­te un­se­ren Fach­leu­ten die Da­ten ge­ben. Es feh­len noch ei­ni­ge wich­ti­ge Punk­te. Kon­nat, er­in­nern Sie sich! Sprach er denn nur von der Ver­gan­gen­heit?«
    Ich über­leg­te. Mein, kurz vor sei­nem To­de hat­te er ein an­de­res The­ma be­rührt.
    »Doch, Sir, er er­wähn­te den Pla­ne­ten Ve­nus und die dort le­ben­den In­tel­li­gen­zen. Er sag­te of­fen­bar er­regt, wir wä­ren ei­nem Be­trug zum Op­fer ge­fal­len.«
    »Wel­chem?«
    Ich blick­te mich hilf­los um. Die An­we­sen­den sa­hen mich plötz­lich mit ei­ner so of­fen­kun­di­gen Span­nung an, daß ich stut­zig wur­de. Was soll­te nun das wie­der be­deu­ten?
    Ich be­müh­te mich, Co­at­las letz­te Er­klä­rung wort­ge­treu zu wie­der­ho­len. Dann schloß ich mit den Wor­ten:
    »Lo­gisch be­trach­tet, wa­ren sei­ne Aus­füh­run­gen ei­ne War­nung. Mir scheint, als wä­re auf der Ve­nus et­was ge­sche­hen, das wir nicht wis­sen kön­nen. Je­den­falls riet er drin­gend da­von ab, den zwei­ten Pla­ne­ten des Son­nen­sys­tems an­zu­flie­gen.«
    Ge­ne­ral Re­ling kam auf mich zu und blieb dicht vor mir ste­hen. Mit selt­sam mo­no­to­ner Stim­me sag­te er:
    »Oberst­leut­nant HC-9, die un­ter dem Ober­be­fehl von Bri­ga­de­ge­ne­ral Ed­gar J. Min­hoe ste­hen­de Ve­nus­di­vi­si­on hat vor ei­ner knap­pen Stun­de mit den Lan­de­ma­nö­vern be­gon­nen! Was, um Him­mels wil­len, hat uns der De­ne­ber ver­schwie­gen?«
    Ich lehn­te den schmer­zen­den Kopf ge­gen die Leh­ne des Roll­stuhls. Dr. Besch­ter sag­te et­was, das ich nicht ver­ste­hen konn­te. Das Kla­cken der Pro­gram­mie­rungs-Tas­ta­tur wirk­te auf mich wie das Häm­mern ver­al­te­ter Ma­schi­nen­waf­fen.
    »Sie lan­den schon?« flüs­ter­te ich.
    »Zwan­zig­tau­send Eli­te­sol­da­ten, die Sie per­sön­lich im Ama­zo­na­sur­wald auf die damp­fen­de Dschun­gel­höl­le der Ve­nus vor­be­rei­tet ha­ben.«
    Ja, es stimm­te. Vor ei­nem Jahr hat­te ich

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