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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nicht von selbst, Sir! Sie sind will­kür­lich mit den Wer­ten ge­füt­tert wor­den, die wir spä­ter über Funk er­hiel­ten. Un­se­re Aus­wer­ter sind dem­nach völ­lig schuld­los.«
    Ich freu­te mich über sein Er­stau­nen. Durch­boh­rend sah er mich an.
    »Und wer soll­te die Ge­rä­te ver­stellt ha­ben?«
    »Un­be­kann­te, Sir. Wahr­schein­lich ge­sch­ah es, als die Son­den in ih­re Kreis­bahn um die Ve­nus fie­len. Man hat sie ge­or­tet, ist hin­ge­flo­gen und hat die Ein­stel­lun­gen vor­ge­nom­men, die man uns vor­gau­keln woll­te. Man hat da­mit die Mensch­heit ge­täuscht.«
    Re­ling fuhr sich mit dem Handrücken über die Au­gen. Kopf­schüt­telnd ging er um mich her­um, mus­ter­te mich von oben bis un­ten, als wä­re ich ein so­eben ent­hüll­tes Denk­mal von größ­tem Sel­ten­heits­wert.
    An­schlie­ßend be­gab er sich mit schwe­ren Schrit­ten zu sei­ner Ka­bi­ne. An der Tür blieb er ste­hen, dreh­te sich um und sag­te laut:
    »Und so einen Phan­tas­ten ha­ben wir zum Oberst­leut­nant ge­macht! Nicht zu fas­sen. Herr, Sie sind ja bei­na­he ge­mein­ge­fähr­lich! Im Jah­re 1965 hät­te man Sie nach sol­chen Äu­ße­run­gen in ein Ir­ren­haus ein­ge­lie­fert! Wer soll denn die In­stru­men­te mit falschen Da­ten ge­füt­tert ha­ben! Et­wa die Ve­nu­sier, die von un­se­rer Mi­kro­me­cha­nik und Voll­po­sitro­nik so­viel ver­ste­hen wie Sie vom See­len­le­ben ei­ner Wald­amei­se?«
    Ich lach­te ihn an und warf ihm einen um Ent­schul­di­gung hei­schen­den Blick zu.
    »Sie kön­nen ge­hen«, sag­te er schließ­lich. »So et­was!«
    Das in­ne­re Pan­zer­tor des Haupt­schal­trau­mes glitt be­reits vor mir auf, als ich Re­lings schar­fen Ruf ver­nahm.
    »Oberst­leut­nant HC-9 …!«
    Ich fuhr zu­sam­men und dreh­te mich um.
    »Sir …?«
    »Sie ha­ben recht, mein Lie­ber! Die In­stru­men­te sind in Ve­nus­nä­he auf Wer­te ein­ge­stellt wor­den, die man uns zu­spie­len woll­te. Gu­ten Tag, Herr Oberst. Schla­fen Sie gut.«
    Nach die­sen Wor­ten ver­schwand der Al­te in sei­ner Ka­bi­ne.
    Wie ein Schlaf­wand­ler ver­ließ ich den Saal und such­te mein Ap­par­te­ment auf. Er­schöpft ließ ich mich auf das Pneu­mo­la­ger fal­len. Es war al­ler­hand, was sich der Al­te mit mir er­laubt hat­te. Ich nahm mir fest vor, ihm das bei der ers­ten Ge­le­gen­heit heim­zu­zah­len.
     
     

6.
     
    . März 2008, drei Uhr früh Stan­dard­zeit.
    Vor drei Ta­gen war ich vom Prä­si­den­ten der Ver­ei­nig­ten Staa­ten zum Oberst be­för­dert wor­den. Aus die­sem An­laß war ich ihm kurz vor­ge­stellt wor­den. Wes­halb er die Be­för­de­rung aus­ge­spro­chen hat­te, war mir nicht recht klar. Ge­ne­ral Re­ling hat­te mir iro­nisch zu­ge­blin­zelt und we­nig spä­ter ei­ni­ge Wor­te ge­äu­ßert, die mir al­les und nichts sag­ten. An­schei­nend hat­te er dem Staats­ober­haupt An­deu­tun­gen über mei­ne Psi-Schu­lung und die letz­ten Ein­sät­ze ge­ge­ben.
    Man hat­te mir kei­ne Zeit ge­las­sen, mich über mei­nen neu­en Rang zu freu­en.
    Nur Stun­den spä­ter hat­te das Un­ter­neh­men »Ne­bel­welt« be­gon­nen. Ich war mit ei­nem schnel­len Ku­rier­boot zum Mond ge­bracht wor­den.
    Im Stütz­punkt Zon­ta, na­he der vor län­ge­rer Zeit ent­deck­ten Mar­s­stadt glei­chen Na­mens, war ich von dem Pi­lo­ten ab­ge­setzt wor­den.
    Jetzt be­fand ich mich in den un­ter­lu­na­ren Hohl­räu­men, die be­reits vor mehr als 187.000 Jah­ren ir­di­scher Zeit­rech­nung von den aus­ge­stor­be­nen Mar­sin­tel­li­gen­zen aus dem Fels ge­brannt wor­den wa­ren.
    In ei­nem der Tief­han­gars stand der Mar­s­kreu­zer »1418«, dem wir noch im­mer kei­nen Na­men ge­ge­ben hat­ten. Da­für hat­ten wir die sym­bol­haf­te Num­mern­be­zeich­nung ei­nes sa­gen­haf­ten Vol­kes über­nom­men. Wahr­schein­lich hat­ten die Mar­sia­ner so vie­le Kreu­zer von die­sem Typ be­ses­sen, daß sie sich au­ßer­stan­de ge­se­hen hat­ten, je­den Neu­bau zu tau­fen.
    Le­dig­lich die mäch­ti­gen Su­per­schlacht­schif­fe der so­ge­nann­ten Por­cu­pa-Klas­se be­sa­ßen Na­men; aber die­se neun­hun­dert Me­ter durch­mes­sen­den Ku­gel­rie­sen be­herrsch­ten wir

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