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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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starr­ten mich aus kalk­wei­ßen Ge­sich­tern an. Na­tür­lich stan­den sie un­ter ei­nem schwe­ren Schock. Für Män­ner ih­rer Art moch­te es nicht so ein­fach sein, die ge­heim­ni­sum­wit­ter­te Zen­tra­le der GWA zu be­tre­ten und schließ­lich noch von ei­nem der be­rühmt-be­rüch­tig­ten Schat­ten ver­nom­men zu wer­den.
    Ich sah sie mir noch ein­mal ge­nau an.
    Der dun­kel­haa­ri­ge, un­ter­setz­te Mann mit dem an­schei­nend von Box­schlä­gen ge­zeich­ne­ten Ge­sicht nann­te sich Ri­car­do Ga­lo­ni.
    Er war der Typ des Ge­walt­ver­bre­chers; skru­pel­los, nur mit­tel­mä­ßig in­tel­li­gent und ver­schla­gen.
    Ga­lo­ni war we­gen schwe­ren Ban­den­ver­bre­chens und er­wie­se­nen Mor­des in vier Fäl­len von ei­nem ka­li­for­ni­schen Ge­schwo­re­nen­ge­richt zum To­de ver­ur­teilt wor­den. Der Gou­ver­neur des Staa­tes hat­te das Gna­den­ge­such ab­ge­lehnt. Die Hin­rich­tung in der Gas­kam­mer von San Quen­tin war für den 25. März vor­ge­se­hen.
    Der zwei­te Mann war groß und schlank. Lo­cke­res Blond­haar um­rahm­te ei­ne ho­he Stirn. In sei­nen Au­gen lag ein ver­träum­ter Aus­druck.
    Ray Kom­ming ge­hör­te zu je­nen Ver­bre­chern, die ein be­son­de­res Pro­blem dar­stell­ten. Über­ra­gend in­tel­li­gent, ver­trau­ens­wür­dig wir­kend, ver­kör­per­te er den Typ des ag­gres­si­ven psy­cho­pa­thi­schen Kri­mi­nel­len, zu de­nen die Fach­leu­te des FBI kurz »So­cio­pa­then« sag­ten.
    Kom­ming war ei­ner von den Män­nern, für die Gut und Bö­se kei­ne mo­ra­li­sche Be­deu­tung be­sa­ßen. Er hat­te mit al­lem ge­bro­chen, um kraft sei­nes Ver­stan­des nach al­lem zu grei­fen, was ihm leicht er­reich­bar er­schie­nen war.
    So war es zu dem be­rüch­tig­ten Fall von Kid­nap­ping in der Ge­schich­te der USA ge­kom­men. Kom­ming hat­te die zwei­jäh­ri­ge Toch­ter ei­nes rei­chen Man­nes ent­füh­ren, das ge­for­der­te Lö­se­geld auf ein­ma­lig raf­fi­nier­te Art kas­sie­ren und an­schlie­ßend un­er­kannt un­ter­tau­chen kön­nen.
    Die Be­am­ten der Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei hat­ten zwei Jah­re ge­braucht, um Kom­ming zu fas­sen. Ein Zu­fall hat­te ihn über­führt.
    Da er trotz des er­hal­te­nen Lö­se­gel­des das klei­ne Mäd­chen er­mor­det hat­te, war er – eben­falls in Ka­li­for­ni­en – zum To­de ver­ur­teilt wor­den. Die Hin­rich­tung in der Gas­kam­mer von San Quen­tin war zum 26. März an­ge­setzt wor­den. Auch Kom­mings Gna­den­ge­such war ab­ge­lehnt wor­den.
    Ich fühl­te mich nicht wohl. Agen­ten der GWA hat­ten nur sel­ten in schwe­ben­de oder be­reits ab­ge­schlos­se­ne Ver­fah­ren die­ser Art ein­zu­grei­fen. Wir be­kämpf­ten an­de­re Ver­bre­chen.
    Ri­chard Ga­lo­ni war ner­vös. Sein Blick war un­s­tet. Furcht­sam starr­te er mich an.
    Ray Kom­ming ge­fiel sich in der Po­se des Über­le­ge­nen. Er war je­doch leicht durch­schau­bar. Wahr­schein­lich fürch­te­te er den Tod mehr als Ga­lo­ni.
    Ich be­gann über­gangs­los:
    »Ich darf dar­auf ver­zich­ten, Ih­re Na­men zu nen­nen. Sie und Ih­re Ta­ten sind den hier An­we­sen­den be­kannt. Ich bin Oberst­leut­nant HC-9 von der Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr. Der Herr rechts von mir ist der Bun­des­ge­richts­di­rek­tor. Links von mir se­hen Sie den Ge­ne­ral­staats­an­walt des In­ter­na­tio­na­len Ge­richts­ho­fes. Auf Grund der Ter­ra­ni­schen Si­cher­heits­ver­fas­sung ha­ben wir das Recht, den Straf­voll­zug aus­zu­set­zen und ei­ne Be­gna­di­gung aus­zu­spre­chen. Wie stel­len Sie sich da­zu?«
    Ga­lo­ni blick­te mich fas­sungs­los an. Kom­ming hat­te sein über­le­ge­nes Lä­cheln ver­lo­ren.
    »Wie soll ich das ver­ste­hen?« frag­te er has­tig.
    »Ich ha­be Ih­nen einen Vor­schlag zu ma­chen. Ich ge­he da­von aus, daß Sie trotz Ih­rer Un­ta­ten Men­schen ge­blie­ben sind, die sich bei ganz be­son­de­ren Um­stän­den da­zu be­reit er­klä­ren könn­ten, et­was für das Volk zu tun, aus dem Sie her­vor­ge­gan­gen sind: näm­lich für das ter­ra­ni­sche Volk. Ich bie­te Ih­nen un­ter spe­zi­el­len Be­din­gun­gen die Be­gna­di­gung an. Wenn Sie ein­ver­stan­den

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