Raumpatrouille Nebelwelt
nicht.
Natürlich hätten wir sie mit größter Freude in Betrieb genommen, wenn es uns möglich gewesen wäre, die rätselhaften Einrichtungen zu verstehen.
Wir wußten schon viel über die marsianische Technik; sehr viel sogar! Dennoch tauchten immer wieder neue Probleme auf, die unsere Wissenschaftler Zug um Zug lösen mußten.
Nahe der Stadt Zonta stand eine Flotte von großen und größten Schiffen. Die vollautomatischen Robotkontrollen funktionierten sogar noch, seitdem es uns bei einem zurückliegenden Unternehmen gelungen war, die Energieversorgung wieder einzuschalten.
Die Wartung der vielen Raumschiffe geschah demnach ohne unser Zutun, aber damit begannen bereits die Schwierigkeiten.
Auf der Erde gab es wohl einige hundert Millionen Menschen, die über unser »Unvermögen« erzürnt waren. Wir erhielten immer wieder Zuschriften aus allen Bundesländern der Erde, in denen gefordert wurde, wir sollten doch nun endlich diese wertvollen Schiffe in Besitz nehmen.
Seit einem halben Jahr waren wir dazu übergegangen, die ärgsten Kritiker auf Staatskosten einzuladen. Wir brachten diese Leute zum Mond, führten sie in die riesigen Felshallen und Raumschiffswerften und wiesen dort nach, wo die Probleme lagen.
In allen Fällen kehrten unsere Besucher gründlich kuriert zur Erde zurück. Selbst ein technisch unbegabter Mensch verstummte vor Staunen und Ehrfurcht, wenn er in die Zentrale eines marsianischen Großkampfschiffes geführt wurde.
Trotzdem war es uns gelungen, den Kreuzer »1418« betriebsklar zu machen, was allerdings ohne die Hilfe des denebischen Gehirns nicht möglich gewesen wäre.
Als ich vor wenigen Stunden den vierzig Meter durchmessenden, kugelförmigen Kreuzer durch die untere Mannschleuse betreten hatte, war mir klargeworden, daß wir diesmal ohne den Deneber starten mußten.
Captain Lobral, der wohl fähigste Raumpilot der GWA, hatte die »1418« viele Male geflogen, jedoch war immer Coatla an seiner Seite gewesen. Nun mußte er das Raumschiff in eigene Regie übernehmen.
Wie er ehrlich zugab, wußte er genau, auf welche Knöpfe er zu drücken hatte, wenn er dieses oder jenes Flugmanöver ausführen wollte. Das war ihm von Coatla erklärt worden.
Wenn jedoch an den komplizierten Hochleistungstriebwerken oder an den vielen anderen Aggregaten Schäden auftreten sollten, waren wir rettungslos verloren.
Die einzigen Maschinen, die wir mittlerweile in ihrer Funktionsweise erfaßt hatten, waren die Andruckabsorber, mit denen die Beharrungskräfte während der Beschleunigungsperioden aufgehoben werden konnten. Das hatten wir aber auch nur dem verstorbenen Deneber zu verdanken.
Ähnliche Absorber wurden seit Jahresfrist in alle irdischen Raumschiffe eingebaut, vordringlich aber in die neuen Dreimannjäger vom Typ TESCO-215-B, die auch mit dem noch streng geheimen Ultraplast-Triebwerk ausgerüstet waren.
Vor einer Stunde war Captain Listerman, GWA-Experte für marsianische Energiewaffen, angekommen. Von da an war fast alle Augenblicke ein neuer Mann vor der Bodenschleuse erschienen.
Mir wurde klar, daß die für den Kreuzer vorgesehene Besatzung erst zusammengesucht werden mußte. Wahrscheinlich waren die Männer, die mit der Schiffsführung nicht direkt zu tun hatten, überall verstreut.
Ich faßte mich in Geduld. Der Hangar der »1418« lag dicht neben der großen Schleuse, die in der Form eines riesigen Schachtes senkrecht nach oben führte.
Ich stand neben dem fluoreszierenden Antigravitationsfeld der Luftschleuse. Das schwerkraftaufhebende Energiefeld ersetzte bei dem
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