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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ko­or­di­nie­rungs­schal­tung da­für zu sor­gen, daß Schiff und In­sas­sen nicht von den Be­har­rungs­kräf­ten zer­ris­sen wur­den, so­bald man mit für Mensch und Ma­te­ri­al nicht mehr zu­mut­ba­ren Kräf­ten ar­bei­te­te.
    Die Höchst­be­schleu­ni­gung des Mar­s­kreu­zers »1418« be­trug nach Co­at­las An­ga­ben fünf­hun­dert Ki­lo­me­ter pro Se­kun­den­qua­drat. Da­mit wä­re rein theo­re­tisch die ein­fa­che Licht­ge­schwin­dig­keit in ei­nem Zeit­raum von zehn Mi­nu­ten zu er­rei­chen ge­we­sen, wenn der be­schleu­nig­te Kör­per nicht eben­falls re­la­ti­vis­ti­schen Ge­set­zen un­ter­le­gen wä­re. Prak­tisch war die ein­fa­che LG auch bei Höchst­be­schleu­ni­gung nicht in zehn Mi­nu­ten zu er­rin­gen.
    Wir hat­ten uns ge­hü­tet, in die hoch­re­la­ti­vis­ti­schen Ge­schwin­dig­keits­be­rei­che vor­zu­sto­ßen, zu­mal wir über die zeit­ver­kür­zen­den Di­la­ta­ti­ons­fak­to­ren aus der spe­zi­el­len Re­la­ti­vi­täts­theo­rie gut in­for­miert wa­ren.
    Ab ei­ner Fahr­stu­fe von hun­dert­fünf­zig­tau­send Ki­lo­me­ter pro Se­kun­de wur­de die Sa­che be­reits kri­tisch. Wir wa­ren noch viel zu we­nig mit ei­ner der­art mo­der­nen und fort­ge­schrit­te­nen Raum­fahrt­tech­nik ver­traut, um uns an sol­che Pro­ble­me her­an­wa­gen zu kön­nen. Au­ßer­dem kom­man­dier­te ich kein For­schungs­schiff, son­dern ein Ein­satz­fahr­zeug, das heil am Be­stim­mungs­ort an­kom­men muß­te.
    So hat­te Lobral zwar mit den Höchst­wer­ten von 500 km/sec² be­schleu­nigt, die Ma­schi­nen je­doch nach ei­ner er­reich­ten Fahrt­stu­fe von zehn­tau­send Ki­lo­me­ter pro Se­kun­de ab­ge­schal­tet.
    Die Be­schleu­ni­gungs­pe­ri­ode war dem­nach nur kurz ge­we­sen. Die Trieb­wer­ke hat­ten nur et­was über zwan­zig Se­kun­den lang ge­don­nert. Dann war es in dem Fahr­zeug still ge­wor­den.
    Wir fühl­ten uns als Kö­ni­ge, als die »1418« mit ei­nem Wert durch den Raum ras­te, den wir als phan­tas­tisch an­sa­hen, wor­über der De­ne­ber Coat­la aber nur mit­lei­dig ge­lä­chelt hät­te.
    Mir ge­nüg­te es je­doch vollauf zu wis­sen, die nur noch ein­hun­dert­und­drei Mil­lio­nen Ki­lo­me­ter ent­fernt ste­hen­de Ve­nus in et­wa drei Stun­den er­rei­chen zu kön­nen. Ein schnel­ler Dü­sen­klip­per des Jah­res 1975 hat­te we­sent­lich län­ger ge­braucht, um die ge­rin­ge Ent­fer­nung Frank­furt/Main – New York zu über­win­den.
    Der Au­to­mat­pi­lot hat­te die Haupt­kon­trol­len über­nom­men. Lobral fun­gier­te nur noch als Be­ob­ach­ter. Ich saß ne­ben ihm im Ses­sel des Zwei­ten Astro­nau­ten.
    Als wir den Kreu­zer in Be­trieb nah­men, hat­ten wir die Sitz­mö­bel aus­tau­schen müs­sen, da sie für un­se­re Kör­per­ma­ße zu klein wa­ren. Da­für wa­ren die Bild­schir­me der Rund­um­ga­le­rie um so grö­ßer.
    Die per­fek­te, farbech­te 3-D-Über­tra­gung der mar­sia­ni­schen Au­ßen­bor­d­op­tik funk­tio­nier­te in die­sem »ge­ring­fü­gi­gen« Ge­schwin­dig­keits­be­reich au­ßer­or­dent­lich gut. Es wa­ren we­der Ver­zer­rungs­ef­fek­te noch Farb­ver­fäl­schun­gen fest­stell­bar.
    Mir ge­nüg­te die er­reich­te Fahrt völ­lig. Ich fühl­te mich schon nicht mehr wohl, wenn ich nur an­deu­tungs­wei­se dar­an dach­te, was da­bei al­les pas­sie­ren konn­te.
    Trotz­dem schi­en der Raum still­zu­ste­hen. Die fun­keln­den Ster­ne wa­ren viel zu weit ent­fernt, um an ih­nen die Schnel­lig­keit un­se­rer Fort­be­we­gung fest­stel­len zu kön­nen. Nur die er­kenn­ba­re Si­chel der Ve­nus wur­de merk­lich grö­ßer.
    Wir hat­ten die »kur­ze« Di­rek­t­rou­te ein­ge­schla­gen; und zwar je­ne, die man zu Be­ginn des Raum­fahrt­zeit­al­ters für zwar ide­al, aber als un­dis­ku­ta­bel an­ge­se­hen hat­te.
    Die »ge­ra­de« Flug­li­nie kos­te­te Ener­gie, die im Zeit­al­ter der Flüs­sig­keit­strieb­wer­ke nicht zur Ver­fü­gung ge­stan­den hat­te. Wir konn­ten der un­er­schöpf­li­chen Fül­le höchst­wer­ti­ger Fu­si­ons­mei­ler ent­neh­men, was wir be­nö­tig­ten. Prak­tisch ge­se­hen, war der Flug zur Ve­nus zu ei­nem Hup­fer

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