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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ur­al­ter Trick der See­len­ärz­te. Man ver­sucht, ei­nem Er­krank­ten einen Auf­ga­ben­be­reich zu ge­ben. Kniet er sich hin­ein, ist schon viel er­reicht. Sie ha­ben es ge­tan, in­dem Sie sich ver­pflich­tet fühl­ten, mir in mei­ner Not zu hel­fen. Da­bei be­merk­ten Sie nicht, daß Sie Ih­re ei­ge­ne psy­chi­sche Kraft zu­rück­ge­wan­nen. Wir ha­ben es nicht bö­se ge­meint, Thor!«
    Ich ver­such­te, mei­nen Groll zu über­win­den. Sa­my be­ob­ach­te­te mich auf­merk­sam, bis ich frag­te:
    »Nun ver­ra­ten Sie mir aber auch, wel­che Auf­ga­be Sie auf Hen­der­won-Is­land zu er­fül­len ha­ben.«
    Er zuck­te mit den Schul­tern.
    »In ers­ter Li­nie ar­bei­te ich als Arzt und Chir­urg. Men­schen von Ih­rer Art er­kran­ken leicht. Wes­halb das so ist, wis­sen wir noch nicht.«
    »Ich war nie­mals krank.«
    »Nun gut, Sie sind auch kein na­tür­li­cher Mu­tant, son­dern ei­ne Mo­di­fi­ka­ti­on«, be­rich­tig­te er sich. »Ih­re Psi-Fä­hig­kei­ten be­gan­nen mit dem Ge­hir­n­ein­griff durch Pro­fes­sor Ho­ram. Bei Ma­jor Utan war es üb­ri­gens das glei­che, nur dau­er­te es in sei­nem Fal­le et­was län­ger, bis sich die pa­ra­psy­chi­schen Fä­hig­kei­ten durch­setz­ten. Wahr­schein­lich war er nicht sol­chen Schocks aus­ge­setzt wie Sie.«
    »Was ha­ben Sie in zwei­ter Li­nie auf der In­sel zu tun?« bohr­te ich hart­nä­ckig wei­ter. Er seufz­te.
    »Als Psy­cho­the­ra­peut ha­be ich ei­ni­ge Er­fol­ge er­run­gen.«
    »Aha! Al­so be­sit­zen Sie über­na­tür­li­che Sug­ge­s­tiv­ga­ben!« stell­te ich fest.
    Sa­mys Lä­cheln ver­riet mir ge­nug.
    »Sie hät­ten Schau­spie­ler wer­den sol­len«, sag­te ich är­ger­lich. »Okay, wo ist nun Ihr Schütz­ling?«
    »Sie mei­nen MA-23? Dre­hen Sie sich um.«
    Be­vor ich mich um­wen­de­te, hob ich mei­nen Psycho­block auf. Mit emp­fangs­be­rei­ten Psi-Sin­nen lausch­te ich auf die Im­pul­se ei­nes Man­nes, der sei­ne An­we­sen­heit al­lein durch die nor­ma­len Zell­schwin­gungs­fre­quen­zen ver­riet. Er dach­te an nichts. An­schei­nend hat­te er sich ge­gen mei­ne Ein­flüs­se ab­ge­schirmt.
    An­schlie­ßend dreh­te ich mich sehr rasch um, doch noch schnel­ler griff ich zur Dienst­waf­fe, die of­fen und schuß­be­reit im Gür­tel­half­ter steck­te.
    Für den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de schau­te der klein­ge­wach­se­ne, miß­ge­stal­te­te Mann in die Mün­dung mei­ner La­ser-Ener­gie­pis­to­le.
    Er be­saß einen ei­för­mig nach oben zu­lau­fen­den, völ­lig kah­len Kopf. Die großen Au­gen wur­den von ei­ner ver­form­ten Stirn über­schat­tet. Die Far­be der Haut, der Schnitt der Au­gen und an­de­re Merk­ma­le ver­rie­ten, daß es sich um einen Asia­ten han­del­te.
    Der lin­ke Arm war et­was kür­zer als der rech­te, die lin­ke Schul­ter aus­ge­bu­ckelt.
    Das war der ge­fähr­li­che Hi­ros­hi­ma-Mu­tant Ake­ra Si­u­to, den ich wäh­rend mei­nes letz­ten Ein­sat­zes be­kämpft hat­te. Ich hat­te die­sen grau­sa­men Men­schen mit »Ex­zel­lenz« an­re­den müs­sen, um sei­nen psy­cho­pa­thisch be­ding­ten Wut­aus­brü­chen ent­ge­hen zu kön­nen.
    Es dau­er­te ei­ni­ge Au­gen­bli­cke, bis ich die Sach­la­ge er­faß­te. Blaß und in­ner­lich ver­stört steck­te ich die Waf­fe wie­der ein.
    »Dan­ke sehr, die Vor­stel­lung ist be­en­det«, er­tön­te hin­ter mir ei­ne pol­tern­de Stim­me.
    Ge­ne­ral Re­ling trat hin­ter ei­nem Lan­de­bein des Kreu­zers her­vor. Er schi­en glän­zen­der Lau­ne zu sein.
    Wenn ich Han­ni­bal bei an­de­rer Ge­le­gen­heit in die­ser phan­tas­ti­schen Mas­ke ge­se­hen hät­te, wä­re ich wahr­schein­lich in ein schal­len­des Ge­läch­ter aus­ge­bro­chen. Be­stimmt wä­ren mir Ver­glei­che zu be­kann­ten Ver­tre­tern der Tier­welt ein­ge­fal­len, denn dies ge­hör­te nun ein­mal zu un­se­ren ewi­gen Sti­che­lei­en.
    Jetzt aber stand ich starr vor dem Klei­nen, des­sen Ge­sicht aus­drucks­los und wäch­sern wirk­te.
    Ich blick­te auf sei­nen lin­ken Arm. Er war zwei­fel­los et­was kür­zer als der an­de­re. Rauh, den Chef nicht be­ach­tend, sag­te ich:
    »Was – was ha­ben sie mit dir ge­macht, Klei­ner? Muß­te das sein?

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