Raumpatrouille Nebelwelt
geworden.
Lobral beobachtete mich mit einem etwas unglücklichen Gesichtsausdruck.
»Großartig, meinen Sie nicht auch?« äußerte er nach einer Weile. »Wenn ich wüßte, wie das alles funktioniert, wäre mir wesentlich wohler. Ich bin nicht mehr als ein Knopfdrücker und Schalterbeweger, der bei jeder erforderlichen Maßnahme Blut schwitzt, daß auch alles klappt.«
Er deutete auf die Haupt-Synchronautomatik, die ihre Meßwerte in der Form von geometrisch aufgeteilten Farbsymbolen bekanntgab. Wenn Zahlen erschienen, waren sie nach dem Zweiersystem aufgeschlüsselt.
»Vielleicht weiß mein Urenkel, was er mit einem Knopfdruck veranlaßt«, fügte Lobral seinen Worten hinzu. »Ich werde das nicht mehr lernen, weil es einfach keine Lehrmeister gibt.«
Ich antwortete mit einem nichtssagenden Brummlaut und erhob mich. Es wurde Zeit. Wir waren nicht an Bord gekommen, um wissenschaftliche Abhandlungen über unser katastrophales Unvermögen im Erfassen dieser Übertechnik auszuarbeiten.
»Bleiben Sie hier, Lobral, und passen Sie auf, soweit es Ihnen möglich ist. Leider konnten wir kein irdisches Raumschiff benutzen. Wir müssen in wenigen Stunden am Ziel sein. Die Einsatzvorbereitungen haben schon zuviel Zeit verschlungen.«
Er nickte nur. Schnell verließ ich die Zentrale. Ich war froh, als ich die sinnverwirrende Fülle der Kontroll- und Anzeigegeräte nicht mehr sah. Ich saß ohnehin davor wie ein Schimpanse in der Schaltzentrale eines modernen Atomkraftwerkes. So lagen die Verhältnisse.
Die große Messe des Kreuzers bot den fünfzig Besatzungsmitgliedern bequem Platz.
Als ich eintrat, verstummten die Gespräche. Das wissenschaftliche Team unter Samys Führung war ebenfalls anwesend. Wir hatten alles an Bord, was zur Durchführung des gewagten Unternehmens erforderlich war.
Hannibal und ich waren genau informiert. Er hatte die neuesten Ergebnisse per Kurier auf der Henderwon-Insel erhalten. Ich hatte direkt an den zahllosen Stabsplanungen teilgenommen.
Die anderen Offiziere und Mannschaften waren nur weitläufig orientiert. Aus Zeitmangel hatten wir darauf verzichten müssen, sie noch vor dem Start mit den unangenehmen Dingen vertraut zu machen.
Ich begann so unkonventionell, wie es ein solches Kommandounternehmen vorschrieb.
»Was auf Venus geschehen ist, wissen Sie bereits. Wir sind über die wahren Verhältnisse auf dem zweiten Planeten so geschickt getäuscht worden, daß die Venusdivision unter Brigadegeneral Minhoe in ihr Verderben flog. Wir haben etwa fünftausend Gefallene zu beklagen.«
Ich musterte die Männer der Reihe nach. Die Gesichter waren ernst, teilweise sehr nachdenklich.
Ich fuhr fort:
»Präzise Einzeldaten erhalten Sie schriftlich. Es ist alles vorbereitet. Jeder von Ihnen hat seine Aufgabe. Ich erwähne hier nur die wesentlichen Dinge.
Es ist erwiesen, daß die venusischen Intelligenzen unsere Meßgeräte nicht nach Belieben verstellt haben können. Wenigstens ein irdischer Wissenschaftler muß im Spiel sein. Leider haben die letzten Großunternehmen der GWA den Beweis erbracht, daß es immer verbrecherische Außenseiter gibt, die im Bestreben nach persönlicher Machtfülle oder Bereicherung zu Verrätern an der Menschheit werden. Der Fall ›Akera Siuto‹ war wohl der prägnanteste. Major MA-23 wird in der Maske dieses verstorbenen Mutanten in den Einsatz gehen. Ich gelte wiederum als Testpilot und Major der TESCO-Raumschiffswerke. Mein Name lautet Sherman Dolveti. In meinem Falle ist eine Maske diesmal nicht erforderlich, da man auf der Venus den echten Dolveti bestenfalls
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