Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ge­wor­den.
    Lobral be­ob­ach­te­te mich mit ei­nem et­was un­glück­li­chen Ge­sichts­aus­druck.
    »Groß­ar­tig, mei­nen Sie nicht auch?« äu­ßer­te er nach ei­ner Wei­le. »Wenn ich wüß­te, wie das al­les funk­tio­niert, wä­re mir we­sent­lich woh­ler. Ich bin nicht mehr als ein Knopf­drücker und Schal­ter­be­we­ger, der bei je­der er­for­der­li­chen Maß­nah­me Blut schwitzt, daß auch al­les klappt.«
    Er deu­te­te auf die Haupt-Syn­chron­au­to­ma­tik, die ih­re Meß­wer­te in der Form von geo­me­trisch auf­ge­teil­ten Farb­sym­bo­len be­kannt­gab. Wenn Zah­len er­schie­nen, wa­ren sie nach dem Zwei­er­sys­tem auf­ge­schlüs­selt.
    »Viel­leicht weiß mein Ur­en­kel, was er mit ei­nem Knopf­druck ver­an­laßt«, füg­te Lobral sei­nen Wor­ten hin­zu. »Ich wer­de das nicht mehr ler­nen, weil es ein­fach kei­ne Lehr­meis­ter gibt.«
    Ich ant­wor­te­te mit ei­nem nichts­sa­gen­den Brumm­laut und er­hob mich. Es wur­de Zeit. Wir wa­ren nicht an Bord ge­kom­men, um wis­sen­schaft­li­che Ab­hand­lun­gen über un­ser ka­ta­stro­pha­les Un­ver­mö­gen im Er­fas­sen die­ser Über­tech­nik aus­zu­ar­bei­ten.
    »Blei­ben Sie hier, Lobral, und pas­sen Sie auf, so­weit es Ih­nen mög­lich ist. Lei­der konn­ten wir kein ir­di­sches Raum­schiff be­nut­zen. Wir müs­sen in we­ni­gen Stun­den am Ziel sein. Die Ein­satz­vor­be­rei­tun­gen ha­ben schon zu­viel Zeit ver­schlun­gen.«
    Er nick­te nur. Schnell ver­ließ ich die Zen­tra­le. Ich war froh, als ich die sinn­ver­wir­ren­de Fül­le der Kon­troll- und An­zei­ge­ge­rä­te nicht mehr sah. Ich saß oh­ne­hin da­vor wie ein Schim­pan­se in der Schalt­zen­tra­le ei­nes mo­der­nen Atom­kraft­wer­kes. So la­gen die Ver­hält­nis­se.
    Die große Mes­se des Kreu­zers bot den fünf­zig Be­sat­zungs­mit­glie­dern be­quem Platz.
    Als ich ein­trat, ver­stumm­ten die Ge­sprä­che. Das wis­sen­schaft­li­che Team un­ter Sa­mys Füh­rung war eben­falls an­we­send. Wir hat­ten al­les an Bord, was zur Durch­füh­rung des ge­wag­ten Un­ter­neh­mens er­for­der­lich war.
    Han­ni­bal und ich wa­ren ge­nau in­for­miert. Er hat­te die neues­ten Er­geb­nis­se per Ku­ri­er auf der Hen­der­won-In­sel er­hal­ten. Ich hat­te di­rekt an den zahl­lo­sen Stabs­pla­nun­gen teil­ge­nom­men.
    Die an­de­ren Of­fi­zie­re und Mann­schaf­ten wa­ren nur weit­läu­fig ori­en­tiert. Aus Zeit­man­gel hat­ten wir dar­auf ver­zich­ten müs­sen, sie noch vor dem Start mit den un­an­ge­neh­men Din­gen ver­traut zu ma­chen.
    Ich be­gann so un­kon­ven­tio­nell, wie es ein sol­ches Kom­man­doun­ter­neh­men vor­schrieb.
    »Was auf Ve­nus ge­sche­hen ist, wis­sen Sie be­reits. Wir sind über die wah­ren Ver­hält­nis­se auf dem zwei­ten Pla­ne­ten so ge­schickt ge­täuscht wor­den, daß die Ve­nus­di­vi­si­on un­ter Bri­ga­de­ge­ne­ral Min­hoe in ihr Ver­der­ben flog. Wir ha­ben et­wa fünf­tau­send Ge­fal­le­ne zu be­kla­gen.«
    Ich mus­ter­te die Män­ner der Rei­he nach. Die Ge­sich­ter wa­ren ernst, teil­wei­se sehr nach­denk­lich.
    Ich fuhr fort:
    »Prä­zi­se Ein­zel­da­ten er­hal­ten Sie schrift­lich. Es ist al­les vor­be­rei­tet. Je­der von Ih­nen hat sei­ne Auf­ga­be. Ich er­wäh­ne hier nur die we­sent­li­chen Din­ge.
    Es ist er­wie­sen, daß die ve­nu­si­schen In­tel­li­gen­zen un­se­re Meß­ge­rä­te nicht nach Be­lie­ben ver­stellt ha­ben kön­nen. We­nigs­tens ein ir­di­scher Wis­sen­schaft­ler muß im Spiel sein. Lei­der ha­ben die letz­ten Großun­ter­neh­men der GWA den Be­weis er­bracht, daß es im­mer ver­bre­che­ri­sche Au­ßen­sei­ter gibt, die im Be­stre­ben nach per­sön­li­cher Macht­fül­le oder Be­rei­che­rung zu Ver­rä­tern an der Mensch­heit wer­den. Der Fall ›Ake­ra Si­u­to‹ war wohl der präg­nan­tes­te. Ma­jor MA-23 wird in der Mas­ke die­ses ver­stor­be­nen Mu­tan­ten in den Ein­satz ge­hen. Ich gel­te wie­der­um als Test­pi­lot und Ma­jor der TES­CO-Raum­schiffs­wer­ke. Mein Na­me lau­tet Sher­man Dol­ve­ti. In mei­nem Fal­le ist ei­ne Mas­ke dies­mal nicht er­for­der­lich, da man auf der Ve­nus den ech­ten Dol­ve­ti bes­ten­falls

Weitere Kostenlose Bücher