Raumpatrouille Nebelwelt
dem Namen nach kennen kann. Wir haben vor einem Jahr zu schnell zugeschlagen, als daß es dem auf der Erde eingedrungenen Venusmonstrum noch hätte möglich sein können, die Personenbeschreibung Dolvetis weiterzuleiten. Bekannt ist also nur der Mutant, so daß diese Maske erforderlich war.«
Ich deutete auf Hannibal, der mit gespreizten Beinen auf einem Stuhl saß und die Arme auf die Lehne gelegt hatte. Er lachte mich an.
»Der Einsatz kann in dieser Form nur von Personen mit parapsychischen Gaben durchgeführt werden, da die Venusier ausgesprochene Telepathen sind. Ich werde zusammen mit MA-23 und Sergeant Manzo starten. Der Mutant befindet sich seit Wochen in Venusnähe, wo er die Aufgabe hatte, Unterkünfte, Wohnsitze, oder wie man sonst zu den Heimen der Zellverformer sagen will, aufzuspüren. Das ist in etwa gelungen. Die Flotte der Erde ist vor dreimal vierundzwanzig Stunden über Venus angekommen. Die TESCO-Jäger werden zusammen mit den neuen Plasmakreuzern unsere Rückendeckung sein. Es soll jedoch ein offener Konflikt vermieden werden. Die Gründe sind begreiflich. Daher haben wir dafür zu sorgen, daß die Sache nach dem Schema der Wissenschaftlichen Abwehr abgewickelt wird.«
Jim Dogendal verzog zweifelnd die Lippen. Wahrscheinlich dachte er augenblicklich an die Wüsteneinöde mit all ihren Gefahren. Auch die anderen Männer schienen Bedenken zu haben.
Ich winkte ab.
»Die Planung ist einwandfrei. Sie können sich nachher damit beschäftigen. Es ist der Internationalen-Abwehr-Koalition gelungen, wesentliche Dinge festzustellen. Die Sondenmeßgeräte können nur von einer Person beeinflußt worden sein, die genau mit unseren Methoden vertraut ist. Das engt den Kreis der Verdächtigen ein. Der Betreffende mußte sich noch auf der Erde befunden haben, als die in den Fernlenkschiffen verwendeten Gerätemodelle in der Entwicklung waren. Wir hatten uns also mit einem ganz bestimmten Zeitraum zu befassen. Alle Wissenschaftler und Techniker, die je mit dem Erforschungsprogramm der Venus zu tun hatten, sind überprüft worden. Dabei ergaben sich einige Verdachtmomente, die letztlich zur Öffnung von sechsundachtzig Grabstätten führten.«
»Huh …!« äußerte Tronsskij erstaunt.
Ich nickte bestätigend.
»Sie haben richtig verstanden. Ich sagte Grabstätten! Der europäische Sicherheitsdienst überprüfte auftragsgemäß die Sterbeurkunden jener Fachleute, die in der für uns wichtigen Zeitspanne verschieden sind. Bei dieser Untersuchung ergab sich im Falle des Hochfrequenzingenieurs Dr. Miguel Estarez eine so undurchsichtige Todesursache, daß man sich gezwungen sah, das Grab zu öffnen. In dem Sarg fand sich eine Kunststoffpuppe!«
Ich wartete, bis die plötzlich aufbrandende Diskussion abklang. Ich war ähnlich überrascht gewesen, als wir die Ermittlungsergebnisse der Europäer erhielten.
»Ich bitte um Ruhe«, sagte ich laut. »Das war noch nicht alles! Wir wurden argwöhnisch und veranlaßten die erwähnte Öffnung der sechsundachtzig Gräber. Sie waren alle in Ordnung, bis auf das des Mathematikers und Kybernetikers Dr. Godwyn Hayet, der angeblich bei einem mysteriösen Flugzeugunfall tödlich verunglückt war. Wieder wurde eine Puppe gefunden. Anschließend wurde die Vergangenheit der beiden Männer genauestens durchleuchtet. Miguel Estarez arbeitete am Sondenprogramm, desgleichen Hayet. Beide hatten keinen einwandfreien Lebenswandel geführt, beide waren auch nicht tot, sondern nur spurlos verschwunden. Die angeblichen Todesfälle stimmten zeitlich fast
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