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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Blick war un­s­tet, die Stim­me klang rauh.
    »Ich ha­be mir die Sa­che über­legt. Es ge­fällt mir nicht, daß ich mei­ne lin­ke Schul­ter hin­hal­ten soll. Wer ga­ran­tiert mir da­für, daß Sie wirk­lich ge­nau tref­fen?«
    »Ja, wer tut das?« misch­te sich Ga­lo­ni ein.
    Die Schwie­rig­kei­ten hat­te ich kom­men se­hen. Rein mensch­lich wa­ren die Ängs­te die­ser Män­ner durch­aus ver­ständ­lich. Sie wuß­ten nichts vom über­ra­gen­den Aus­bil­dungs­stand ak­ti­ver GWA-Schat­ten. Ich muß­te et­was un­ter­neh­men, um die Leu­te zu be­ru­hi­gen.
    Ich sprach Han­ni­bal te­le­pa­thisch an.
    »Links von uns, in der Ecke über dem Ein­bau­schrank, hängt ei­ne Dienst­müt­ze. Triff den rechts­sei­ti­gen Sil­ber­knopf an der Schirm­be­fes­ti­gung. Ziel er­kannt?«
    »Okay«, ant­wor­te­te der Klei­ne. Mit ei­nem Griff ent­si­cher­te er sei­ne Waf­fe. Kom­ming wich flucht­ar­tig zu­rück. Angst stand in sei­nem Ge­sicht.
    »So war das nicht ge­meint, Sir«, schrie Ga­lo­ni.
    »Se­hen Sie da drü­ben die Müt­ze?« Ich deu­te­te hin. »Rechts über dem Schild ist ein klei­ner Knopf. Sie wer­den zu­ge­ben, daß er et­was klei­ner als Ih­re Schul­tern ist, oder?«
    Ich nick­te Han­ni­bal zu. Er zog mit der un­glaub­li­chen Schnel­lig­keit ei­nes Man­nes, der fünf­zehn Jah­re lang Tag für Tag ge­übt hat und von den bes­ten Fach­leu­ten der Welt ge­schult wor­den ist.
    Die Be­we­gung war nur schat­ten­haft. Ehe man die in sei­ner Hand auf­tau­chen­de Waf­fe rich­tig er­ken­nen konn­te, wur­de ein schar­fes Zi­schen hör­bar. Blen­den­de Hel­lig­keit, viel in­ten­si­ver als der Schein ei­nes Elek­tro­nen-Blitz­ge­rä­tes, zuck­te auf. Der Ener­gie­schuß aus der neu­ar­ti­gen La­ser­waf­fe dau­er­te nur ei­ne zehn­tau­sends­tel Se­kun­de.
    Dort, wo sich so­eben noch der Knopf be­fun­den hat­te, war ein qual­men­des Loch ent­stan­den. In der da­hin­ter­lie­gen­den Stahl­wand klaff­te ei­ne weiß­glü­hen­de Ver­tie­fung von dem Durch­mes­ser ei­ner Hand­flä­che. Schmel­zen­des Me­tall tropf­te an der Wand­flä­che her­un­ter, wo es ei­ni­ge Zen­ti­me­ter tiefer weiß­glü­hend er­starr­te.
    Ich eil­te her­bei, um den schmo­ren­den Kunst­stoff der Müt­ze mit den Fü­ßen aus­zu­tre­ten. Im­mer­hin hat­ten Kom­ming und Ga­lo­ni ge­nü­gend Zeit ge­habt, um den Tref­fer be­gut­ach­ten zu kön­nen.
    Die Luftrei­ni­gungs­an­la­ge der Ka­bi­ne sprang au­to­ma­tisch an. Die ät­zen­den Dämp­fe wur­den ab­ge­saugt. Fri­scher Sau­er­stoff ström­te ein. Von der nach­glü­hen­den Ein­schlags­stel­le strahl­ten Hit­ze­wel­len aus. Sonst hat­te der Strahl­schuß aus der Waf­fe kei­ne Schä­den hin­ter­las­sen.
    Ray Kom­ming schau­te sprach­los auf Han­ni­bals Rech­te. Der Klei­ne hat­te die große und klo­big wir­ken­de Pis­to­le be­reits wie­der weg­ge­steckt.
    Ri­car­do Ga­lo­ni, der als Ban­den­ver­bre­cher schon im­mer mit Waf­fen um­ge­gan­gen war, faß­te die Vor­füh­rung an­ders auf. Sei­ne dunklen Au­gen fun­kel­ten.
    »Was – was ist das für ei­ne Ka­no­ne?« stam­mel­te er atem­los. »Phan­tas­tisch! Wo gibt es so et­was zu kau­fen?«
    »Zu steh­len, woll­ten Sie sa­gen, eh?« sag­te Han­ni­bal iro­nisch.
    »Nein, be­stimmt nicht. Kann man da­mit …«
    »Ih­re Fra­gen sind un­in­ter­essant, Mr. Ga­lo­ni«, un­ter­brach ich ihn. »Wenn Sie aber wis­sen wol­len, ob man da­mit Men­schen tö­ten, Au­tos zer­schie­ßen und Pan­zer­schrän­ke auf­schnei­den kann, so darf ich das be­stä­ti­gen. Al­ler­dings wer­den Sie nie mehr Ge­le­gen­heit ha­ben, sol­che Ver­bre­chen zu be­ge­hen.«
    Ga­lo­ni sah mich heim­tückisch an. Lang­sam setz­te er sich auf sein La­ger.
    »Ei­ne La­ser-Pis­to­le«, mein­te der in­tel­li­gen­te Kom­ming. »Ba­sie­rend auf dem Prin­zip der ul­tra­ho­hen Licht­ver­stär­kung in ei­nem syn­the­ti­schen Ru­bin. An­ge­reg­te Ato­me wer­den dar­an ge­hin­dert, wie in ei­ner Ga­s­ent­la­dungs­röh­re fort­lau­fend in den Grund­zu­stand zu­rück­zu­fal­len. Im La­ser wer­den sie ge­spei­chert und durch einen Ent­la­dungs­im­puls zur schlag­ar­ti­gen Ab­ga­be ih­rer

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