Raumpatrouille Nebelwelt
Blick war unstet, die Stimme klang rauh.
»Ich habe mir die Sache überlegt. Es gefällt mir nicht, daß ich meine linke Schulter hinhalten soll. Wer garantiert mir dafür, daß Sie wirklich genau treffen?«
»Ja, wer tut das?« mischte sich Galoni ein.
Die Schwierigkeiten hatte ich kommen sehen. Rein menschlich waren die Ängste dieser Männer durchaus verständlich. Sie wußten nichts vom überragenden Ausbildungsstand aktiver GWA-Schatten. Ich mußte etwas unternehmen, um die Leute zu beruhigen.
Ich sprach Hannibal telepathisch an.
»Links von uns, in der Ecke über dem Einbauschrank, hängt eine Dienstmütze. Triff den rechtsseitigen Silberknopf an der Schirmbefestigung. Ziel erkannt?«
»Okay«, antwortete der Kleine. Mit einem Griff entsicherte er seine Waffe. Komming wich fluchtartig zurück. Angst stand in seinem Gesicht.
»So war das nicht gemeint, Sir«, schrie Galoni.
»Sehen Sie da drüben die Mütze?« Ich deutete hin. »Rechts über dem Schild ist ein kleiner Knopf. Sie werden zugeben, daß er etwas kleiner als Ihre Schultern ist, oder?«
Ich nickte Hannibal zu. Er zog mit der unglaublichen Schnelligkeit eines Mannes, der fünfzehn Jahre lang Tag für Tag geübt hat und von den besten Fachleuten der Welt geschult worden ist.
Die Bewegung war nur schattenhaft. Ehe man die in seiner Hand auftauchende Waffe richtig erkennen konnte, wurde ein scharfes Zischen hörbar. Blendende Helligkeit, viel intensiver als der Schein eines Elektronen-Blitzgerätes, zuckte auf. Der Energieschuß aus der neuartigen Laserwaffe dauerte nur eine zehntausendstel Sekunde.
Dort, wo sich soeben noch der Knopf befunden hatte, war ein qualmendes Loch entstanden. In der dahinterliegenden Stahlwand klaffte eine weißglühende Vertiefung von dem Durchmesser einer Handfläche. Schmelzendes Metall tropfte an der Wandfläche herunter, wo es einige Zentimeter tiefer weißglühend erstarrte.
Ich eilte herbei, um den schmorenden Kunststoff der Mütze mit den Füßen auszutreten. Immerhin hatten Komming und Galoni genügend Zeit gehabt, um den Treffer begutachten zu können.
Die Luftreinigungsanlage der Kabine sprang automatisch an. Die ätzenden Dämpfe wurden abgesaugt. Frischer Sauerstoff strömte ein. Von der nachglühenden Einschlagsstelle strahlten Hitzewellen aus. Sonst hatte der Strahlschuß aus der Waffe keine Schäden hinterlassen.
Ray Komming schaute sprachlos auf Hannibals Rechte. Der Kleine hatte die große und klobig wirkende Pistole bereits wieder weggesteckt.
Ricardo Galoni, der als Bandenverbrecher schon immer mit Waffen umgegangen war, faßte die Vorführung anders auf. Seine dunklen Augen funkelten.
»Was – was ist das für eine Kanone?« stammelte er atemlos. »Phantastisch! Wo gibt es so etwas zu kaufen?«
»Zu stehlen, wollten Sie sagen, eh?« sagte Hannibal ironisch.
»Nein, bestimmt nicht. Kann man damit …«
»Ihre Fragen sind uninteressant, Mr. Galoni«, unterbrach ich ihn. »Wenn Sie aber wissen wollen, ob man damit Menschen töten, Autos zerschießen und Panzerschränke aufschneiden kann, so darf ich das bestätigen. Allerdings werden Sie nie mehr Gelegenheit haben, solche Verbrechen zu begehen.«
Galoni sah mich heimtückisch an. Langsam setzte er sich auf sein Lager.
»Eine Laser-Pistole«, meinte der intelligente Komming. »Basierend auf dem Prinzip der ultrahohen Lichtverstärkung in einem synthetischen Rubin. Angeregte Atome werden daran gehindert, wie in einer Gasentladungsröhre fortlaufend in den Grundzustand zurückzufallen. Im Laser werden sie gespeichert und durch einen Entladungsimpuls zur schlagartigen Abgabe ihrer
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