Raumpatrouille Nebelwelt
Energie gezwungen. So entsteht der Laserblitz. Laser ist einer Abkürzung für den Begriff ›Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation‹, also ultrahohe Lichtverstärkung durch angeregte Atome.«
Seine Augen leuchteten triumphierend. Er schien sich auf sein Wissen ziemlich viel einzubilden.
»Soll ich jetzt Beifall klatschen?« fragte ich spöttisch. »Schön, Mr. Komming, wenn Sie über das Prinzip so gut informiert sind, werden Sie auch wissen, daß Fluchtversuche völlig sinnlos sind. Der Laserstrahl ist absolut lichtschnell. Ich würde Ihnen raten, ruhig in Ihren Sesseln sitzen zu bleiben, bis wir den Zeitpunkt für gekommen ansehen.«
»Das muß doch verdammt weh tun«, regte sich Galoni auf. »Sehen Sie mal, wie das jetzt noch schmort. Das Metall ist auch noch heiß. Und damit wollen Sie mir durch die Schulter schießen?«
»Es ist erforderlich. Sie waren doch einverstanden, oder?«
»Ja, das schon aber …«
»Schluß jetzt«, unterbrach ich ihn. »Wir handeln im Interesse der gesamten Menschheit. Sie werden übrigens kurz vor dem Einsatz schmerzstillende Injektionen erhalten, die Ihre Schultern für etwa sieben Stunden völlig unempfindlich machen. Bis dahin sind Sie von unseren Leuten längst geborgen. Der Durchschuß ist relativ klein. Die entstehenden Verbrennungen werden mit modernsten Mitteln in zwei Tagen ausgeheilt und nicht mehr zu sehen sein.«
Ich nickte den Männern kurz zu und verließ die Kabine. Hannibal folgte mir. Seine großen Augen waren nachdenklich auf die zugleitende Tür gerichtet.
»Mit denen werden wir Schwierigkeiten bekommen, ich ahne es.«
Ehe ich antworten konnte, knackte es in den überall angebrachten Lautsprechern der Rundrufanlage. Captain Lobral meldete sich aus der Zentrale, die im genauen Mittelpunkt des kugelförmigen Rumpfes eingebaut war.
»Lobral an HC-9, Venus ist klar erkennbar. Ich beginne in zwölf Minuten mit dem Bremsmanöver.«
Ich zog den Schwenkarm eines Mikrophons näher und drückte den Sprechknopf nach unten.
»Okay, verstanden. Besatzung auf Manöverstation. Dr. Snofer, was machen Ihre Triebwerke?«
Unser Chefingenieur schaltete sich ein.
»Mechanisch gesund, möchte ich sagen.«
»Danke. Wenn die Aggregate zu husten beginnen, wenden Sie sich an Samy Kulot. Er weiß vielleicht eher als Sie, wie man die Maschinen kuriert.«
Dr.-Ing. Snofer lachte. Er wußte auch, wie hilflos wir im Falle einer erforderlich werdenden Reparatur sein mußten.
Wir glitten im Antigravlift nach oben und betraten die Zentrale.
Auf den großen Bildschirmen funkelte der zweite Planet des Sonnensystems in Ballgröße. Wir rasten mit zehntausend Kilometer pro Sekunde darauf zu, und doch war uns, als stünden wir still im Raum.
8.
Brigadegeneral Edgar J. Minhoe, ein grauhaariger, zur Korpulenz neigender Mann von untersetzter Statur, musterte mich.
Er war der einzige Offizier innerhalb der Venusdivision, der über den Einsatz Bescheid wußte. Weitere Soldaten waren nicht eingeweiht worden. Wir waren nicht sicher, ob sich in den Reihen der Spezialisten Spitzel befanden. Seit dem Vorkommnis mit den beiden verschwundenen Wissenschaftlern waren wir argwöhnisch.
Minhoe war vom Flottenflaggschiff NERO mit Hilfe eines offenen Transportfahrzeuges an Bord des Marskreuzers »1418« gekommen, dessen Ankunft erhebliches Aufsehen erregt hatte.
Über Venus standen zur Zeit hundertdrei schwere Einheiten der neuen Plasmaverbände. Weitere schwerbewaffnete Schiffe waren im Anflug.
In den großen Laderäumen des Kugelkreuzers wurde der scheibenförmige Fernkampfjäger vom Typ TESCO-215-B startklar
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