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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ener­gie ge­zwun­gen. So ent­steht der La­ser­blitz. La­ser ist ei­ner Ab­kür­zung für den Be­griff ›Light Am­pli­fi­ca­ti­on by Sti­mu­la­ted Emis­si­on of Ra­dia­ti­on‹, al­so ul­tra­ho­he Licht­ver­stär­kung durch an­ge­reg­te Ato­me.«
    Sei­ne Au­gen leuch­te­ten tri­um­phie­rend. Er schi­en sich auf sein Wis­sen ziem­lich viel ein­zu­bil­den.
    »Soll ich jetzt Bei­fall klat­schen?« frag­te ich spöt­tisch. »Schön, Mr. Kom­ming, wenn Sie über das Prin­zip so gut in­for­miert sind, wer­den Sie auch wis­sen, daß Flucht­ver­su­che völ­lig sinn­los sind. Der La­ser­strahl ist ab­so­lut licht­schnell. Ich wür­de Ih­nen ra­ten, ru­hig in Ih­ren Ses­seln sit­zen zu blei­ben, bis wir den Zeit­punkt für ge­kom­men an­se­hen.«
    »Das muß doch ver­dammt weh tun«, reg­te sich Ga­lo­ni auf. »Se­hen Sie mal, wie das jetzt noch schmort. Das Me­tall ist auch noch heiß. Und da­mit wol­len Sie mir durch die Schul­ter schie­ßen?«
    »Es ist er­for­der­lich. Sie wa­ren doch ein­ver­stan­den, oder?«
    »Ja, das schon aber …«
    »Schluß jetzt«, un­ter­brach ich ihn. »Wir han­deln im In­ter­es­se der ge­sam­ten Mensch­heit. Sie wer­den üb­ri­gens kurz vor dem Ein­satz schmerz­stil­len­de In­jek­tio­nen er­hal­ten, die Ih­re Schul­tern für et­wa sie­ben Stun­den völ­lig un­emp­find­lich ma­chen. Bis da­hin sind Sie von un­se­ren Leu­ten längst ge­bor­gen. Der Durch­schuß ist re­la­tiv klein. Die ent­ste­hen­den Ver­bren­nun­gen wer­den mit mo­d­erns­ten Mit­teln in zwei Ta­gen aus­ge­heilt und nicht mehr zu se­hen sein.«
    Ich nick­te den Män­nern kurz zu und ver­ließ die Ka­bi­ne. Han­ni­bal folg­te mir. Sei­ne großen Au­gen wa­ren nach­denk­lich auf die zuglei­ten­de Tür ge­rich­tet.
    »Mit de­nen wer­den wir Schwie­rig­kei­ten be­kom­men, ich ah­ne es.«
    Ehe ich ant­wor­ten konn­te, knack­te es in den über­all an­ge­brach­ten Laut­spre­chern der Rund­ruf­an­la­ge. Cap­tain Lobral mel­de­te sich aus der Zen­tra­le, die im ge­nau­en Mit­tel­punkt des ku­gel­för­mi­gen Rump­fes ein­ge­baut war.
    »Lobral an HC-9, Ve­nus ist klar er­kenn­bar. Ich be­gin­ne in zwölf Mi­nu­ten mit dem Brems­ma­nö­ver.«
    Ich zog den Schwen­karm ei­nes Mi­kro­phons nä­her und drück­te den Sprech­knopf nach un­ten.
    »Okay, ver­stan­den. Be­sat­zung auf Ma­nö­v­er­sta­ti­on. Dr. Sno­fer, was ma­chen Ih­re Trieb­wer­ke?«
    Un­ser Chef­in­ge­nieur schal­te­te sich ein.
    »Me­cha­nisch ge­sund, möch­te ich sa­gen.«
    »Dan­ke. Wenn die Ag­gre­ga­te zu hus­ten be­gin­nen, wen­den Sie sich an Sa­my Ku­lot. Er weiß viel­leicht eher als Sie, wie man die Ma­schi­nen ku­riert.«
    Dr.-Ing. Sno­fer lach­te. Er wuß­te auch, wie hilf­los wir im Fal­le ei­ner er­for­der­lich wer­den­den Re­pa­ra­tur sein muß­ten.
    Wir glit­ten im An­ti­grav­lift nach oben und be­tra­ten die Zen­tra­le.
    Auf den großen Bild­schir­men fun­kel­te der zwei­te Pla­net des Son­nen­sys­tems in Ball­grö­ße. Wir ras­ten mit zehn­tau­send Ki­lo­me­ter pro Se­kun­de dar­auf zu, und doch war uns, als stün­den wir still im Raum.
     
     

8.
     
    Bri­ga­de­ge­ne­ral Ed­gar J. Min­hoe, ein grau­haa­ri­ger, zur Kor­pu­lenz nei­gen­der Mann von un­ter­setz­ter Sta­tur, mus­ter­te mich.
    Er war der ein­zi­ge Of­fi­zier in­ner­halb der Ve­nus­di­vi­si­on, der über den Ein­satz Be­scheid wuß­te. Wei­te­re Sol­da­ten wa­ren nicht ein­ge­weiht wor­den. Wir wa­ren nicht si­cher, ob sich in den Rei­hen der Spe­zia­lis­ten Spit­zel be­fan­den. Seit dem Vor­komm­nis mit den bei­den ver­schwun­de­nen Wis­sen­schaft­lern wa­ren wir arg­wöh­nisch.
    Min­hoe war vom Flot­ten­flagg­schiff NE­RO mit Hil­fe ei­nes of­fe­nen Trans­port­fahr­zeu­ges an Bord des Mar­s­kreu­zers »1418« ge­kom­men, des­sen An­kunft er­heb­li­ches Auf­se­hen er­regt hat­te.
    Über Ve­nus stan­den zur Zeit hun­dert­drei schwe­re Ein­hei­ten der neu­en Plas­ma­ver­bän­de. Wei­te­re schwer­be­waff­ne­te Schif­fe wa­ren im An­flug.
    In den großen La­deräu­men des Ku­gel­kreu­zers wur­de der schei­ben­för­mi­ge Fern­kampf­jä­ger vom Typ TES­CO-215-B start­klar

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