Raumpatrouille Nebelwelt
gemacht. Wir hatten die fabrikneue Maschine mitgebracht, um nicht auf die Bestände der Venusflotte angewiesen zu sein. Außerdem befanden sich an Bord unseres Diskusbootes einige Dinge, die speziell für den Einsatz bestimmt waren.
Ich trug bereits die vorgesehene Kleidung. Sie bestand aus einer grauen, farblos wirkenden, uniformähnlichen Kombination aus dem üblichen Kunstfasermaterial. Auf Brust- und Rückenteil waren breite, orangefarbene Streifen angebracht, zwischen denen man eine große, deutlich erkennbare Zahl aufgespritzt hatte.
Ich war die Nummer zwei. Hannibals Kombination war mit einer Eins gekennzeichnet, und Manzo, unser mutierter Spezialagent, war Nummer drei.
Die Kombinationen waren zweckbestimmt und daher – logisch betrachtet – vertretbar. Es war eine Sträflingskleidung, die für die Verhältnisse auf der Venus entworfen worden war.
Ober den Kombis trugen wir hochwertige Raumanzüge neuester Fabrikation, aber auch sie waren mit auffälligen Leuchtfarbensymbolen versehen.
Offiziell besaßen wir keine Waffen, so daß wir auf die üblichen Kombinationsgürtel verzichtet hatten. Unsere schweren Laserpistolen hatten wir offen in die normale Hüftverschnürung gesteckt, was ein schnelles Ziehen im Ernstfall erschwerte.
Die Spezialausrüstung aus den mikromechanischen Wunder-Werkstätten der GWA war in den Kombis untergebracht. Diesmal hatten wir besondere Sorgfalt walten lassen. Die geschickt eingebauten Gegenstände waren gegen eine Durchleuchtungsortung abgeschirmt, wozu ein neuartiger Radioplast-Kunststoff entwickelt worden war.
Hannibals Schulterhöcker, bestehend aus einem biologisch lebenden und an seinen Kreislauf angeschlossenen Zellplasmagewebe, hatte einige wichtige Utensilien aufgenommen.
Manzo, unser monströs gebauter 2,50 Meter große Mutant, trug den Rest der Notwehrwaffen am Körper. Da bereits Hannibal mit einem Höcker ausgestattet war, hatten es unsere Fachleute für ratsam gehalten, Manzos breite, gewölbte Brust in Magenhöhe »auszubauen«. Auch dort war ein mit Zelloplast verkleideter Hohlraum entstanden, der all das beinhaltete, was wir brauchen konnten.
Der Kreuzer »1418« umlief Venus auf einer Zwei-Stunden-Kreisbahn. Unter uns breiteten sich die undurchsichtigen Wolkenschleier der Nebelwelt aus. Sie bestanden zum großen Teil aus mikroskopisch feinen kristallinen Staubpartikeln, die von den ständigen Orkanen in die höchsten Schichten der Atmosphäre getragen wurden.
Die Situation war fast untragbar. Minhoes Raumjagd- und Kreuzerverbände waren vorbildlich ausgerüstet, jedoch wurde die Nachschubfrage schon akut. Wir hatten alles auf den Weg gebracht, was wir überhaupt an Transportschiffen besaßen. Dazu zählten auch die alten Raumer in Skelettbauweise, auf deren Fabrikation seit der Entwicklung des vollatomaren, leistungsfähigen Ultraplast-Triebwerks verzichtet wurde.
Niemand wußte klarer als Edgar J. Minhoe, daß ein von den Vereinten Erdvölkern erwogener Krieg gegen die Venus unter Umständen zu einer Katastrophe werden konnte.
Uns war unbekannt, über welche Waffen und Materialreserven die Venusier verfügten. Unter Umständen war die Menschheit stärker gefährdet als angenommen. So hatte der Divisionskommandeur eindringlich von einem offenen Konflikt abgeraten.
Damit war die Aufgabe der wenigen GWA-Spezialisten noch dringender geworden. Das Problem Venus-Erde bestand, also mußte es gelöst werden.
Manzo kam mit seinem schaukelnden,
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