Raumpatrouille Nebelwelt
sich barg.
Ein normaler Mensch mußte anmeßbare Impulse als Folgeprodukt seiner Überlegungen ausstrahlen. Blieben sie aber aus, so stimmte etwas nicht.
Bei Manzo und Hannibal ließ sich eine plausible Erklärung finden. Sie galten als fähige Psi-Leute, die sich einfach nicht in ihr Gehirn hineinsehen ließen. In meinem Falle konnten solche Fähigkeiten nicht zugegeben werden. Es wäre aufgefallen.
Also hatte ich eine stichhaltige Erklärung zu finden, weshalb ich parapsychisch »taub« war. Wir hatten uns darauf vorbereitet; mein Schädel war ebenfalls präpariert. Die beiden vernarbten Brandwunden dicht oberhalb der Schläfen waren nicht zu übersehen. Sie stammten angeblich von einem Detektorverhör in den Spezialabteilungen der GWA. Dabei war mein Gehirn geschädigt worden.
Bei meinem letzten Einsatz war mir diese Schilderung abgenommen worden. Andernfalls wäre der echte Hiroshima-Mutant nicht zu besiegen gewesen.
Wie die Venusier das auffaßten, war eine andere Frage. Auf alle Fälle mußte ich bei der gleichen Beweisführung bleiben, da wir nicht wußten, ob Dolvetis Personenbeschreibung jemals bis zur Venus gelangt war.
Ich blockte also weiterhin ab, ließ aber meinen Empfängerteil weit geöffnet. Ich hörte alles, was sich mit meiner neuen, noch nicht vollendeten Gabe überhaupt hören ließ.
So registrierte ich eine Vielzahl von Gedankenimpulsen, die anscheinend zwischen Unbekannten gewechselt wurden.
In dem weiten Talkessel war es fast windstill. Das Licht reichte noch aus, um die Umgebung zu erkennen. Wir konnten bestenfalls zwanzig bis dreißig Kilometer von dem ursprünglichen Landeplatz entfernt sein.
Woher war aber dann das mächtige Strahlgeschütz gekommen, das so dicht bei unserer Felsdeckung aus dem Boden auftauchte? Eine Idee überfiel mich mit solcher Heftigkeit, daß ich beinahe eine Bruchlandung gebaut hätte.
Die Untergrundanlagen mußten riesenhaft sein. Wahrscheinlich gab es zu der Geschützstellung Verbindungswege. Wenn meine Überlegungen und Mutmaßungen richtig waren, mußte es sich um ein Fort oder eine Festung handeln, die man hier am Südpol des Planeten angelegt hatte. Wahrscheinlich umgaben die Anlagen kreisförmig einen Kommandokern mit Wohnbezirken und Kontrollstationen. Wenn das zutraf, warf sich die Frage auf, wer das alles erbaut hatte und zu welchem Zweck.
»Aufpassen, da hinein«, sagte Toppers warnend. Er hatte meine Geistesabwesenheit nicht bemerkt.
Etwa fünfzig Meter entfernt hatte sich der Boden zu einem kreisförmigen Luk geöffnet. Es war ein Schleusenschacht, wie ich ihn viele Male nahe der Marsstadt Zonta auf dem irdischen Mond gesehen hatte. Da wurde mir endgültig klar, daß entweder die ausgestorbenen Marsianer oder deren ehemalige Gegner, die denebischen Invasoren, diese Festung angelegt hatten. Der Gedanke setzte sich in meinem Gehirn fest, als wäre er bereits das Produkt einer beweiskräftigen Untersuchung.
Ich brachte den Jäger mit vorsichtigen Impulsstößen über die leuchtende Öffnung und ließ ihn absinken.
Plötzlich klang eine Stimme aus dem Empfängerteil der Funksprechanlage.
»In Ordnung, schalten Sie die Triebwerke ab. Ich übernehme Sie mit Antigravfeldern.«
Die Erklärung wurde in einwandfreiem Englisch abgegeben. Obwohl ich auf die Anwesenheit von Menschen vorbereitet war, gaben mir die Worte einen Schock.
Wir wurden von dem Antigravitationsfeld angesaugt und in schwerelosem Zustand nach unten gezogen. Es ging weit in den Boden hinein. Die zurückgelegte Strecke konnte ich nur schätzen, aber es waren mindestens
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