Raumpatrouille Nebelwelt
geschütztes Raumschiff gehandelt hätte, wären die Jäger in wenigen Augenblicken zerpulvert gewesen. Die sind wohl schön darauf reingefallen, wie?«
Dieser Bursche hatte durchaus recht, wenn er von einer technischen Großmacht sprach.
Wenn die Venusier mit Unterstützung gutausgebildeter Menschen losschlugen, hatten wir kaum noch eine Chance. Unsere Raumschiffahrt war noch nicht hoch genug entwickelt, um einem Aufgebot von tausend schweren Kampfschiffen Einhalt gebieten zu können. Ich wußte nur zu genau, welche Kampfkraft in dem alten Marskreuzer steckte. Er allein wäre mit der gesamten irdischen Flotte fertiggeworden. Was sollte geschehen, wenn plötzlich zahllose und gutgeführte Raumschiffe auftauchten?
Verzweifelt bemühte ich mich, nicht länger darüber nachzudenken. Ich wußte, daß es von nun an um unsere Haut ging. Wahrscheinlich war es General Wassilij Nikolajew gewesen, der diesen Plan ausgeklügelt hatte. Andernfalls hätten die Venusier schon vor vielen hundert Jahren in dem von Toppers erwähnten Sinne zuschlagen und die Menschheit versklaven können.
Sie hatten es nicht getan, bis die Menschen gekommen waren! Erst sie hatten die Monstren auf diesen Gedanken gebracht oder wenigstens dafür gesorgt, daß eine ähnliche, bisher aber immer wieder aufgeschobene Absicht in ein akutes Stadium trat.
Mein Jäger kam mit wippenden Federbeinen zum Stillstand. Rechts und links von dem Abstellplatz ragten die Rümpfe der großen Raumschiffe empor. Sie besaßen alle Diskusform, doch durchmaßen die größten Typen in der kurzen Achse mindestens dreißig Meter.
Das war viel; bestimmt aber zuviel für die irdische Menschheit, die es eben erst aus eigenen Kräften geschafft hatte, das reine Atomstrahltriebwerk zu entwickeln und einen Andruckabsorber nach den Angaben eines nichtirdischen Wissenschaftlers zu bauen.
10.
Vor etwa einer Stunde hatte ich einen kurzen und kaum verständlichen Telepathie-Impuls Hannibals aufgefangen.
»Vorsicht, Kleiderkontrolle!« hatte er durchgegeben.
Von da an war mir klargeworden, daß man uns zwar mit offenen Armen aufgenommen hatte, daß das aber noch nicht als wirklicher Vertrauensbeweis zu bewerten war.
Wenn Wassilij Nikolajew nicht gewesen wäre, hätte ich mir keine großen Sorgen gemacht. So aber hatten wir es mit einem Mann zu tun, der mit allen Schlichen und Winkelzügen der Geheimdiensttätigkeit vertraut war.
Sein erster Gegenschlag bestand in der Aufforderung zur Ablieferung unserer Raumanzüge, die ebenso wie die düstergrauen Kombinationen mit Sträflingsnummern und orangefarbenen Leuchtstreifen bemalt waren.
Manzo und ich hatten andere Kleidungsstücke erhalten. Sie glichen unseren Kombis in Schnitt und Ausführung, nur lagen sie noch enger am Körper an, als wir es gewohnt waren.
Für Manzos hünenhafte Gestalt hatte man anscheinend in aller Eile und nur nach Augenmaß einen Anzug geklebt. Die Schweißnähte waren noch frisch, und der Geruch von Kunstfaser-Bindemitteln haftete dem Material an. Immerhin paßte er dem Mutanten einigermaßen.
Als unsere Kombis von drei bewaffneten Männern unter Toppers Führung abgeholt wurden, hatte ich dem Chef der GWA und unseren Logisten aus tiefster Seele gedankt.
Wenn wir uns dazu hätten verleiten lassen, in gewohnter Weise auch die Uniformen als Versteck für unsere mikromechanischen Einsatzgegenstände zu verwenden, wären wir jetzt schon verraten gewesen.
Wenn die Dinge von niemand sonst entdeckt worden wären: Nikolajew hätte sie gefunden! Mit solchen Tricks war er zu sehr vertraut, um auf die
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