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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er laut zu Ni­ko­la­jew, der sich die Ver­let­zun­gen eben­falls an­sah.
    Ich preß­te die Zäh­ne zu­sam­men, als sein brei­tes Ge­sicht in mei­nem Blick­feld auf­tauch­te. Die vier Mons­tren stan­den am Fußen­de des Ti­sches. Trotz all mei­ner Er­re­gung und na­tür­li­chen Angst über­rasch­te mich ein Ge­dan­ke. Sah es nicht so aus, als wür­den die Un­ge­heu­er von Ni­ko­la­jew Be­feh­le ent­ge­gen­neh­men? Wie ver­ein­bar­te sich das mit un­se­rer Ver­mu­tung, nach der die Men­schen den Ve­nu­si­ern un­ter­ste­hen soll­ten?
    Der Ge­ne­ral schab­te mit den Fin­ger­nä­geln über die Nar­ben. Ich stöhn­te ver­hal­ten.
    »Na­nu, die schei­nen wirk­lich echt zu sein!« sag­te er über­rascht.
    »Dach­ten Sie, sie wä­ren aus Gum­mi?« schrie ich. »Sir, was soll das? Ake­ra hat mir ver­si­chert, wir wä­ren hier gut auf­ge­ho­ben. Sir, das kön­nen Sie doch nicht ma­chen! Neh­men Sie die­se – Din­ger weg.«
    Ich starr­te zu den Zell­ver­for­mern hin­über, in de­ren Macht es lag, mei­nen Kör­per zu über­neh­men.
    Ni­ko­la­jew schau­te sin­nend auf mich hin­un­ter. Noch­mals be­rühr­te er die schlecht ver­heil­ten Wun­den.
    »Wo­her stammt das?«
    »Das wis­sen Sie doch schon, Sir«, keuch­te ich, ge­gen den Druck der An­schnall­bän­der an­kämp­fend. »Fra­gen Sie Ake­ra oder Man­zo. Ich wur­de von der GWA vier­mal im De­tek­tor ver­hört. Es wur­de je­des­mal schlim­mer.«
    »Was woll­te man von Ih­nen?«
    Ich schluck­te laut hör­bar. Schweiß­per­len ran­nen in mei­ne Au­gen.
    »Ich soll­te sa­gen, wo­hin ich den von mir ge­stoh­le­nen TES­CO-Jä­ger hät­te brin­gen sol­len. Ich wuß­te aber nur, daß ich mit Schimp­feng zur Ve­nus soll­te. Mehr konn­te ich nicht ver­ra­ten – was mir die GWA nicht glaub­te. Man woll­te ge­naue An­ga­ben über den Lan­de­platz, Flug­vor­be­rei­tun­gen, Kurs und im­mer wie­der Da­ten über die Lan­dung auf Ve­nus. Ich konn­te tat­säch­lich nichts aus­sa­gen, und so wur­de ich im­mer wie­der zum De­tek­tor­ver­hör …«
    »Und dann?«
    Ich stieß Ver­wün­schun­gen aus und rüt­tel­te im­mer hef­ti­ger an den Fes­seln.
    »Und dann?« wie­der­hol­te der Ge­ne­ral ge­dul­dig.
    »Sie brann­ten mir bald das Ge­hirn aus dem Schä­del«, sag­te ich wie er­schöpft. »Nach dem vier­ten Ver­hör wur­de ich be­sin­nungs­los. Als ich wie­der auf­wach­te, schrie ich vor Kopf­schmer­zen. Es dau­er­te ta­ge­lang, bis es nachließ.«
    »Wur­den Ih­re Wun­den be­han­delt?«
    »Ja, man ist im GWA-Zen­trum sehr hu­man«, lach­te ich sar­kas­tisch. »Wenn aber Man­zo nicht ge­we­sen wä­re, hät­te ich es nicht über­stan­den. Jetzt fra­gen Sie mich aber nicht, wie er es ge­macht hat. Er ist ein Te­le­path, der wahr­schein­lich mit an­de­ren Me­tho­den an mei­ner Hei­lung mit­wirk­te. Was wol­len Sie jetzt noch wis­sen?«
    Er lach­te.
    »Nichts mehr, vie­len Dank.«
    »Ich kann die Aus­sa­gen be­stä­ti­gen«, fiel Han­ni­bal ein. »Ich wün­sche nicht, daß mein Mit­ar­bei­ter der­art be­han­delt wird, Ge­ne­ral!«
    »Na­tür­lich, na­tür­lich, Ex­zel­lenz«, ent­geg­ne­te Ni­ko­la­jew fast herz­lich. Sein spöt­ti­scher Un­ter­ton war nicht zu über­hö­ren. Er nahm den an­geb­li­chen Hi­ros­hi­ma-Mu­tan­ten nicht ernst.
    »Im­mer­hin ha­be ich hier den Be­fehl, nicht wahr? Ich ha­be über die Si­cher­heits­maß­nah­men zu ent­schei­den. Sie möch­ten doch auch nicht von ei­nem ir­di­schen GWA-Kom­man­do ge­faßt und ab­ge­ur­teilt wer­den, oder?«
    »Das ver­steht sich von selbst. Sie re­den je­doch über Din­ge, von de­nen Sie nichts ver­ste­hen! Dol­ve­ti un­ter­lag ei­ner pa­ra­psy­chi­schen, mit tech­ni­schen Mit­teln durch­ge­führ­ten Be­fra­gung. Ma­schi­nen sind aber nie­mals fein­füh­lig. Das Ver­hör wur­de zu spät ab­ge­bro­chen. Die Schä­di­gung sei­nes Ge­hirns war be­reits er­folgt.«
    Ich be­merk­te sehr deut­lich Pa­raim­pul­se. Han­ni­bal stand mit den Ve­nu­si­ern in Ver­bin­dung. Er bat um die Be­stä­ti­gung sei­ner Er­klä­run­gen.
    »Es mag sein«, wur­de ihm geant­wor­tet. Dem­nach wuß­ten die Un­heim­li­chen ge­nau, was sich in dem Raum ab­spiel­te.
    Se­kun­den

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