Raumpatrouille Nebelwelt
er laut zu Nikolajew, der sich die Verletzungen ebenfalls ansah.
Ich preßte die Zähne zusammen, als sein breites Gesicht in meinem Blickfeld auftauchte. Die vier Monstren standen am Fußende des Tisches. Trotz all meiner Erregung und natürlichen Angst überraschte mich ein Gedanke. Sah es nicht so aus, als würden die Ungeheuer von Nikolajew Befehle entgegennehmen? Wie vereinbarte sich das mit unserer Vermutung, nach der die Menschen den Venusiern unterstehen sollten?
Der General schabte mit den Fingernägeln über die Narben. Ich stöhnte verhalten.
»Nanu, die scheinen wirklich echt zu sein!« sagte er überrascht.
»Dachten Sie, sie wären aus Gummi?« schrie ich. »Sir, was soll das? Akera hat mir versichert, wir wären hier gut aufgehoben. Sir, das können Sie doch nicht machen! Nehmen Sie diese – Dinger weg.«
Ich starrte zu den Zellverformern hinüber, in deren Macht es lag, meinen Körper zu übernehmen.
Nikolajew schaute sinnend auf mich hinunter. Nochmals berührte er die schlecht verheilten Wunden.
»Woher stammt das?«
»Das wissen Sie doch schon, Sir«, keuchte ich, gegen den Druck der Anschnallbänder ankämpfend. »Fragen Sie Akera oder Manzo. Ich wurde von der GWA viermal im Detektor verhört. Es wurde jedesmal schlimmer.«
»Was wollte man von Ihnen?«
Ich schluckte laut hörbar. Schweißperlen rannen in meine Augen.
»Ich sollte sagen, wohin ich den von mir gestohlenen TESCO-Jäger hätte bringen sollen. Ich wußte aber nur, daß ich mit Schimpfeng zur Venus sollte. Mehr konnte ich nicht verraten – was mir die GWA nicht glaubte. Man wollte genaue Angaben über den Landeplatz, Flugvorbereitungen, Kurs und immer wieder Daten über die Landung auf Venus. Ich konnte tatsächlich nichts aussagen, und so wurde ich immer wieder zum Detektorverhör …«
»Und dann?«
Ich stieß Verwünschungen aus und rüttelte immer heftiger an den Fesseln.
»Und dann?« wiederholte der General geduldig.
»Sie brannten mir bald das Gehirn aus dem Schädel«, sagte ich wie erschöpft. »Nach dem vierten Verhör wurde ich besinnungslos. Als ich wieder aufwachte, schrie ich vor Kopfschmerzen. Es dauerte tagelang, bis es nachließ.«
»Wurden Ihre Wunden behandelt?«
»Ja, man ist im GWA-Zentrum sehr human«, lachte ich sarkastisch. »Wenn aber Manzo nicht gewesen wäre, hätte ich es nicht überstanden. Jetzt fragen Sie mich aber nicht, wie er es gemacht hat. Er ist ein Telepath, der wahrscheinlich mit anderen Methoden an meiner Heilung mitwirkte. Was wollen Sie jetzt noch wissen?«
Er lachte.
»Nichts mehr, vielen Dank.«
»Ich kann die Aussagen bestätigen«, fiel Hannibal ein. »Ich wünsche nicht, daß mein Mitarbeiter derart behandelt wird, General!«
»Natürlich, natürlich, Exzellenz«, entgegnete Nikolajew fast herzlich. Sein spöttischer Unterton war nicht zu überhören. Er nahm den angeblichen Hiroshima-Mutanten nicht ernst.
»Immerhin habe ich hier den Befehl, nicht wahr? Ich habe über die Sicherheitsmaßnahmen zu entscheiden. Sie möchten doch auch nicht von einem irdischen GWA-Kommando gefaßt und abgeurteilt werden, oder?«
»Das versteht sich von selbst. Sie reden jedoch über Dinge, von denen Sie nichts verstehen! Dolveti unterlag einer parapsychischen, mit technischen Mitteln durchgeführten Befragung. Maschinen sind aber niemals feinfühlig. Das Verhör wurde zu spät abgebrochen. Die Schädigung seines Gehirns war bereits erfolgt.«
Ich bemerkte sehr deutlich Paraimpulse. Hannibal stand mit den Venusiern in Verbindung. Er bat um die Bestätigung seiner Erklärungen.
»Es mag sein«, wurde ihm geantwortet. Demnach wußten die Unheimlichen genau, was sich in dem Raum abspielte.
Sekunden
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