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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ein­fachs­ten Nach­for­schun­gen zu ver­zich­ten.
    Das war vor ei­ner Stun­de ge­we­sen! Seit­dem hat­te ich von Han­ni­bal nichts mehr ge­hört, was uns ein­deu­tig be­wies, wie ge­fähr­lich ei­ne te­le­pa­thi­sche Ver­stän­di­gung hier un­ten war. Art­schei­nend la­gen die gleich­ar­tig be­gab­ten Zell­ver­for­mer auf der Lau­er. Ich wuß­te es nicht ge­nau.
     
    Vor ei­ni­gen Mi­nu­ten hat­te man mich ab­ge­holt. Of­fen­bar war die pein­lich ge­naue Un­ter­su­chung un­se­rer Klei­dungs­stücke be­en­det. Jetzt kam ich an die Rei­he, denn ich paß­te nicht in das all­ge­mei­ne Sche­ma.
    Mein geis­ti­ger Ab­wehr­block war zu auf­fäl­lig. Na­tür­lich hat­te sich Ni­ko­la­jew et­was da­bei ge­dacht, als er mich so­zu­sa­gen ver­haf­ten ließ. Ich hat­te be­reits er­kannt, daß der mi­li­tä­ri­sche Auf­wand in die­ser rie­si­gen Höh­len­stadt aus­schließ­lich dem ehe­ma­li­gen Ab­wehr­chef der Ro­ten Ar­mee zu­zu­schrei­ben war.
    Er war ein zwie­späl­ti­ger Cha­rak­ter; schlecht durch­schau­bar und ge­fähr­li­cher als ei­ne ge­reiz­te Klap­per­schlan­ge.
    Man hat­te mich in ei­nem kunst­stoff­ver­klei­de­ten Vor­raum war­ten las­sen. Drei Män­ner aus Ni­ko­la­jews Wach­kom­man­do hat­ten mei­ne Fra­gen un­be­ant­wor­tet ge­las­sen. Da­für aber re­de­ten ih­re fremd­ar­ti­gen Auf­lö­sungs­waf­fen ei­ne um so deut­li­che­re Spra­che.
    Wei­ter vorn be­merk­te ich ei­ne stäh­ler­ne Schie­be­tür. Meh­re­re Kon­trol­lam­pen wa­ren über dem So­ckel an­ge­bracht. Wenn mich nicht al­les täusch­te, han­del­te es sich da­bei um das äu­ße­re Schott ei­ner Luft- oder Kli­ma­sch­leu­se.
    Mei­ne Pis­to­le hat­te ich eben­falls ab­ge­ben müs­sen. So saß ich al­lein und von drei Wäch­tern be­droht in ei­nem Zim­mer, des­sen kah­le Wän­de er­drückend wirk­ten.
    Ich ver­such­te in al­ler Ru­he nach­zu­den­ken. Das war an­ge­sichts der töd­li­chen Waf­fen und pa­ra­psy­chi­schen Im­pul­se, die lau­fend auf mich ein­dran­gen, gar nicht so ein­fach.
    Ich wuß­te, daß sich hin­ter der Stahl­tür das Un­heim­li­che ver­barg. Dort muß­ten sich meh­re­re Mons­tren auf­hal­ten, de­nen ich an­schei­nend aus­ge­lie­fert wer­den soll­te.
    Ich war mir dar­über klar, daß mein Wil­lens­block zur Ab­schir­mung mei­ner Be­wußt­seinsim­pul­se nicht be­son­ders stark war. Ich war noch kein Meis­ter auf dem Ge­biet der über­sinn­li­chen Küns­te.
    Da­ge­gen trös­te­te mich aber der Ge­dan­ke an die vor Jah­ren er­folg­te Ge­hirn­ope­ra­ti­on, bei der ein Ner­ven­strang durch­trennt wor­den war. Wahr­schein­lich ga­ran­tier­te das ei­ne bes­se­re Ab­schir­mung, als ich sie je­mals be­wußt er­zeu­gen konn­te.
    Ich ent­schloß mich da­her, trotz der in der Nä­he wei­len­den Ve­nu­sier ei­ne Nach­richt ab­zu­set­zen; die ers­te seit der Lan­dung.
    Ich sprach die Pos­ten noch­mals an. Als ich wie­der kei­ne Ant­wort er­hielt, gähn­te ich, streck­te die Bei­ne von mir und lehn­te mich auf der Sitz­bank zu­rück.
    »Okay, dann ge­stat­ten Sie wohl, daß ich ei­ni­ge Mi­nu­ten schla­fe«, sag­te ich iro­nisch. »Ich ha­be schon al­ler­hand hin­ter mir.«
    Sie starr­ten mich an, oh­ne et­was zu er­wi­dern.
    Ich schloß die Au­gen und be­gann so­fort mit mei­ner Kon­zen­tra­ti­on. Man wür­de mir si­cher­lich nicht mehr viel Zeit las­sen.
    Als ich in­ner­lich ru­hi­ger wur­de und mein Atem fla­cher ging, öff­ne­te ich weit mei­ne Pa­ra­sin­ne und dach­te in­ten­siv:
    »Ki­ny, hörst du mich? Ki­ny, mel­den.«
    Schon nach dem zwei­ten Im­puls schal­te­te sich die tüch­ti­ge Te­le­pa­thin ein. Ih­re Psi­stim­me ver­nahm ich so deut­lich, als hät­te sie dicht vor mir ge­stan­den.
    »Ich hö­re. Was ist?« ant­wor­te­te sie knapp. Sie wuß­te auch, daß ei­ne Sen­dung aus die­ser Um­ge­bung schwer­wie­gen­de Fol­gen ha­ben konn­te.
    »Ei­ne Un­ter­su­chung steht be­vor. Ab­len­ken! Ei­ne H-Bom­be von fünf Me­ga­ton­nen zehn Ki­lo­me­ter nörd­lich der Lan­dungs­stel­le ab­wer­fen.«
    »Wann?«
    »In zehn Mi­nu­ten, En­de.«
    Ich brach das un­heim­li­che Ge­spräch ab. Lang­sam öff­ne­te

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