Raumpatrouille Nebelwelt
Gleichzeitig riß ich den großen Moluk-Strahler von der Schulter.
Nikolajew hatte gegen den Spezialagenten MA-23 keine Chance, obwohl Hannibal so klein und schmächtig wirkte. Auch Toppers und Leutnant Fantos kamen nicht mehr dazu, von ihren Waffen Gebrauch zu machen. Sie hatten dicht neben Manzo gestanden.
Ich vernahm einen erstickten Schrei. Zwei Beinpaare tauchten in meinem Blickfeld auf, als ich mich in liegender Stellung umdrehte, um den Energiestrahler in Schußposition zu bringen.
Manzo hatte die beiden Verräter an der Menschheit einfach mit je einer Hand ergriffen und schleuderte sie weit ausholend durch die Luft. Die Männer fielen zu Boden und blieben reglos liegen.
Vier Meter von mir entfernt klang Nikolajews Stimme auf. Er wirbelte durch Hannibals Schulterwurf durch die Luft und stürzte so schwer nieder, daß er unfähig war, noch eine Bewegung zu machen. Manzo betäubte ihn vorsichtshalber noch mit einem Schlag gegen das Kinn.
Von da an lief unser Unternehmen mit der Präzision eines Uhrwerks ab. Kurze Zurufe genügten, um die Kollegen wissen zu lassen, was nun zu tun war.
In den Lautsprechern wurde die Stimme des »Großmächtigen« hörbar. Die Gehirne schrien Anweisungen, die tausend Meter weiter oben wohl kaum schnell genug verstanden werden konnten. Trotzdem wurde es allerhöchste Zeit.
Weit hinten, schon mehr als zweihundert Meter entfernt, erkannte ich die im Licht glitzernden Stahltore zum Vorraum des »Großmächtigen«. Ich riß den Strahler an die Schulter, schaltete die Fokusverstellung auf Wert III und zog ab.
Ein blaues Flimmern entstand vor der Mündung. Mit Lichtgeschwindigkeit eilten die Molukimpulse durch den Stollen und trafen die Schotte. Sie lösten sich langsam auf. Ich streute sie an den Rändern ab, bis ich sicher war, die im Fels verankerten Gleitschienen teilweise zerstört zu haben. Damit war dieser Ausgang versperrt.
Hannibal rannte an mir vorbei. In seiner Hand glänzte eine Mikrobombe. Manzos Uniform war über der Magengegend aufgerissen. Sein Körperbehälter klaffte weit auf. In den mit höchster Präzision gefertigten Spezialhalterungen hingen unsere Einsatzwaffen.
Ich sprang hoch und eilte dem Kleinen nach. Ich wußte, daß er das etwa vierzig Meter zurückliegende Tor zum Kraftwerk II erreichen wollte.
Im Laufen schrie ich Manzo zu:
»Zurück zum Aufzug, Schacht zerstören und eine Bombe hineinlegen!«
Er verstand. Hastig setzte er seinen unförmigen Körper in Bewegung.
Als ich zusammen mit Hannibal das riesige Tor erreichte, begannen die Alarmpfeifen zu schrillen. Jetzt wußte man in den oberen Sohlen der Festung, daß hier unten etwas nicht stimmte. Die Befehle des »Großmächtigen« drangen nach wie vor aus den Lautsprechern. Dann verstummten sie plötzlich.
Die Geräte in der unteren Sohle waren abgeschaltet worden, um uns im Ungewissen über die eingeleiteten Maßnahmen zu lassen.
»Langsam«, rief ich Hannibal zu, der eben in den domartigen Saal hineinrennen wollte. »Draußen bleiben! Da drinnen wird mit Millionen Volt gearbeitet.«
»Die Bombe muß rein«, sagte der Kleine und rang nach Luft.
Ich zerrte ihn an den Schultern zurück. Ein auf Raupenketten laufender Spezialroboter walzte durch den Hauptgang. Langsam schwenkte er ein, um im Tor zu verschwinden. Das war die Gelegenheit!
»An der Maschine befestigen, los schon!«
Hannibal verstand. Mit einigen Sätzen eilte er zu dem Roboter hinüber und drückte die Magnethalterung unter eine vorstehende Kante.
Wir warteten, bis der Arbeitsroboter um wenigstens zwanzig Meter in der Halle war. Ehe er in einen breiten Gang zwischen den dort aufgestellten Reaktoren
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