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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kön­nen. Das war ei­ne ty­pisch de­ne­bi­sche Kon­struk­ti­on, in der all das er­hal­ten war, was die Su­per­tech­nik die­ser In­tel­li­gen­zen in Jahr­tau­sen­den er­schaf­fen hat­te.
    Han­ni­bal über­prüf­te den Kom­pakt­tor­nis­ter sei­nes Raum­an­zu­ges.
    »So­gar be­triebs­klar«, mein­te er wie ver­wun­dert. »Sau­er­stoff in großen Men­gen, Ener­gie scheint auch vor­han­den zu sein.«
    »Ein Klein­mei­ler, un­er­schöpf­lich«, be­stä­tig­te Top­pers so zu­frie­den, als hät­te er die­se Wun­der­wer­ke per­sön­lich ent­wi­ckelt.
    Wir mar­schier­ten wei­ter. Ni­ko­la­jew schi­en sich da­zu ent­schlos­sen zu ha­ben, uns nach Her­zens­lust re­den zu las­sen. Er da­ge­gen schritt in kor­rek­ter Hal­tung aus.
    Die ers­ten Rie­sen­to­re rechts und links des wei­ten Tun­nels tauch­ten auf. Es gä­be hier drei Kraft­wer­ke, er­klär­te Fan­tos. Je­des ein­zel­ne wür­de ge­nü­gen, um den ge­sam­ten Strom­bedarf der Fes­tung zu de­cken.
    Ich ris­kier­te es, im Vor­über­ge­hen einen Blick in ei­ne sol­che Hal­le zu wer­fen.
    Ich ent­deck­te die glei­chen Mam­mut­mei­ler, wie sie auch in der Mond­stadt Zon­ta zu fin­den wa­ren. In die­ser Hal­le stan­den et­wa drei­ßig Stück. Die an­ge­schlos­se­nen Um­for­mer mach­ten einen oh­ren­be­täu­ben­den Lärm. Die ton­nen­för­mi­gen Groß­re­ak­to­ren da­ge­gen lie­fen fast laut­los.
    Fünf­zig Me­ter wei­ter tauch­te die nächs­te Bo­gen­tür auf. Ar­beits­ro­bo­ter al­ler Kon­struk­ti­ons­ar­ten ver­schwan­den dar­in. Die­ses Atom­kraft­werk war ab­ge­schal­tet. An­schei­nend lief au­gen­blick­lich nur je­ne Sta­ti­on, in die ich einen flüch­ti­gen Blick hin­ein­ge­wor­fen hat­te.
    Top­pers deu­te­te auf einen röh­ren­för­mi­gen Schacht, der von ei­ner di­cken Pan­zer­tür ab­ge­schlos­sen wur­de.
    »Die Ge­schütz­tun­nel«, er­klär­te er do­zie­rend. »Die Zu­gän­ge lau­fen von hier aus stern­för­mig nach al­len Rich­tun­gen. Das wer­den Sie auch noch zu se­hen be­kom­men. Nor­ma­ler­wei­se ist dort kein Mensch. Es wird al­les voll­au­to­ma­tisch ge­steu­ert.«
    Ich nick­te be­ein­druckt. Die Rie­sen­ka­no­ne war mir noch gut in Er­in­ne­rung.
    »Ge­hen wir mit nach oben?« raun­te mir Man­zo rasch zu.
    Ich schau­te mich un­schlüs­sig um, als et­was ge­sch­ah, wo­mit ich zu die­sem Zeit­punkt nicht mehr ge­rech­net hat­te. Es wä­re auch wi­der­sin­nig ge­we­sen, an­zu­neh­men, daß uns von die­ser Sei­te noch Ge­fahr droh­te.
    »Hal­ten Sie an!« dröhn­te die me­cha­ni­sche Stim­me der Ge­hir­ne aus den an­schei­nend über­all an­ge­brach­ten Laut­spre­chern.
    Was­si­lij Ni­ko­la­jew stock­te im Schritt. Lang­sam dreh­te er sich um. Sein Ge­sicht war aus­drucks­los.
    Han­ni­bals Hal­tung war plötz­lich ver­krampft. Man­zo stand breit­bei­nig und sprung­be­reit ne­ben Top­pers und Fan­tos.
    Ich da­ge­gen ahn­te, daß die kri­ti­sche Se­kun­de ge­kom­men war. Ein un­be­kann­ter Fak­tor hat­te mir die Ent­schei­dung dar­über ab­ge­nom­men, ob wir mit den At­ten­tä­tern wie­der nach oben ge­hen oder ob wir un­ten blei­ben soll­ten. Wir wur­den zum Han­deln ge­zwun­gen.
     
     

12.
     
    »Ma­jor Sher­man Dol­ve­ti, tre­ten Sie einen Schritt vor. Ich se­he Sie!«
    Ich be­folg­te die An­wei­sung. Ni­ko­la­jew mus­ter­te mich mit plötz­lich er­wach­tem Arg­wohn. Der »Groß­mäch­ti­ge« be­ging einen Feh­ler. Wenn ich an sei­ner Stel­le ge­we­sen wä­re, hät­te ich so­fort den An­griffs­be­fehl ge­ge­ben; egal, was ich Nach­tei­li­ges in Er­fah­rung ge­bracht hät­te.
    »Wie­so kommt es, daß Sie dem TES­CO-Ma­jor Sher­man Dol­ve­ti in kei­ner Wei­se glei­chen? Ei­ne so­eben ein­ge­gan­ge­ne Per­so­nen­be­schrei­bung, von mir an­ge­for­dert wäh­rend der an Ih­nen vor­ge­nom­me­nen Un­ter­su­chun­gen, sagt aus, daß Dol­ve­ti ei­ne große, schwarz­haa­ri­ge Er­schei­nung mit dunklen Au­gen und …!«
    Ich wuß­te ge­nug! Was­si­lij Ni­ko­la­jew griff zur Waf­fe, aber Han­ni­bal war schnel­ler. Ich ver­such­te nicht erst, in die Ge­scheh­nis­se ein­zu­grei­fen, son­dern warf mich so­fort zu Bo­den.

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