Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ab­schwen­ken konn­te, zer­schoß ich ihm mit dem Mo­luk-Strah­ler die rech­te Rau­pen­ket­te. So­fort be­gann er sich im Krei­se zu dre­hen. Si­re­nen­ge­heul er­tön­te. Die de­fek­te Ma­schi­ne gab Stö­rungs­alarm.
    »Und was jetzt?« er­kun­dig­te sich der Klei­ne. Wir sa­hen uns einen Au­gen­blick an. »Hin­auf kom­men wir nicht mehr. Wenn wir die Bom­ben hoch­ge­hen las­sen, sind wir im Nu ato­mi­siert. Drei La­dun­gen rei­chen völ­lig aus, um die ge­sam­te Un­ter­grund­stadt in ei­ne Höl­le zu ver­wan­deln. Wir müs­sen erst weg sein.«
    »Zu­rück, Raum­an­zü­ge an­le­gen!« rief ich Han­ni­bal ins Ohr.
    Wir spran­gen den Gang wie­der hin­un­ter.
    Ich riß Han­ni­bal die neue Uni­form von der Schul­ter, öff­ne­te sei­nen »Höcker­be­häl­ter« und nahm den ge­sam­ten Ein­satz her­aus. An­schlie­ßend war ich ihm be­hilf­lich, den fremd­ar­ti­gen Schutz­an­zug an­zu­le­gen.
    Als er ihn an­ge­zo­gen hat­te, kam Man­zo an. Er keuch­te schwer.
    »Okay, Sir«, rief er mir zu. »Ich ha­be die Bom­be an ei­ner Füh­rungs­schie­ne des Lif­tes be­fes­tigt.«
    Wort­los und in al­ler Ei­le hal­fen wir uns ge­gen­sei­tig, die An­zü­ge über­zu­strei­fen. Im Prin­zip gli­chen sie den un­se­ren, nur wa­ren die Ma­gnet­ver­schlüs­se an­ders an­ge­ord­net.
    Man­zo quäl­te sich ab, bis wir ihm den schwe­ren Rück­en­tor­nis­ter mit At­mungs- und Kli­ma­an­la­ge über­häng­ten. Dann ris­kier­te ich es noch, die ein­zel­nen Ge­rä­te zu über­prü­fen.
    »Okay, fer­tig«, sag­te Man­zo in al­ler Ru­he. »Was jetzt, Sir?«
    »Aus­rüs­tung ver­tei­len und auf­pas­sen. Wir wer­den se­hen, was ge­schieht.«
    »Es wer­den noch meh­re­re Auf­zü­ge exis­tie­ren«, mein­te der Klei­ne be­un­ru­higt.
    »Si­cher­lich, aber nach oben kön­nen wir nicht mehr. Da war­ten fast drei­tau­send Mann und zehn­tau­send Zell­ver­for­mer. Ent­we­der ge­lingt es uns, die Höh­len auf ei­nem an­de­ren Weg zu ver­las­sen, oder wir sit­zen in der Fal­le. Man­zo, Nach­richt an Ki­ny ab­set­zen. Ho­he Laut­stär­ke. La­ge schil­dern. Wir pas­sen so­lan­ge auf.«
    Man­zo lehn­te sich mit dem Rücken ge­gen die Wand. Ich lös­te un­ter­des­sen Ni­ko­la­jews schmieg­sa­men Kom­bi­gür­tel von der Uni­form, wuch­te­te den schwe­ren Kör­per her­um und band ihm die Hand­ge­len­ke auf dem Rücken zu­sam­men.
    Han­ni­bal feu­er­te mit dem Mo­luk-Strah­ler in die klaf­fen­de Öff­nung der na­hen Kraft­sta­ti­on, bis drin­nen ei­ne hef­ti­ge Ex­plo­si­on er­folg­te. Glü­hen­de Bruch­stücke wur­den aus dem Tor ge­schleu­dert. Die Luft wur­de merk­lich schlech­ter.
    Als ich Ni­ko­la­jew si­cher ver­schnürt hat­te, wur­de es Zeit, die halb­run­den Hel­me über die Köp­fe zu strei­fen.
    Wie­der hal­fen wir uns ge­gen­sei­tig. Als die Schlüs­se ein­schnapp­ten, be­gan­nen Sau­er­stoff- und Kli­ma­an­la­gen au­to­ma­tisch zu ar­bei­ten. Die großen, auf den Brust­tei­len hän­gen­den Schein­wer­fer funk­tio­nier­ten aus­ge­zeich­net. Sie spen­de­ten ein grell­wei­ßes, weit­rei­chen­des Licht.
    Man­zo hat­te sei­ne Nach­richt durch­ge­ge­ben. Ich hat­te kaum auf die ein­ge­hen­den Im­pul­se der Te­le­pa­thin ge­ach­tet.
    »Okay, Sir, Mel­dung be­stä­tigt. Min­hoe gibt Alarm. Die Lan­de­ein­hei­ten sind schon in den Boo­ten. Ich ha­be ge­sagt, der Zün­dim­puls für die Bom­ben kön­ne noch nicht ge­ge­ben wer­den.«
    »Sehr schlau«, nör­gel­te Han­ni­bal. »Mir wird lang­sam un­heim­lich! Warum er­folgt hier kei­ne Ge­gen­wehr? Ich wür­de mir doch nicht die ge­sam­ten An­la­gen zer­stö­ren las­sen.«
    Ein tie­fes Don­nern ließ uns her­um­fah­ren. Vor den Ein­gän­gen zu den Kraft­werk­sä­len schos­sen rot­glü­hen­de Licht­fon­tä­nen aus dem Bo­den. Se­kun­den spä­ter wa­ren die To­re end­gül­tig ver­schlos­sen.
    »Ener­gie­schir­me«, stell­te ich über­flüs­si­ger­wei­se fest. »Warum wer­den die jetzt erst er­rich­tet? Hat­te der ›Groß­mäch­ti­ge‹ et­wa an­ge­nom­men, wir wür­den es nicht ris­kie­ren, sei­ne kost­ba­ren Atom­mei­ler un­ter Be­schuß zu neh­men?«
    »Kaum, da steckt ei­ne an­de­re

Weitere Kostenlose Bücher