Raumschiff 3 - Tia
ist irgendwie…
passiert.« Er zuckte hilflos mit den Schultern. »Es ist nichts Verrücktes, wie eine Fixation. Aber, na ja… ich will einfach keine andere Partnerin als dich. Wenn das Liebe sein sollte, dann liebe ich dich wohl. Und ich liebe dich wirklich sehr, sehr, sehr.« Er seufzte und rieb sich die Schläfen. »Da ist es nun endlich heraus! Ich hoffe, ich verletze oder erschrecke dich nicht, aber du bist das Beste, was mir je passiert ist. Ich möchte lieber mit dir zusammen sein als mit jedem sonst, den ich kenne oder von dem ich gehört habe.« Er brachte ein mattes Grinsen zustande. »Holostars und kosmische Helden eingeschlossen.«
Der Plexiverschlag von Ted Bars kleinem ›Schrein‹ sprang auf, und Alex zuckte zusammen.
»Ich kann dich zwar nicht berühren und du mich auch nicht, aber… würdest du vielleicht gern Theodor umarmen?«
erwiderte Tia sanft. »Ich liebe dich auch, Alex. Ich glaube, das tue ich schon, seit du hinausgegangen bist, um dich dem Zombieerreger zu stellen. Du bist der tapferste, klügste, wunderbarste Pilot, den ich mir vorstellen könnte, und ich möchte auch niemand anderen zum Partner haben als dich.«
Ihm ihren Freund aus der Kindheit anzubieten, war das
Intimste, dessen sie fähig war – und das wußte Alex.
Er erhob sich vorsichtig und umarmte den kleinen weichen Bären einmal ganz kräftig, bevor er ihn wieder in den
›Schrein‹ setzte und die Tür schloß.
»Du hast ein wunderbares Frauchen, Theodor Bär«, sagte er zu dem ernst dreinblickenden Spielzeug. »Und ich werde mein Bestes tun, um sie glücklich zu machen.«
Er drehte sich wieder zu ihrer Säule um und räusperte sich vorsichtig. Es war mehr als Zeit, das Thema zu wechseln.
»Also gut«, sagte er, »da wir jetzt beide festgestellt haben, weshalb wir so gereizt sind – da wollen wir doch mal
analysieren, welche Optionen wir haben.«
»Optionen?« fragte sie verständnislos.
»Aber sicher.« Herausfordernd reckte er das Kinn. »Ich habe vor, den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen – aber ich habe nicht vor, diesen Rest darauf beschränken zu lassen, wie lange es braucht, bevor die Piraten uns aufspüren oder wir zu Tode frieren! Also wollen wir uns ein paar Optionen
überlegen, verdammt!«
Zu seiner großen Freude und Erleichterung begann sie
tatsächlich zu lachen. Und wenn es auch einen Hauch von Hysterie an sich hatte, entschied er doch, diese kleine Nuance zu überhören.
»Also gut«, antwortete sie. »Optionen. Nun, ich denke, wir könnten mit den Servos anfangen…«
Tia schmiegte sich in seine Arme und verwandelte sich in einen großen blauen Spielzeugbären. Der Bär musterte ihn vorwurfsvoll.
Er wollte gerade aufstehen, aber die Bettlaken hatten sich in Schneewehen verwandelt und er war festgefroren. Der Bär versuchte ihn freizuhacken, doch seine klobigen Arme waren zu weich, um auf der eisbedeckten Oberfläche Eindrücke zu hinterlassen.
Dann hörte er ein Rumpeln – und als er aufsah, erblickte er eine Lawine, die im Begriff stand, in Zeitlupe auf ihn
herabzukrachen…
Die Lawine rumpelte, und Tia-der-Bär knurrte zurück, stellte sich zwischen ihn und den herabdonnernden Schnee…
»Alex, wach auf!«
Er schreckte hoch, schlug nach dem Bettzeug und traf
zufällig den nächsten Lichtschalter. Er blinzelte, als das Licht ihn blendete, seine Beine waren in einem Gewirr aus Laken und Decken verfangen. »Was?« fragte er. »Wer? Wo?«
»Alex«, sagte Tia mit angespannter, aber erregter Stimme.
»Alex, ich versuche schon seit fünfzehn Minuten, dich zu wecken! Oben ist ein CenSec-Schiff, und die beiden Piraten beziehen mächtig Prügel!«
CenSec? Alle Raumgeister…
»Was ist passiert?« fragte er, griff nach seiner Kleidung und legte sie hastig an. »Von Anfang an…«
»Ich habe es zu erst mitbekommen, als einer der Piraten dem Schiff hier unten eine Warnung zukommen ließ. Ich hatte den Eindruck, daß sie es zunächst für ein gewöhnliches
Erkundungsschiff hielten, bis es sich plötzlich an einen von ihnen heftete und anfing, aus allen Rohren loszufeuern.« Tia hatte wieder sämtliche Systeme aktiviert; kräftig blies frische Luft durch den Ventilator, alle Lampen und Paneele in der Hauptkabine leuchteten wieder. »Da hörte dann auch das
Abtasten auf. Ich habe sofort mit dem Befreiungsmanöver begonnen. Erst habe ich den Gefrier-und Abtauzyklus
aktiviert, um dann vor ein paar Minuten die Triebwerke zu zünden. Ich kann mich auf jeden Fall bewegen und
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