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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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    »Nein, warten Sie einen Augenblick«, warf Chaundra ein und hielt inne. »Wie Channa schon vorgeschlagen hat, könnten wir ausschließlich auf jene abstellen, die bereits den Virus bekommen haben. Immerhin stecken die sich ja durchaus an.
    Er kommt nur nicht viel tiefer als die ersten paar Zellen. Die Antikörperreaktion ist eben sehr schnell. Dieser Anteil der Kolnari-Streitmacht ist handhabbar, es genügt, um ihnen weh zu tun und sie aus der Fassung zu bringen, ohne gleich in mörderischen Irrsinn zu verfallen. Es wäre kumulativ, würde sich unter ihnen ausbreiten. Dazu ist enger Kontakt
    erforderlich, und das könnte ich verstärken. Ich könnte unsere Leute heimlich immunisieren, unter dem Deckmantel normaler Behandlung. Das ließe sich machen, davon bin ich überzeugt.«
    »Dann machen Sie sich daran«, sagte Channa. Und als das Bild des Doktors verblaßt war: »Damit wäre das erledigt!«
    Simeons Abbild nickte. Da soviel seiner Rechenkapazität im Augenblick beansprucht wurde, war es weniger mobil als sonst. »Hier geht es um einen Krieg der Moral. Das sind Guerillakriege immer. Wir müssen sie demoralisieren, und, was noch sehr viel wichtiger ist, unsere eigene Kampfmoral wahren.«
    Sonst brechen unsere Leute zusammen, und dann wird irgend jemand zu den Kolnari überlaufen,
    lautete der
    unausgesprochene Teil des Satzes.
    »Da wir gerade dabei sind«, sagte Arnos und erhob sich.
    »Mußt du?« fragte Channa ruhig.
    »Ja, ich muß«, erwiderte er, trat zu ihr hinüber und hob eine Hand an die Lippen. Die Geste wirkte weitaus natürlicher als beim erstenmal.
    »Das wird nicht allzulange funktionieren«, meinte Channa, an die Luft gewandt, nachdem er gegangen war.
    »Das braucht es auch nicht«, erwiderte Simeon. »Nur lange genug.«
     
    »Mach dich bereit, Seld«, hauchte Joat.
    »Ich bin bereit«, erwiderte er flüsternd. Er war bleich und schwitzte.
    Ihre Hand ruhte auf der Membran, die den Schacht vom
    Korridor trennte. Mit der anderen ergriff sie das mit
    Federspannung geladene Gerät und stellte es so ein, daß der rote Punkt auf dem Notizschirm neben ihr genau über einer bestimmten Stelle im Gang zur Ruhe kam. Unter ihnen wartete Patsy an der Verbindungsstelle der Gänge, eine Hand hinter die schützende Wand gelegt. Diese Hand hielt die
    Bogenpistole, doch wenn alles gut lief, würden sie sie nicht brauchen.
    Wenn nicht alles gutging, würden sie wahrscheinlich
    innerhalb der nächsten zwanzig Sekunden sterben. Schnell sterben, falls sie Glück hatten.
    »Einer von ihnen«, meldete Seld. »Immer noch nur einer.« Er spähte in den Minischirm, der an die örtliche Schnittstelle der Sicherheitskamera angesteckt war. »Immer noch nahend.«
    Unten scharrten leise nackte Füße. Die Kolnari kamen stets schnell, ohne zu laufen: Sie schienen die meiste Zeit in einer Art Trott über die Fußballen abzurollen. Als der Kolnari Patsy erblickte, verlangsamte er seine Geschwindigkeit etwas.
    »Wer geht?« rief er.
    Stationsbewohner, die keinen unverzichtbaren Tätigkeiten nachgingen, hatten in ihren Kabinen zu bleiben. Da erkannte er sie und lächelte. Wer von den na Marid einmal genommen worden war, war ein prestigeträchtiges Opfer, und da ging sie nun allein vor sich hin. Er setzte sich in ihre Richtung in Bewegung, wurde schneller, als sie um die Ecke huschte.
    Der Krieger hielt an und drehte sich um, als Joat die
    Membran mit einem Tastaturbefehl öffnete. Seine
    Geschwindigkeit war ehrfurchtgebietend, aber sie hatte das von Hand zusammengebaute Gerät im selben Augenblick
    ausgelöst, als das Paneel sich senkte. Hinter ihr ertönte ein Klicken, ein Hinweis darauf, daß Seld den Dämpfer
    eingeschnitten hatte. In den nun folgenden paar Minuten würden die Sicherheitsaufzeichnungen nur einen leeren
    Korridor zeigen. Völlig sicher, es sei denn, ein Mensch schaute gerade hin. Selbst eine Überprüfung der Dateien würde
    lediglich einen Aufzeichnungsfehler ergeben, was auch kein Wunder war, wenn man bedachte, welche Schäden die Kolnari den Stationscomputern zugefügt hatten. Die Pfeile trafen den Kolnari, als sein Finger sich um den Abzughahn seiner eigenen Waffe spannte. Hunderttausend Volt strömten hinter ihm durch die fadendünnen Supraleiterdrähte. Er krampfte sich
    zusammen.
    K-tasch. Von dem Plasmagewehr löste sich heiße Luft wie eine Blüte um einen Stengel aus sonnengleißender Gewalt.
    Tatsächlich war sie auch sonnenheiß: Es handelte sich um ein ultraminiaturisiertes,

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