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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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lasergezündetes
    Deuteriumfusionsgeschoß, das durch Magnetfelder gesteuert wurde. Normalerweise hätten Partner und Reflexe des Piraten ausgereicht, um die Waffe gerade auf sein Ziel zu halten. Doch jetzt schleuderte das supererhitzte Gas seinen leblosen Körper hin und her und die Substanz der Wände verdampfte, der Strahl schlug sich durch Synthetikmaterial und Leitungen und die leeren, dahinterliegenden Kammern. Ein Zischen ertönte, dann das Tschörp-tschörp-tschörp der Druckalarmanlagen, als die Außenhülle durchbohrt wurde.
    Joat zuckte zusammen. Das war eigentlich nicht Teil des Plans gewesen. »Schnell«, sagte sie in leisem Drängen. Sie ließ sich in den Gang hinunterfallen, packte die Waffe des Piraten und stemmte sie hoch.
    »Da«, keuchte sie, schwankend unter der Last des klobigen Dings. Zusammen schafften Seld und Joat es in den Schacht.
    Dann beugte sie sich vor und ergriff einen Arm des Kolnari.
    Sie riß daran, und ihre Fußsohlen glitten aus. Der zuckende, sich windende Körper war schwer, sehr viel schwerer, als es ein Mann mit Gürtel und kurzer Hose eigentlich hätte sein dürfen. Patsy kam zurückgestürzt.
    »Das ist er nicht«, sagte sie.
    »Für den Anfang wird es genügen«, antwortete Joat
    grunzend. »Komm schon!«
    Gemeinsam zerrten sie den Körper zur um die Ecke
    liegenden Luftschleuse und bugsierten ihn hinaus.
    »Wir treffen dich bei N-7a x L«, keuchte Joat und lief zu der geöffneten Membran zurück. »Brauche das Zeug auf der
    Liste.«
    »Ich bin da«, erwiderte Patsy.
     
    »Es wird funktionieren«, sagte Joseph beruhigend.
    »Wenigstens einmal«, berichtigte er sich. »Joat ist ein merkwürdiges Kind, aber wenn sie behauptet, daß ein Gerät funktioniert, wird es auch funktionieren.«
    Arnos nickte zweifelnd. Bisher hatte ich nie einen Grund an dir zu zweifeln, wenn es um Gewalt ging, dachte er. Das war beruhigend. Andererseits war kein Mensch unfehlbar, und selbst Joseph war ein Amateur, was den Krieg betraf.
    Sie befanden sich im Park unter dem Äquator, in der Nähe des Kerns der oberen Stationskugel. Wie durch ein Wunder gab es hier keine Überwachungskameras. Das Gesetz der Zentralwelten schrieb vor, daß jeder bedeutendere Lebensraum solche Orte einzurichten hatte. Da die meisten Bewohner gesetzestreue Leute waren, hatte SSS-900-C den Park dafür eingerichtet. Mit mehreren hundert Hektar war er ziemlich groß, und ein Teil der Wasserreserven der Station wurden hier als Seen und Teiche gelagert. Im Augenblick herrschte hier Nachtzyklus, was die Kolnari faszinierend zu finden schienen.
    Das konnte Arnos verstehen. Er hatte festgestellt, daß der Park ihm fast das Herz brach, so sehr ähnelte er Bethel und zugleich doch auch wieder nicht. Die Düfte waren fremdartig, es war grüner und frischer als in den kahlen Bergen der Sierra Nueva Anwesen, milder als im bewässerten Tiefland. Seltsame Vögel
    – oder waren es kleine Tiere? – zwitscherten und raschelten im Unterholz. Er war ein Mann der freien Natur, aber dies waren nicht die Felder, die er kannte.
    »Sie kommen«, sagte Joseph. »Um zu bleiben«, fügte er
    hinzu.
    Er huschte in den Schatten des Gesträuchs, beugte sich hinunter, bewegte sich mit einer Geschmeidigkeit, die er in den Seitengassen seiner Kindheit und in späteren Jahren in den Jagdrevieren der Güter seines Anführers erlernt hatte.
    Gott war doch nicht völlig ungerecht. Das Gehör der Kolnari war nicht ganz so gut wie das des durchschnittlichen
    Menschen; in der dichteren Luft ihrer Heimatwelt war das auch nicht erforderlich. Arnos kauerte sich mit der Geduld des Jägers nieder, wartete wie auf einen Säbelzahner.
    Gott unserer Väter, sei jetzt mit mir, betete er in völliger Ernsthaftigkeit. Stärke meinen Arm gegen die Kinder des Höllenschlunds.
    »Holla, was führt euch in dieser schönen Nacht hierher?«
    Josephs Stimme war deutlich zu vernehmen. »Seid ihr es müde, eure Mütter zu bumsen oder Ausschau nach Schafen zu halten?«
    Arnos verspürte einen Anflug von Furcht. Sie rechneten mit der Unerfahrenheit des Gegners und mit seiner Arroganz. Das aber kam einem Zählen auf die Dummheit der Kolnari schon gefährlich nahe, was wirklich sehr riskant wäre.
    Trampelnde Füße näherten sich: Josephs schwererer Schritt und das leichtere, schnellere Geräusch des Volks vom
    Höllenplaneten. Joseph jagte mit gesenktem Kopf und
    pumpenden Armen und Beinen durch die Bäume. Seine
    Verfolger dagegen schienen geradezu zu schweben, sprangen mühelos

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