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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ihren Spaß haben. Ich habe ihre Gewebeproben untersucht –
    das Immunsystem der Kolnari ist kaum menschlich zu nennen.
    Wenn einige der Vergewaltigungsopfer nicht schwanger
    geworden wären, hätte ich Zweifel gehabt, daß die Kolnari überhaupt Menschen sind. Nein, das muß ich berichtigen.
    Menschlichen Ursprungs. Ihr Vorgehen ist es ganz bestimmt nicht«, fügte er verbittert hinzu.
    »Schwanger?« wiederholte Channa verblüfft.
    »Ich habe terminiert«, sagte er. »Ektopische
    Schwangerschaften in den fallopschen Röhren. Und das trotz implantierter Langzeitkontrazeptiva.« Die sorgten dafür, daß das körpereigene Immunsystem Spermien wie Fremdkörper
    behandelte, bis ein Gegenmittel eingenommen wurde.
    »Channa, die Piraten scheinen Metallsalz-und andere
    Kontaminationspegel zu besitzen, die eigentlich jeden von ihnen so steril wie einen Kieselstein machen müßten. Statt dessen sind ihre Spermien um eine ganze Größenordnung
    beweglicher als die Norm. Der Rest ihres Organismus ist ähnlich aufgebaut. Ihre Antikörperreaktion ist… ihre Körper benutzen die Gifte, um bakterielle oder virale Invasoren abzutöten. Ihre DNS ist mit Redundanz-und
    Selbstheilungsmechanismen positioniert, wie ich sie noch nie zu Gesicht bekommen habe, sie ist sowohl gegen Strahlung als auch gegen Vireneinfluß resistent.«
    »Ich weigere mich zu glauben, daß diese Tiere
    Übermenschen sein sollen«, warf Arnos ein.
    »Oh, das sind sie durchaus nicht«, beschwichtigte ihn
    Chaundra. »Ihrer DNS zufolge würde ich vermuten, daß ihre Lebensspanne kürzer ist als unsere. Ich könnte mir denken, daß die Degeneration nach dem mittleren Alter… spektakulär und schnell abläuft, daß der Organismus abrupt zusammenbricht.
    Und sie haben auch zahlreiche andere Nachteile. So könnten sie beispielsweise nicht ohne Dioxin-und Arsenverbindungen im Essen oder in ihrer Nahrung überleben. Dann würde sie das Gegenstück zum Skorbut wegraffen.« Er verstummte.
    »Da ist doch noch etwas, was Sie uns verbergen, Doktor«, sagte Channa ruhig. Arnos richtete sich ein Stück auf, blickte mit verengten Augen von der Frau zum Monitor hinüber.
    »Sagen Sie es uns!«
    Bingo, dachte Simeon, als er Chaundras Pupillen und seine Atmung genauer unter die Lupe nahm.
    »Es gibt eine Möglichkeit«, antwortete Chaundra, wandte den Blick von dem Aufnahmegerät ab. »Einen anderen Virus.«
    Eine lange Pause. »Den, der Mary umgebracht hat. Er ist von unvergleichlicher Virulenz. Möglicherweise die schlimmste natürliche… unnatürliche Krankheit, die je entdeckt wurde.«
    Arnos’ Kopf schoß vor. »Warum haben Sie das nicht früher erwähnt?« fragte er barsch.
    »Weil er meine Frau umgebracht hat!« schrie Chaundra
    plötzlich; das war um so erschreckender, weil er sonst ein so mildgesinnter Mann war. »Weil er gerade meinen Sohn
    umbringt!« Und dann, weicher, vernünftiger: »Weil ich
    geschworen habe, daß diese üble Krankheit nie wieder ein Menschenwesen umbringen soll. Die Kolnari kann ich
    inzwischen nicht mehr in diese Kategorie einreihen.«
    »Dennoch«, meinte Channa, »der Virus ist ein guter Plan.
    Der Gegner verfügt nicht über allzuviel medizinische
    Kapazität. Und Chaundra hat uns unmißverständlich erklärt, weshalb er sie auch nicht braucht. Verglichen mit uns, sind sie medizinisch völlig unwissend. Tatsächlich können sie kaum mehr tun, als Wunden und Knochenbrüche zu behandeln. Ich habe den Eindruck, daß sie irgendwie jeden, der kränker wird… gewissermaßen auf den Müll werfen.«
    Chaundra blickte nachdenklich drein, wieder gewann die professionelle Kompetenz die Oberhand. »Ich habe den
    lebenden Virus nicht zur Verfügung, müssen Sie wissen.
    Aber ich habe die Information darüber auf einem
    Minihedron. Das Protein ist nichts, das kann der Replikator sofort herstellen. Aber Modifizierungen… ja. An was für eine Art von Krankheit haben Sie gedacht?«
    »Etwas Furchteinflößendes«, sagte sie.
    »Etwas Tödliches«, ergänzte Arnos.
    »Wenn möglich«, stimmte sie zu. »Aber wenigstens
    spektakulär schwächend, ekelerregend, grausig. Vielleicht zusammen mit geistigem Verfall? Wir wollen ihnen Entsetzen einflößen, und was wäre wohl entsetzlicher als Wahnsinn?«
    »Hoppla, da bin ich mir aber nicht so sicher«, wandte Simeon ein. »Willst du wirklich eine ganze Station voll wahnsinniger Kolnari haben? Noch wahnsinniger, als sie schon sind, meine ich.«
    Sie blickte nachdenklich drein, auch leise Übelkeit schwang dabei

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