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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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es«, sagte Arnos.
    Sie legte einen Finger auf ein Instrumentenpaneel. Der Schirm blitzte weiß auf und fiel aus. Eine halbe Sekunde später durchzuckte ein aktinisches Gleißen den Bunker, zwar nur vom Hintereingang reflektiert, aber immer noch grell genug, daß sich ihre Schutzbrillen sofort verdunkelten. Wenige Herzschläge später trafen Geräusch-und Druckwelle ein: ein Brüllen, als würde Gott im Zorn zurückkehren, ein erdbebenartiges Durchrumpeln des Bodens, dann eine Woge der Hitze und des Luftdrucks, der ihre Ohren zum Knacken brachte.
    »So ist Keriss untergegangen«, meinte Rachel zerstreut bei sich. »Tamik hat es gesehen. Er sagte, der Blitz sei wie das Schwert Gottes gewesen, und die Wellen waren einen Kilometer hoch, als sie sich über den Bergen der Halbinsel brachen.«
    »Alles raus«, sagte Arnos leise mit einem Blick auf die in seinen Ärmel eingewobene Uhr. Es gab nicht mehr zu sagen.
    Rachels Familie hatte in Keriss gelebt, der Hauptstadt von Bethel. Ebenso die meisten von Arnos’ überlebenden Verwandten, wie auch Josephs, sofern der überhaupt Angehörige hatte. »Rendezvous in vierzig Minuten am Shuttle.« Er hielt inne. »Ach, und noch etwas, Rachel?«
    »Jawohl, mein Herr?«
    »Gute Arbeit. Sehr gute Arbeit.«
    Als sie den Bunker verließen, flachte sich die Wolkensäule bereits hoch oben in der Atmosphäre wieder ab.

KAPITEL 1
    »SSS.« Die sensorengestützte Kontroll-KI filterte eine potentielle Nachricht aus dem interstellaren
    Hintergrundrauschen und leitete sie an den Kontrolleur der Station SSS-900 weiter.
    »Zischen wir wieder rum, wie?« murmelte Simeon das
    Subprogramm zerstreut an, dann richtete er seine
    Aufmerksamkeit wieder auf den Simulator.
     
    Napoleon hatte die Briten gerade nördlich von Nottingham zurückgetrieben. Verwundete, erschöpfte Soldaten übersäten die Felder, wo die geschlagene Armee kampierte, während der Regen niederprasselte und sich der graue Himmel über den zertrampelten schlammigen Äckern verdunkelte. In der Ferne des wogenden Geländes flackerten noch immer die Feuer, wo tote Männer mit aufklaffenden Mündern um zertrümmerte
    Kanonen lagen. Die Frauen waren mit Laternen draußen,
    suchten nach ihren Männern und Söhnen.
    Ein Depeschenreiter kam klappernd auf Wellesleys Zelt
    zugeritten, er brachte Nachricht von den jakobinischen Aufständen in Birmingham und Manchester sowie von einer Landeoperation der irischen Rebellen. Der große Mann mit der Hakennase stand im Zelteingang, als der Milizionär tolpatschig salutierte und ihm die Depeschen überreichte, er blinzelte dabei gegen den peitschenden Regen an.
    »Zum Teufel damit«, murmelte er und wandte sich dem
    Kartentisch im Inneren des Zelts zu, wobei er die schweren, wachsversiegelten Papiere entfaltete. »Wirklich zu schade.
    Wenn wir diese letzte Schlacht gewonnen hätten… wenn
    Wünsche Pferde wären, würden Bettler reiten. Trotzdem, es war verdammt knapp daneben – reichlich nahe am Ziel
    vorbei.«
    Er hob den Blick. »Er informiert Seine Majestät darüber, daß er und die königliche Familie sich sofort nach Indien
    einschiffen müssen. Die hier…« Er überreichte ihm die
    Berichte aus dem Klappschreibtisch, »… sind für Vizekönig Arnold in Kalkutta.«
     
    Ich gebe auf, sagte der Computer.
    »Natürlich«, erwiderte Simeon selbstzufrieden.
    Er schaltete seine Primäroptik von der Simulation zurück in die Empfangshalle und blickte auf den großen Holotisch hinunter. Die mit taktischen Symbolen übersäte Karte
    Englands war ein hervorragendes Modell für Kriegsspiele.
    Man konnte sich immer mehr Einzelheiten anschauen, je mehr man individuelle Abschnitte vergrößerte – bis zu den
    Animationen von Soldaten und Pferden. Oder von Panzern und Artillerie, wenn man eins der anderen Spiele spielte. Er konzentrierte sich: auf ein Pferd, das müde einen Artgenossen hinter der Postenlinie verbiß, auf das unrasierte, von Zahnlücken gezeichnete Gesicht eines gähnenden Postens.
    »SSS.«
    »Was ist denn das?« fragte Simeon.
    Die Antwort trieb aus den Peripheriesystemen in sein
    Bewußtsein: ein Bündelstrahlsignal, modulierte
    Subraumwellen, von einer der passiven Bojen draußen am Außenrand des Systems aufgefangen. Eine Subroutine hatte es als möglicherweise von Interesse markiert.
    Nun, dachte er. Merkwürdig. Es könnte gerade noch das letzte verklingende Geräusch einer versickernden
    Minisingularität sein, die kurz vor dem Platzen stand. Die Dinger bündelten sich in

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