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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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der Beute beteiligt zu werden – weder du noch dein Schiff.«
    Nun verwandelte sich Aragiz’ Miene in undeutbares
    schwarzes Eisen. Narr, dachte der Kapitän der Braut. Jeder an Bord der Zeitalter würde die Sache mitverfolgen, da die Braut auf offenem Schiff-zu-Schiff-Kanal sendete. Ein intakter Händler konnte eine Beute von größtem Wert darstellen, vor allem ein neues, schnelles Schiff, das sich leicht in einen Familientransporter oder in eine Gefechtsfähre verwandeln ließ. Gleich, wie hochgeboren oder skrupellos ein Kapitän auch sein mochte, konnte er es sich doch nicht erlauben, es sich mit der gemeinen Mannschaft allzusehr zu verscherzen; ganz zu schweigen von den Verwandten, die den größten Teil der Befehlspositionen besetzten.
    T’Varak hatte soeben seine Chancen auf ein
    Flaggschiffkommando deutlich reduziert. Belazirs Hand
    schnitt seine
    Proteste ab und löschte den
    Zwischenschiffbildschirm.
    »Serig«, sagte er und gestattete sich ein leises Lächeln, »du übernimmst die Sturmmannschaft. Ein Boot, drei Kämpfer.
    Volle Überwachung zu jeder Zeit.«
    Serig grinste. Als Angehöriger des Kleinadels durfte er sich eine solche unverhohlene Freude über das Unbehagen des t’Varak erlauben.
    »Vielleicht ist ja eine Schlammwurmfrau an Bord«, meinte er.
     
    Die Luftschleuse öffnete sich.
    Serig na Marid deutete hinter sich: Wenn ich bis drei zähle.
    Er fühlte sich gut, locker, leicht und schnell, das Plasmagewehr in seinen Händen war ihm eine Verlängerung seines Körpers.
    Es gab nichts Besseres als die Spannung kurz vor dem
    Nahkampf: weder Sex noch Reichtum noch Rache. Das
    Wissen, daß sein Gebieter über die Helmsensoren alles
    mitbeobachten würde, erschien ihm als ein zusätzlicher Bonus.
    Was immer er erreichen würde, würde kein gewöhnliches
    kleines Byte im chaotischen Gemenge der Vernichtung großen Stils bleiben: Es würde einzig und allein ihm gehören, während Kommandanten und Offiziere auf allen vier Schiffen das Geschehen beobachteten.
    »Jetzt!«
    Schnell, geschmeidig schwangen sich die drei Gestalten in den dunklen Kampfpanzeranzügen in die Luke. Das Deck schepperte unter ihren Stiefeln, als sie im Innenfeld landeten.
    »Immer noch kein Zeichen von Reaktion«, meldete Serig.
    »Feldstärke beträgt nullkommasechsdrei GK.« Das waren
    Kolnari-g. Es entsprach 1,0 terranischen g, dem alten
    menschlichen Standard. »Druckausgleich.«
    Serig ließ sich kauernd auf dem Boden nieder: die Finger der linken Hand, die Zehen beider Füße, die Knie gebeugt. Die zwei Bodenkämpfer befanden sich zu beiden Seiten der Luftschleuse. Das innere Portal entsprach der
    Standardbauweise: Es war kreisförmig, mit einer senkrechten Naht in der Mitte, wo die Lamellen aufeinandertrafen. Luft drang zischend in die Schleuse, und das Licht veränderte sich vom vakuumflachen zu einem wärmeren Gelbton. Ganz ähnlich wie auf manchen Planeten, die er zu sehen bekommen hatte, obwohl die Flotte der Kolnari noch immer die harte Helligkeit ihrer untergegangenen Heimatwelt beibehielt.
    »Los!«
    Die Lamellen schnappten zurück. Im selben Augenblick
    stürzte Serig vor, das Plasmagewehr einsatzbereit. Vor ihm lag ein einziger, oktagonförmiger Korridor, der nach fünf Metern in eine TKreuzung mündete. Unmittelbar davor ging er zu Boden und preßte den Daumen gegen die Schulterstütze seiner Waffe. Ein langer steifer Faden fuhr hervor, und Serig schaltete sein Bild auf das Innere seines Helmvisiers. Noch mehr leerer Korridor, diesmal in Nord-Süd-Richtung durch die Hauptachse des Schiffs. Wiederum oktagonal, zwei Meter im Durchmesser, mit synthetischem Stoff, der die untere Seite sowie die Decke bespannte; hervorragende synthetische Seitenwände, die in regelmäßigen Intervallen leuchteten, sowie darin eingelassene Luken. Am nördlichen Ende des Korridors befand sich eine weitere Tür mit Codeschloß, desgleichen auf der Südseite.
    Nach einer Sekunde vorsichtigen Wartens sprangen die
    beiden Ersatzleute an ihm vorbei; jeder blickte in die andere Richtung. Stumm warteten sie ab.
    »Nichts«, meldete Serig, kam wieder auf die Beine und
    schritt in den Achsenkorridor hinaus. Er musterte die Anzeigen auf seinem Handschuh.
    »Luftzusammensetzung entspricht terranischem Standard.«
    Dünner als auf Kolnar, aber mit höherem Sauerstoffanteil und weniger Schwefelsäure und Ozon. Auf der Heimatwelt gab es viel Ozon an der Oberfläche, dafür nur wenig in der Stratosphäre. »Leicht gesenkte Sauerstoffwerte, hoher

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