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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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»Daten!«
    »Fahrzeug liegt massemäßig im Kilotonnenbereich.« Die
    Gefechtsmannschaft war nun auf der Brücke versammelt, und der runde Raum erhellte sich, als die Konsolen Bereitschaft zu melden begannen. »Neutrinosignatur weist auf Triebwerke der Händlerklasse hin, im Augenblick laufen sie auf ballistischer Bahn. Es könnte Energie-oder kinetische Waffen geben, aber ich kann keine Zündungen für Fusionssprengköpfe ausmachen.«
    »Interessant«, meinte Belazir gelassen. »Serig.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl, Gebieter.«
    »In der Tat. Wir schauen uns die Sache näher an.
    Vorbereitung auf Sprung zurück in Normalraum.
    Benachrichtige die Flottille.«
    »Gebieter…«
    »Ja, ja. Die Primärmission. Wir holen schnell auf und haben Zeit dafür. Und außerdem – wenn wir dieses Schiff entdeckt haben, könnte es auch uns entdeckt haben.« Die Flotte der Kolnari besaß zwar die besten Instrumente, die sie stehlen oder kopieren konnten, doch ließ sich nicht sagen, welche Leistungssteigerungen sich inzwischen in Gebieten ergeben hatten, die in engem Kontakt zu den regulären Werften standen. In der Geschichte des Klans hatte es schon die eine oder andere böse Überraschung dieser Art gegeben. »Und wenn sie uns entdeckt haben sollten, ist das erst recht ein Grund, nachzusehen und sicherzustellen, daß ihnen keine Geschichte mehr bleibt, die sie weitererzählen könnten.«
    »Durchbruch vorbereiten.« Alarmglocken läuteten und
    schrillten. »In dreißig Sekunden, Zeit läuft.«
    Eine Zerrung im Gewebe des Universums; das Bild auf den Außenmonitoren veränderte sich nicht – während des überlichtschnellen Flugs kompensierten es die Computer –, aber ein subtiles Gefühl der Wirklichkeit kehrte zurück, irgend etwas im Außenwinkel des Verstands.
    Serigs Stimme ertönte neben Belazir. »Gebieter, wir haben sie auf unseren elektromagnetischen Detektoren. Keine Antwort auf unsere Funkrufe. Sollen wir die Kinetik
    einsetzen?«
    Ihre relativen Geschwindigkeiten betrugen Tausende von Kilometern pro Sekunde; jedes feste Geschoß würde mit nuklearer Macht treffen.
    »Noch nicht«, entschied Belazir nachdenklich. »Gib mir Optik.«
    Wenige Sekunden später sprang das Bild vor ihm empor. Es gab eine deutliche Verzögerung, nun, da sie wieder den Beschränkungen des Einstein-Universums ausgeliefert waren.
    Ein abgeflachtes Sphäroid, ein ganz ordentliches kleines Schiff. Einigermaßen schnell, der Größe der Außenspulen nach zu urteilen; sauber gefertigt, fast neu. Und völlig unbewaffnet, soweit die Detektoren dies feststellen konnten. Gewiß nicht für schnellen Transport in der Atmosphäre gedacht, wie es ein Kolnari-Kriegsschiff dieser Größe gewesen wäre.
    »Sie besitzen einen kleinen Laser«, meldete Serig. »Typ Meteoritenbeseitiger. Davon abgesehen – nichts.«
    »Ist das Schiff tot?«
    »Die Kabine liegt bei sechzehn Grad«, erwiderte er und berührte eine Schaltung. Das Bild des Schiffs teilte sich. Ein fleckiges Doppel des Schiffs erschien, eine Infrarotaufnahme, um die Temperaturen anzuzeigen.
    »Aber keine Antwort auf unseren Ruf«, bemerkte Belazir nachdenklich. »Das ist zu interessant, um es zu ignorieren. An alle Schiffe – relative Nullbeschleunigung herstellen und bereithalten.«
    »Großer Gebieter.« Das war der Kommunikationsoffizier.
    »Die Zeitalter der Finsternis ruft auf Dringlichkeitsstufe.«
    »Schalte sie durch.« Belazir nickte bei sich; genau das, was zu erwarten gewesen war. Ein Gesicht, das seinem Bruder hätte gehören können, erstrahlte auf einem Schirm.
    »Aragiz t’Varak«, meldete der Mann. Ein Gruß von
    Gleichrangigem zu Gleichrangigem, der volle Subklanname.
    Gesellschaftlich korrekt, da die t’Varak eines der Edelgene des Hochklans waren, militärisch gesehen jedoch ein Fauxpas.
    Eines der Probleme in einem Familienbetrieb.
    »T’Varak«, sagte Belazir und erinnerte ihn damit daran. In einer anderen Situation hätte er mit seinem vollen Namen geantwortet.
    »Weshalb halten wir an?« Belazir wartete ab. »Edler Herr.«
    »Weil es hier um eine mögliche Beute von großem Wert
    geht«, erklärte Belazir in mildem Ton. »Auf jeden Fall müssen wir uns damit befassen.«
    »Eine Rakete ist schnell.« Und Vater Chalku ist ungeduldig.
    Der unausgesprochene Gedanke war offensichtlich genug.
    »Eine Rakete ist Verschwendung«, erwiderte Belazir. Er grinste kurz. Aragiz wirkte leicht beunruhigt. »Aber dein Einwand wurde registriert. Du wirst also nicht darauf bestehen, an

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